Kultur

Ehrung für Bernhard Greimel bei Herrenchiemsee-Tag

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Einen gemeinsamen Herrenchiemsee-Tag veranstalteten der Verein „Freunde von Herrenchiemsee“ und der Kulturförderverein von Prien, um an die kulturelle Vielfalt auf der Herreninsel zu erinnern. Im Rahmen dieser Zusammenkunft wurde dem langjährigen Vorstandsmitglied der Freunde von Herrenchiemsee, Bernhard Greimel vom Verband bayerischer Geschichtsvereine die im Jahr 2008 eingeführte Ehrennadel verliehen.

Dr. Friedrich von Daumiller, Vorsitzender beider Vereine, die eingeladen hatten, konnte 90 Vereinsmitglieder und Kultur-Interessierte begrüßen, unter ihnen auch Inselbürgermeister Georg Huber. Ehe die Versammlung in der Schlosswirtschaft begann, konnten sich die Teilnehmer an folgenden Führungen beteiligen: „70 Jahre Grundgesetz“ im Verfassungsmuseum im Chorherrenstift mit Prof. Dr. Manfred Treml, „1.200 Jahre Klostergeschichte“ mit Dr. Friedrich von Daumiller, „Kunstgalerien, Chiemseemaler und Julius-Exter-Ausstellung im Chorherrenstift“ mit Kunsthistorikerin Ute Gladgau sowie „Königsklasse im Prunkschloss“ in den unausgebauten Räumen des Königsschlosses (Werke aus der Pinakothek der Moderne in München) mit Kunsthistorikerin Inge Fricke. Bei der anschließenden Zusammenkunft stellte sich Konstatin Buchner als neuer Vorstand der Schlösser- und Seenverwaltung Herrenchiemsee vor. Prof. Dr. Manfred Treml als Erster Vorsitzender des Verbandes bayerischer Geschichtsvereine (mit über 220 Vereinen, Institutionen und Kommissionen) würdigte dabei die vielfachen Verdienste des langjährigen Zweiten Vorsitzenden vom Verein „Freunde von Herrenchiemsee“ und er sagte: „Bernhard Greimel gehört zu den Spezies des ebenso bescheidenen wie effizienten, des engagierten und historisch gebildeten Bildungsbürger. Bernard Greimel war seit 1995 im Beirat, 1998 übernahm er das Amt des Schriftführers, von 2007 bis 2019 amtierte er als stellvertretender Vorsitzender und eineinhalb Jahre führte er den Verein als kommissarischer Vorsitzender nach dem Tod des Ersten Vorsitzenden Lorenz Kollmannsberger. Viele Verdienste hat sich Greimel auch als Kreisbaumeister und in seiner Heimatgemeinde Unterwössen als Kirchenpfleger und Chorsänger erworben. Dass er nun sein Engagement als Beiratsmitglied fortsetzt, freut uns alle“. Abschließend gab Vorsitzender von Daumiller noch bekannt, dass die Vernissage zur nächsten Ausstellung in der Priener Galerie im Alten Rathaus mit dem Titel „Keetmann fotografie & musi – eine priener Künstlerfamilie“ nicht wie ursprünglich geplant am 27. September, sondern am Samstag, 28. September ab 19 Uhr stattfindet.

Fotos: Bettina von Seyerl – Ehrung für Bernhard Greimel durch Prof. Dr. Manfred Treml (re.)

Nähere Informationen: www.herrenchiemseefreunde.de

                                                                                                                                                                             Die Laudatio von Prof. Treml für Bernhard Greimel im Wortlaut

Verleihung der Ehrennadel des Verbands an Bernhard Greimel am 9. August 2019 auf Herrenchiemsee

Die Ehrennadel, die der Verband im Jahre 2008 eingeführt hat, wird an langjährige Mitglieder historischer Vereine verliehen, die verantwortungsvoll in Vorstand oder Beirat mitgewirkt haben und sich um ihren Verein in besonderem Maße verdient gemacht haben.

Ich freue mich sehr, dass ich als Vorsitzender des Verbandes, dem über 220 Vereine, Institute und Kommissionen angehören, – darunter auch die Freunde von Herrenchiemsee – mit Bernhard Greimel geradezu ein Musterexemplar dieses Typus auszeichnen darf, dessen besonderes Markenzeichen Beständigkeit und Zuverlässigkeit sind. Er gehört zu der Spezies des ebenso bescheidenen wie effizienten, des engagierten und historisch gebildeten Bildungsbürgers. Wir bräuchten mehr davon, und jeder Verein kann dankbar sein, wenn er solche Akteure in seinen Reihen hat. Übrigens verwende die Bezeichnung „Bürger“ ganz bewusst, gewissermaßen als Korrektur der inzwischen gängigen Abwertung des Bürgerlichen,  und verstehe sie als Ehrentitel und zugleich als besonderen Anspruch. Übrigens liegt die langjährige Leistung unserer Vereine durchaus auf diesem Feld, der Bürgerkultur nämlich, das wir keinesfalls preisgeben dürfen, auch wenn eine wachsenden politische Tendenz zum Zentralismus und das wirtschaftliche Dogma von der unaufhaltbaren Globalisierung die Bedeutung föderaler Strukturen und die Wirkungskraft der regionalen Kultur minimieren wollen.

Bernhard Greimel war seit 1995 im Beirat, 1998 übernahm er das Amt des Schriftführers, von 2007 bis 2019 amtierte er als stellvertretender Vorsitzender – unterbrochen durch eine eineinhalbjährige Phase als kommissarischer Vorstand, die durch den überraschenden Tod von Lorenz Kollmannsberger erforderlich wurde. Seit März 2010 – das kann ich nun auch als Beteiligter berichten – war er eine Stütze für Fritz von Daumiller und uns alle in Vorstand und Beirat. Dass er nun sein Engagement als Beiratsmitglied weiter fortsetzt, freut uns alle. Wieviel wir von aus seiner Kompetenz als Kreisbaumeister bei vielen unserer Aktivitäten Nutzen ziehen konnte, habe ich in den vergangenen Jahren selbst erlebt. Dass er Land und Leute kennt, dass er als Kirchenpfleger und Chorsänger seiner Pfarrei Unterwössen der Heimat eng verbunden ist, schlug auch bei den Freunden zu Buche. Nicht nur Ratschläge konnte er uns geben, sondern von ihm kam auch praktisch organisatorische Hilfe, er stellte Kontakte her und betreute Veranstaltungen.

Wir Ehrenamtlichen wissen allerdings nur zu gut, wie viele Stunden Freizeit auch derartige Geschäfte fließen und wie viel Verzicht auf andere attraktive Angebote sie uns oft abfordern. So hat Bernhard  hat sich mit seinem jahrzehntelangen Engagement in hohem Maße verdient gemacht hat um die Heimat- und Geschichtspflege auf Herrenchiemsee. Dafür zeichnet der Verband bayerischer Geschichtsvereine ihn aus und dankt ihm für diese außerordentliche Leistung.

Ich danke Dir für alles und gratuliere herzlich.

 

 

 

 

 

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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