Gastronomie

Ehrung: Fast 130 mal unfallfrei rund um die Erde

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Am 15. März 1954 fing der damals 20-jährige Felix Rinser bei der Fa. Karl Fischer KG. als Mechaniker an. Doch schon bald setzte er sich ans Steuer eines LKW und wurde Fernfahrer. Denn die Leidenschaft fürs Fahren entdeckte er schon früh. Mit einem Henschel-Laster fuhr er die ersten Ladungen nach Hamburg, Köln, Frankfurt und später fuhr er als einer der ersten Transporte von und nach Italien. „Wir wurden vom italienischen Zöllner noch per Handschlag begrüßt, bevor der Schlagbaum noch für jeden LKW einzeln geöffnet wurde,“ so Rinser.

„Für die Strecke von Rosenheim nach Hamburg brauchten wir 24 Stunden, denn hinter Nürnberg war die Autobahn aus, den Rest sind wir auf Bundesstraßen getuckert. Mit zwei Fahrern sind wir in dem engen Fahrerhaus höchstens 68 Stundenkilometer schnell gefahren. Die Laster kannten damals weder eine EURO 6 Norm noch ein automatisches Schaltgetriebe, elektronischen Tacho, Mobiltelefon, Navigationsgerät, Klimaanlage, Standheizung und Lenk- und Ruhezeiten.“ so der heute 84-jährige.

Das hat sich im Laufe seines Berufslebens alles geändert und Felix Rinser war bei allen Neuerungen immer vorne mit dabei. „Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich das erste Mal aus Italien mit einem Mobiltelefon die Disposition in Deutschland angerufen habe. In den Anfangsjahren mussten wir Gespräche nach Deutschland noch anmelden. Nach stundenlangen Wartezeiten wurden wir dann manuell vermittelt. Dies wäre heute undenkbar“, so Rinser.

Im Jahre 1992 fuhr er dann seine letzte Tour mit dem LKW von Florenz nach Traunstein und ist in den verdienten Ruhestand gegangen. Zu Hause wurde er aber immer unruhiger und mit jedem LKW den er sah bekam er wieder das alte Fernweh. So passte es sehr gut, dass sein langjähriger Chef Karl Fischer nun Geschäftsführer des Logistik Kompetenz Zentrums (LKZ) in Prien am Chiemsee mit starker internationaler Ausrichtung wurde. Am Anfang waren es vielen Fahrten zum Flughafen München doch dann folgten regelmäßige Touren nach Verona, Milano, Torino, Triest, Ljubljana und vieles mehr. „Ich erkannte viele Orte wieder und war immer ohne Navigationsgerät unterwegs. Doch bald wurde mir klar, dass dieses Gerät in vielen Bereichen mein jahrzehntelanges Wissen übertroffen hat und wir fuhren nur noch mit Navi“.

Nach einer Betriebszugehörigkeit von insgesamt 63 Jahren und 4,8 Mio. Kilometer mit dem LKW und 340.000 Kilometer unfallfrei mit dem PKW ist Felix Rinser mit über 5 Mio. rund 130 mal um die Erde gefahren. „Mein größter Wunsch ist zusammen mit meinem Kollegen die früheren wichtigen Ladestellen in Italien zu besuchen und den Tag mit Rotwein und Pasta abzuschließen“, so Rinser.

Foto: LKZ Prien GmbH – Ehrung von Felix Rinser (v.l.n.r. Bürgermeister Jürgen Seifert (Stv. Aufsichtsratsvorsitzender und Gesellschafter), Karl Fischer (Geschäftsführer LKZ Prien GmbH), Felix Rinser & Landrat Wolfgang Berthaler (Aufsichtsratsvorsitzender und Gesellschafter))

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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