Erwin Haimerl aus Bruckmühl und Professor Dr. Dr. Eberhard Koenig aus Bad Feilnbach wurden mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt. Der stellvertretende Landrat Josef Huber nahm die Ehrung im Auftrag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Schloss Hartmannsberg vor. Zudem wurden zehn ehrenamtliche Mitglieder des Bayerischen Roten Kreuzes für ihr langjähriges Engagement gewürdigt. „Der Landkreis will ihre ehrenamtliche Arbeit wertschätzen, denn ehrenamtliches Engagement ist nichts Selbstverständliches“, sagte Josef Huber. „Eine Gemeinschaft entsteht, wenn sich ihre Mitglieder dafür entscheiden, auf andere zuzugehen, anderen zu helfen und Verantwortung zu übernehmen.“ Der stellvertretende Landrat beklagte, dass die Solidarität nicht mehr so ausgeprägt ist. Die Geehrten lobte Huber daher als Vorbild, „auch weil heute viele meinen, keine Nachbarn zu brauchen. Aber auch so mancher Ichbezogene merkt, wie gut es ist, einen Menschen an seiner Seite zu haben.“
Seine Auszeichnung erhielt Erwin Haimerl für seinen Einsatz für eine nicht alltägliche Sportgruppe. Sie wurde im Jahr 2001 beim SV-DJK Heufeld gegründet. Das Besondere daran ist, dass Rollstuhlfahrer, Menschen mit einer geistigen Behinderung, mit Amputationen bzw. mit Seh- oder Hörbehinderungen gemeinsam trainieren. Eine solche Sportgruppe gab es bis dahin nicht. Die Idee stammte von der Gemeindemitarbeiterin Gertraud Schneider. Erwin Haimerl war damals Vereinsvorsitzender und sofort begeistert davon. Zudem eignete er sich in vielen Kursen ein Wissen an, das ihn in die Lage versetzte, allen Sportlerinnen und Sportlern mit Behinderung gerecht zu werden und jeden nach seinen Bedürfnissen zu fördern. Bis heute ist Erwin Haimerl der Übungsleiter dieser Handicap-Sportlergruppe. Professor Dr. Dr. Eberhard Koenig gehört zu den Begründern der modernen Neurorehabilitation in Deutschland. Er half mit, die schwierigen Anfangsjahre der Schön Klinik in Bad Aibling zu meistern und entwickelte den Standort zu einem wesentlichen Zentrum der Forschung in der Neurorehabilitation mit. Daneben engagierte sich Koenig in der Deutschen Gesellschaft für Neurorehabilitation. Von 2004 bis 2013 war er deren 1. Vorsitzender, zuvor drei Jahre lang 2. Vorsitzender. In seinem Fachbereich verantwortete Professor Koenig wichtige Impulse. Dazu gehören die Verankerung der neurologischen Frührehabilitation im deutschen Fallpauschalen-System, die Entwicklung evidenzbasierter Leitlinien für Themengebiete der neurologischen Rehabilitation wie Armfunktion und Mobilität sowie die Anbahnung von Kooperationen zwischen Fachtherapeuten und der Pflege. Im Auftrag des Bayerischen Innenministers Joachim Hermann verlieh der stellvertretende Landrat Josef Huber zudem die Ehrenzeichen für Verdienste um das Bayerische Rote Kreuz. Zuvor hatte Karl-Heinrich Zeuner, ähnlich wie Huber auch, von Veränderungen in der Gesellschaft gesprochen. „Die Hilfsorganisationen erkennen einen negativen Trend.“ Zeuner schloss daraus, dass es neue Formen des Ehrenamtes braucht. „Bürgerengagement ist kein Opfer, es ist die Ableitung von dem bürgerlichen Verständnis von Solidarität.“ Weiter meinte er, „engagierte Bürger dürfen nicht die Ausnahme sein.“ Der BRK-Kreisverbandsvorsitzende bedankte sich bei allen Geehrten für die geleisteten Ausbildungs- und Einsatzzeiten, die mit Verzicht auf Familien und Freizeit verbunden sind. Zeuner vergaß daher nicht, auch den Angehörigen zu danken, „die das alles mitgemacht haben.“
Die Geehrten für 40 Jahre Dienst sind Johann Aringer aus Wasserburg, Michael Hecht aufs Unterreit im Landkreis Mühldorf und Günter Schiffner aus Bernau. Die Ehrung für 25 Jahre erhielten Andreas Bodler, Christian Kühner und Stefan Thöla, alle aus Prien, sowie Wolfgang Braun aus Pfaffing, Christian Knoblich aus Kiefersfelden, Manfred Kogler aus Feldkirchen-Westerham, Andreas Kunert aus Bad Aibling und Cleofa Tomasek aus Bad Endorf.
Bericht und Foto: Landratsamt Rosenheim