EBERL-Nußdorf übernimmt Obermaier-Transporte aus Prien

In der Logistik-Branche ist von Natur aus schon viel in Bewegung. Wenn sich dann auch noch abseits der Straßen hinter den Türen der Schaltzentralen etwas zusätzlich tut, dann kommt es auch zu besonderen Veränderungen. So bei einer jüngsten im Chiemgau erfolgten Unternehmensnachfolge. Die in Nußdorf stationierte EBERL Internationale Spedition hat die Guido Obermaier Transporte aus Prien-Bachham übernommen.

Wie bei einem gemeinsamen Gespräch in der erst im Vorjahr eröffneten neuen Verwaltungszentrale in Nußdorf EBERL-Geschäftsführer Thomas Eberl, dessen Vater und Unternehmensgründer Jürgen sowie Guido Obermaier betonten, handelt es sich bei den Vereinbarungen um eine Teilbetriebsübernahme. Elf Lastkraftwagen mit insgesamt 30 ziehenden und gezogenen Einheiten für den Fernverkehr hat Obermaier an die Firma EBERL übergeben. Der gesamte Immobilienbestand und zwei Lastkraftwagen (u.a. für Holztransporte) hat sich Guido Obermaier für seinen weiterhin selbstständigen Betrieb zurückgehalten. Kernpunkt der Teilübernahme ist der Skandinavien-Markt. Diesen hat Obermaier bislang schwerpunktmäßig und zwanzig Jahre lang mit großem Erfolg bedient. EBERL hingegen war in den Ländern Schweden, Norwegen und Finnland bislang nicht selbst vertreten, so dass sich durch die Zusammenlegung gute Synergieeffekte ergeben, dazu sagt Thomas Eberl: „Wir freuen uns, die Aktivitäten des Skandinavien-Spezialisten Obermaier Transporte in unsere Unternehmensgruppe zu übernehmen. Da wir seit über 18 Jahren mit einem Großkunden in Schweden zusammenarbeiten, können wir unser bestehendes Portfolio ergänzen und abrunden. Das eröffnet uns weitere Potentiale und wir freuen uns – da selbstverständlich alle Arbeitsplätze erhalten bleiben – über frisches Know-how sowie auf neue, erfahrene und qualifizierte Mitarbeiter“. Für Guido Obermaier (49) ist es wichtig, für seinen Betrieb eine mittelständische und bayerische Lösung mit Zukunft gefunden zu haben und sagt dazu: „Die Familien Eberl und Obermaier kennen und schätzen sich seit vielen Jahren und so sind wir zuversichtlich, dass Obermaier Transporte in besten Händen ist“. Der Eberl-Gruppen-Umsatz liegt jährlich bei ca. 64 Millionen Euro, das Unternehmen hat knapp 300 Mitarbeiter, 16 Mitarbeiter wurden übernommen.

EBERL-Unternehmen baut Aktivitäten vom Nordkap bis zum Schwarzen Meer aus

Die 1967 von Jürgen Eberl (81) in Traunstein gegründete und nunmehr von seinem Sohn Thomas (54, Vater von vier Kindern) geführte EBERL Unternehmensgruppe ist vor allem im nationalen und internationalen Stückgut- und Frachtverkehr sowie im Zoll- und Luft-/Seeverkehr mit inzwischen über 50jähriger Erfahrung tätig und kann somit den Kunden in aller Welt hochspezialisierte Lösungen anbieten. Dazu erklärt Senior Jürgen Eberl: „Was wir in den letzten Jahrzehnten vom Nordkap bis zum Schwarzen Meer aufgebaut haben, können wir nunmehr noch weiter ausbauen“. Zur EBERL-Unternehmensgruppe gehört auch die Firma KLV-Rent Nutzfahrzeugvermietung. Diese verfügt derzeit an elf deutschen Standorten 1.250 ziehende und gezogene Einheiten, bis Ende 2022 soll der Nutzfahrzeug-Mietfuhrpark auf insgesamt 1.800 Einheiten wachsen. Insgesamt arbeiten in der EBERL-Unternehmensgruppe 300 Mitarbeiter. Zur Personal-Situation – insbesondere bei den Fahrern – bezeichnet Thomas Eberl die Situation angespannt, aber nicht hoffnungslos und sagt erklärend: „Bei den Fahrzeug-Besetzungen nicht nur im Fernverkehr wollen wir flexibel auf persönliche Bedürfnisse sowie auf Schicht-Eigenschaften Rücksicht nehmen, das heißt, wir müssen uns im Wandel der Ansprüche und gesellschaftlichen Veränderungen unseren Mitarbeitern entgegenkommend anpassen“.

Block-Abfertigungen und Brenner-Nordzulauf sind enorme Herausforderungen

Zu den aktuellen Themen und Sorgen von Logistik-Unternehmen gehören natürlich die Tiroler Block-Abfertigungen (Thomas Eberl: „Das ist wirklich ein Dilemma, da Italien für uns Bayern der wichtigste Handelspartner ist“). Der Brenner-Nordzulauf und in Verbindung mit diesem die Waren-Transport-Verlagerung von der Straße auf die Schiene ist für Thomas Eberl ein Hoffnungs-Thema ohne Aussicht auf schnelle Lösungen. Unter anderem deswegen, weil von den rund einer Million LKW-Aufliegern, die es in Europa gibt, derzeit nur zwei Prozent kranbar und damit für die Bahn nutzbar sind. Die bestimmenden Güterströme zwischen Triest und Hamburg (mit zum Teil 36.000 Containern auf einem Schiff) verlangen für den Straßen- oder Schienen-Transport ebenso eine Anpassung wie für die See- und Luftfracht. Gerade bei der Suche nach zukunftsfähigen Lösungen arbeitet die EBERL International Spedition mit dem Logistik-Kompetenz-Zentrum und mit dessen Geschäftsführer Karl Fischer in Prien a. Chiemsee eng zusammen. Weitere Kooperationen und Projekte werden mit den Verkehrsministerien und den dortigen Experten in München, Berlin und Brüssel sowie mit den Fach- und Dachverbänden der Logistik-Branche abgestimmt.

Ehrenämter des Unternehmers Thomas Eberl

Thomas Eberl ist nicht nur in seiner Unternehmensgruppe, sondern auch ehrenamtlich engagiert, dazu nachfolgende Zusammenstellung:

Seit 2003:

– Delegierter des Landesverbandes der Bayerischen Transport- und Logistikunternehmen für den Landkreis Traunstein

– ehrenamtlicher Richter aus Kreisen der Arbeitgeber beim Sozialgericht München

Seit 2006:

– IHK Regionalausschuss Landkreis Traunstein

– Beiratsmitglied der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Landkreis Traunstein

Seit 2007:

– Prüfer im Prüfungsausschuss für Speditionen der Industrie- und Handelskammer für

Seit 2008:

– im Informationskreis der Wirtschaft Traun/Alz