„Als die E-Fahrzeuge laufen lernten“, zwei Dutzend E-Mobile – vor allem aus der Anfangszeit der Elektromobilität trafen sich im Oberen Priental an der Aschauer Festhalle und nahmen einen kräftigen Schluck Strom aus der Pulle. Ein ganzes Sortiment an Twikes war mit dabei, eine frühe Antriebskombination mit einem Pedalantrieb wie ein Fahrrad und einem Batteriebetrieb wie ein E-Mobil. Dieser Fahrzeugtyp wurde 1996 von Studenten in der Schweiz entwickelt und bei der Weltausstellung in Vancouver als eine Möglichkeit für den Stadtverkehr der Zukunft gezeigt. 200 Fahrzeuge wurden danach in Serie gebaut, für ihre Nutzer wird das Kleinwagenfeeling der 50-er Jahre gleich mitgeliefert. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 65 Stundenkilometern haben die Kleinen große Nummernschilder und dürfen auch auf der Autobahn mitfahren. „Wenn man dann zwischen zwei 40 Tonnern auf der rechten Spur fährt, das ist schon ein eigentümliches Gefühl“, so einer der Eigner, „der echte Stromer sucht sich daher bei Überlandfahrten Wege, die keiner noch fand und benutzt die Autobahnen nur im Extremfall. Die Überlegenheit des E-Mobils lässt sich nur im Stadtverkehr und auf den Stadtumfahrungen richtig ausspielen. Wenn man im Münchner oder Stuttgarter Autobahnring mit 60 fahren kann, ist das das Maß aller Dinge“. Die heutigen Batterien bieten den Fahrern einen genügenden Aktionsradius, das Aufladen des Batteriesatzes ist heut fast überall problemlos möglich. Die genauen Ladeanzeigen in den Fahrzeugen im Verbund mit der Stromtankstellen-App auf dem Smartphone verhinderten beim Betrieb unliebsame Überraschungen. Stromtankstellen gebe es heute bereits in einer nennenswerten Anzahl, allerdings sei das Netz nicht gleichmäßig dicht über das Land verteilt. Durch die verschiedenen Systeme der Ladestellen komme es noch dazu zu Schwierigkeiten, hier müsse für eine Vereinheitlichung des Ladeangebotes wie bei den Tankstellen der Verbrenner gesorgt werden. Das moderne Netz des Hauses Tesla könne von den Twikes und ihren unmittelbaren Nachkommen gar nicht genutzt werden. Nur ein paar wenige E-Mobile der zweiten und dritten Generation zeigten den Besuchern im Festhallengelände, dass diese Fahrzeuge nicht unbedingt ein exotisches Design benötigen, sondern aussehen können „wie ein ganz normales Auto“. Ein paar BMW und Renault Elektrofahrzeuge sind im Straßenverkehr bereits so integriert, „dass sie nicht mehr auffallen“.
Redaktion
Anton Hötzelsperger
Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.
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