Land- & Forstwirtschaft

Dreschtag am 3. Oktober im Museum Glentleiten

War das Getreide geerntet, stand der bäuerlichen Hofgemeinschaft noch eine weitere schweißtreibende Arbeit bevor – das Dreschen. Wie sich diese Arbeit im Lauf der Geschichte durch technische Hilfsmittel wandelte, zeigt das Freilichtmuseum Glentleiten beim Dreschtag am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit. Die Bandbreite der von 11:00 bis 16:00 Uhr vorgeführten Techniken reicht dabei vom Dreschen mit Hilfe des Dreschflegels über den Einsatz einer handbetriebenen Stiftendreschmaschine bis hin zur Vorführung einer Breitdreschmaschine, angetrieben durch eine Lokomobile.

Die Arbeit mit dem Dreschflegel erfordert nicht nur Kraft und Ausdauer, sondern auch ein gutes Rhythmusgefühl. Andernfalls kann es beim Dreschen in der Gruppe passieren, dass die schweren Schlegel zusammenprallen. Im Laufe der Zeit entstanden daher Dreschsprüche, die aufgesagt wurden, um im Takt zu bleiben. Vorgeführt wird das beschwerliche Handdreschen vom Heimat- und Trachtenverein Raisting. Dabei wird auch die Reinigung der Körner mit Kornfege und Schwingkorb gezeigt.

Erste technische Neuerungen wie eine mechanische Stiftendreschmaschine, die noch von Hand betrieben wurde, erleichterten das Dreschen. Diese können Besucherinnen und Besucher am Dreschtag ebenso in Aktion erleben wie die weitere Entwicklung der Dreschtechnik: Es kommt nämlich auch eine Breitdreschmaschine zum Einsatz, die von einer Lokomobile in Schwung gebracht wird. Dabei dampft und rattert es gewaltig. Vorgeführt wird diese Technik von Landwirten aus dem Landkreis Weilheim-Schongau und Martin Hofbauer mit seiner Dampfmaschine.

Passend zum Dreschen gibt es am 3. Oktober im Freilichtmuseum Glentleiten auch das weiterverarbeitete Getreide zum Probieren – im historischen Backhaus aus Arget backt der Großweiler Bäcker Luidl frisches Holzofenbrot und im Schiebl-Hof brutzeln Auszogne in der Kuchl. Für den passenden musikalischen Rahmen des Dreschtages sorgt die Kirtamusik des Musikvereins Raisting.

Bericht und Fotos: Bezirk Oberbayern


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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