Kultur

Doppelkonzert: Musikkapellen aus Kössen und Reit im Winkl

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Erstklassige Blasmusik in ihrer ganzen Bandbreite wurde beim tirolerisch-bayerischen Doppelkonzert der Musikkapelle Kössen und der Musikkapelle Reit im Winkl im Festsaal geboten. Die zahlreich erschienenen Besucher spendeten reichlich Beifall für die vielfältigen und abwechslungsreichen Auftritte.

Die Musikkapelle Kössen unter der Leitung von Martin Scharnagl startete flott in ihr Programm mit dem Kitzbüheler Standschützenmarsch. Es folgte der erfrischende Kaiserin Sissi-Marsch, ebenso ein sehr beliebter Titel bei vielen Blasorchestern.. Eine besondere Bewandtnis hat es mit der folgenden Polka „Unser Bänkchen“, das der Komponist Norbert Gälle als Gast eines Online-Konzerts in der Corona-Zeit an die Musikkapelle Kössen schickte. Ein Genuss war es auch, dem weltweit gespielten Florentiner Marsch zuzuhören, komponiert von Julius Fucik im Jahr 1907. Nicht enden wollte der Applaus bei „The Power of Love“, einem ehemaligen Nummer-eins-Hit in Großbritannien. Dieser galt insbesondere dem dabei meisterhaft gespielten Trompetensolo von Hansi Schweinester.

Ein Höhepunkt des Auftritts der Musikkapelle Kössen war auch die von ihrem Kapellmeister Martin Scharnagl komponierte Polka „Von Freund zu Freund“. Sie wurde in kürzester Zeit zum Hit und hat sich europaweit in vielen Blasorchestern einen fixen Platz im Repertoire gesichert. Scharnagel ist auch Gründer und Leiter der international bekannten Blasmusikformation Viera Blech. Von der Musikkapelle Reit im Winkl unter der Leitung von Sebastian Krause begrüßt wurden die Zuhörer mit dem schneidigen Marsch „Unter dem Sternenbanner“ von John Philip Sousa. Anna Speicher, die zusammen mit Sabrina Ehnle charmant durch das Programm führte, sagte, dass der Marsch 1987 von US-Präsident Ronald Regan zum amerikanischen Nationalmarsch erklärt wurde. In dem folgenden Stück „Im Reich der Dolomiten“ erzählt der Südtiroler Komponist Gottlieb Veit in eindrucksvollen musikalischen Bildern von seiner Heimat. Man hört den Kuckuck beim Gang durch den Wald und die Kuhglocken in den Almwiesen.

Weiter ging die musikalische Reise in die Schweiz mit dem Stück „Ein Leben lang“ von den Fäaschtbänklern. Von den Ansagerinnen war zu erfahren, dass diese Schweizer Band ihnen bei ihrem Auftritt beim Gaufest in Schleching so gut gefallen habe, dass die Musikkapelle zwei Lieder von ihnen in ihr Repertoire aufgenommen habe. Als feurig, temperamentvoll, rasant, lebhaft und aufregend beschrieben sie die weiter gespielte Parodie „Wild Wild Bohemia“ von Alexander Pfluger. Zur von den Besuchern herbeigeklatschten Zugabe kamen auch die Musikanten aus Kössen auf die Bühne zum gemeinsamen Finale dieses eindrucksvollen und freundschaftlichen Konzerts. Dem oft als eine der bayerischen Hymnen bezeichneten Tölzer Schützenmarsch folgte als Kontrast dazu das Stück „Dem Land Tirol die Treue“. Das harmonisch gespielte Lied „Is scho still uman See“ war dann ein würdiger Abschluss dieses gelungenen Abends.

Bericht und Bilder: Josef Hauser  Gemeinsam auf der Bühne spielten die Musikkapellen aus Kössen und Reit im Winkl zum Abschluss ihres Doppelkonzerts im Festsaal


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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