Leitartikel

„Dö Koasawinkla“ boten schönen Festheimatabend

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Von einer Vielfalt bei den Auftritten, der Schönheit der Trachten und einem freundschaftlichen Miteinander war der Festheimatabend des Reit im Winkler Trachtenvereins „Dö Koasawinkla“ im Festzelt anlässlich des Gaufestes geprägt. Die einzelnen Gruppen des Vereins und die Patenvereine zeigten mit Schuhplattlern, Trachtentänzen, Musik und Gesang das heimische Brauchtum von seiner schönsten Seite.

„Das Gaufest soll uns in bester Erinnerung bleiben. Wenn uns das gelingt, dann haben wir unser Ziel erreicht“, sagte Ehrenvorstand Michael Neumaier bei der Begrüßung der zahlreich erschienenen Besucher. Bürgermeister und Schirmherr Matthias Schlechter richtete einen großen Dank an den Festausschuss und die vielen weiteren Helfer bei der Vorbereitung und Durchführung der bisher so erfolgreich verlaufenen Festwoche. Mit unglaublicher Kraft und Anstrengung sei auch das Festzelt aufgebaut worden. “Der Herrgott hat alle Anstrengungen belohnt mit einem weiß-blauen Himmel Gaufestsonntag“, rief er aus.

Durch das reichhaltige Programm mit über 200 Mitwirkenden führte mit viel Humor und Sachverstand Franz Schlechter. Die Spieler vom Theaterverein führten authentisch einen Einakter von der Sage vom Schellunter auf, bei der ein Kartenspiel der Landesherren von Bayern, Tirol und Salzburg über die Zugehörigkeit von Reit im Winkl entschied und der Kurfürst von Bayern durch einen Stich mit dem Schellunter gewann, der auch das Vereinsabzeichen der Koasawinkla darstellt.

Die unterschiedlichen Reit im Winkler Trachten konnten die beifallsfreudigen Besucher gleich beim gemeinsamen Auftanz von der Kindergruppe bis zur Historischen Gruppe bewundern. Die Aktiven Buam starteten mit einer Premiere in den Abend, dem Plattler „Wasserfallmarsch“, wofür Bepperl Neumaier die Melodie komponiert hatte. Die Aktive Gruppe zeigte ihr großes Können beim „Reit im Winkler“ mit Plattln und Dirndldrahn und bei weiteren Schuhplattlern und Trachtentänzen wie Steyrer und Kronentanz.

Dass die Koasawinkla zuversichtlich nach vorne schauen können, bewiesen die beherzten Auftritte der Kinder- und der Jugendgruppe mit schneidigen Schuhplattlern, dem Bandltanz und dem Laubentanz. Gemeinsam traten die Historischen Gruppen vom Festverein und vom Patenverein „d‘ Achentaler“ Unterwössen auf und zeigten anmutig alte Chiemgauer Volkstänze wie Woidjaga oder Kuckuckspolka.

Das freundschaftliche Miteinander unter den Vereinen des Chiemgau-Alpenverbands stellten die Patenvereine Prien, Rottau und Unterwössen mit ihrem Besuch und den gezeigten Trachtentänzen Chiemseer, Sterntanz und Mühlradl unter Beweis. Mit dem Langschottisch durfte auch ein Gemeinschaftsplattler mit Teilnehmern aus allen anwesenden Vereinen nicht fehlen. Viel Beifall gab es auch für die Arzter Goaslschnalzer aus Eisenärzt für ihre präzisen Auftritte.

Auch die lange Tradition von Musik und Gesang in Reit im Winkl wurde an diesem Festabend ebenfalls eindrucksvoll dargestellt. Die Musikkapelle unter der Leitung von Sebastian Krause begleitete die Trachtler exakt bei ihren Auftritten und gefiel mit schönen Blasmusikweisen. Frisch und unbekümmert spielte mit Ziach, Hackbrett, Gitarre und Kontrabass die Wetterkreuzmusi auf. Althergebrachte Volkslieder sangen mit geübten Stimmen der Frauendreigesang Dreifarbig und der Männergesangverein Reit im Winkl.

Bei diesem reichhaltigen Programm des Festheimatabends erinnerte Ansager Franz Schlechter an die Alpenreise im Jahr 1858 von König Max von Bayern, bei der er auch in Reit im Winkl Halt gemacht und die dabei ihm von einheimischen Gruppen gezeigten Darbietungen nachweislich mit bewegten Worten gelobt hatte.

Bericht und Bilder: Sepp Hauser

Die Aktive Gruppe des Festvereins gefiel mit Schuhplattlern und harmonisch dargebrachten Trachtentänzen wie demBandltanz oder Kronentanz – gezeigt wurde auch das geschichtsträchtige Karenspiel.

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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