Kirche

Die weiße Frau im Ebersberger Forst

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Ist es wahr, dass  man  behauptet, der Ebersberger Forst gehöre zu den zehn gruseligsten Orten Europas? Und dass die Einheimischen nachts den Forst meiden  wie der Teufel das  Weihwasser?

Um ein Schauermärchen zu erzählen braucht man einen Wald, einen  Friedhof oder eine Kapelle. In der Nacht  fällt das  Licht des Mondes auf die Straße. Der  finstere Wald   zu beiden Seiten  führt in ein  dunkles Loch.  Ab und zu tauchen Lichter die Bäume  in grelles Licht,  bevor sie in der Dunkelheit verschwinden.  Und plötzlich erscheint im Scheinwerferlicht ein kleine Kapelle.  Es ist die  Hubertuskapelle, der Ort einer Spukgeschichte, die Gänsehaut verursacht. Irgendwann  in den Vierzigerjahren des 20. Jahrhunderts  soll bei einem Unfall an dieser Stelle eine Frau getötet und sterbend zurückgelassen worden sein. Die Frau war  mit dem Rad unterwegs und lebte noch nach dem Zusammenstoß. Der Unfallverursacher habe die sterbende Frau ins Gebüsch gezogen und mit Zweigen zugedeckt, um seine Tat zu vertuschen. Seither stehe die Frau auf der Suche nach dem Schuldigen am Straßenrand und möchte mitfahren. Wer sie einsteigen lasse, dem geschehe kein Leid. Wer aber weiterfährt, bei dem tauche sie urplötzlich auf dem Rücksitz auf und greife dem Fahrer ins Steuer, so dass dieser einen Unfall mit tödlichen Folgen  bauen könnte.

Wann das gruselige  Gotteshaus errichtet wurde, ist nicht belegt. Es gibt eine Karte im Gemeindearchiv Markt Schwabens. Dort ist eine  „Capeln“ eingetragen.  Erst im Jahr 1859  wurden durch fromme  Kirchen-Beiträge und die Bemühungen des „Forstwarts Kühner“ eine  gemauerte Kapelle  errichtet. Und wenn da mal Frauen am Straßenrand stehen, wo ein breiter Wanderweg abzweigt, führen sie keinen Hexenstock mit, sondern einen Nordic-Walking-Stock  und wirken nicht gespenstisch sondern sehr neuzeitlich.

Klaus Bichlmeier dreht im Augenblick an der gespenstischen Stelle mit Peter Böhme  und Lucia Fischer  aus Erding einen Film . Ob er mit seinem Team auf die Lösung der weißen Frau kommt?

Text und Bild  Klaus Bichlmeier, info@a-1-filmtechnik.de

Zu sehen ist die „Weiße Frau“ am Montag, 8.11. ab 17.30 Uhr im BR-Fernsehen (oder hernach in der Mediathek)

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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