Natur & Umwelt

Die St. Leonhardsquelle hat eine lange Geschichte

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Bad Leonhardspfunzen mit seiner bekannten St. Leonhardsquelle hat eine lange Geschichte.  Schon die Kelten und später die Römer wussten diese Quelle sehr zu schätzten.  Heutzutage reisen die Menschen sogar von weit her an, um in den Genuss des Wassers zu kommen. Aber was macht es so besonders?

Der steinerne Trog, in dem das Quellwasser fließt, stammt noch aus der Römerzeit. Die Wiederentdeckung des Heilwassers durch den Hofleitner Christoph Riele reicht der Legende zufolge bis ins Jahr 1734 zurück. Im Traum soll ihm der Heilige Leonhard erschienen sein und ihm geraten haben, von dem Quellwasser zu trinken, um seine Leiden zu heilen. Er tat es und wurde wieder gesund – so die Überlieferung. Es entstand eine rege Wallfahrt zur Quelle. Noch um 1900 fuhren die Kranken von weit her an, um das Quellwasser zu trinken oder darin ein Bad zu nehmen. Man erhoffte sich Besserung bei Knochenbrüchen, Gelenkschmerzen, Augenleiden oder Schwangerschaftsbeschwerden. Im Inneren der St. Leonhardskapelle, die ganz in der Nähe des Brunnentrogs steht, erzählen zahlreiche Motivtafeln, Wachsmodelle und uralte Holzkrücken von Gläubigen, die durch das Trinken des Wassers geheilt worden sein sollen. Von der heilenden Wirkung der Quelle sind auch heute noch viele Menschen überzeugt. An manchen Tagen bildet sich vor dem Brunnentrog eine Schlange von Menschen, die das Wasser in Flaschen und Kanistern abfüllen. Nach wie vor darf es kostenlos gezapft werden. „Die Quelle ist für alle da“, lautet die Philosophie der Familie Abfalter, in deren Besitz sich die St. Leonhardsquelle seit 1996 befindet.  Nicht weit entfernt von dem römischen Brunnentrog haben die St. Leonhardsbetriebe eine neue Abfüllanlage errichtet, in der sowohl die St. Leonhardsquelle als auch die im Umkreis entspringenden Quellen – Mondquelle, Lichtquelle und Sonnenquelle – in Flaschen gefüllt werden. Auf diese Weise kommen Menschen bundesweit in den Genuss des gesunden Wassers aus Stephanskirchen.

Wasser ist nicht gleich Wasser

Wasser ist nicht nur der älteste und beliebteste Durstlöscher der Welt, sondern auch der gesündeste – vieler lebensnotwendiger Mineralstoffe wie Kalzium, Eisen und Magnesium sei Dank.
Doch Wasser ist nicht gleich Wasser: Tafel-, Quell-, Mineral- oder Heilwasser – nicht jeder weiß auf Anhieb, was sich hinter diesen Begriffen verbirgt. Welche Eigenschaften die einzelnen Wasserarten erfüllen müssen, wird durch das Gesetz klar geregelt. Hier eine kurze Übersicht:

Quellwasser kommt aus unterirdischen Wasservorkommen. Für die Bezeichnung „Quellwasser“ gelten nicht dieselben hohen Reinheitsanforderungen wie für Mineralwasser. Es unterliegt aber auch der Mineral- und Tafelwasserverordnung und muss dementsprechend schonend behandelt werden.

Natürliches Mineralwasser kommt aus einem unterirdischen, vor Verunreinigungen geschützten Wasservorkommen. Es ist das einzig anerkannte Lebensmittel in Deutschland. Das Anerkennungsverfahren umfasst über 200 geologische, chemische und mikrobiologische Untersuchungen. Strenge Kontrollen garantieren gleichbleibende Qualität.

Heilwasser entspringt ebenfalls unterirdischen und vor Verunreinigung geschützten Wasservorkommen. Es unterliegt dem Arzneimittelgesetz. Durch seine besondere Kombination an Mineralstoffen besitzt es eine vorbeugende, lindernde oder heilende Wirkung, die durch wissenschaftliche Untersuchungen belegt werden muss.

Tafelwasser oder auch Leitungswasser wird in Deutschland zu etwa zwei Dritteln aus Grundwasser und zu einem Drittel aus Oberflächenwasser von Flüssen und Seen gewonnen. Stadt und Landkreis Rosenheim haben eine sehr gute Wasserqualität, das belegen regelmäßige Analysen. Daraus lassen sich aber keine Schlüsse für die Wasserqualität in den Privathaushalten ziehen. Diese muss von jedem Hauseigentümer selbst sichergestellt werden.

Bericht: Karin Wunsam   –   Foto: St. Leonhardsquelle   –  Beitrag entstand in Kooperation mit dem Wendelstein Anzeiger (www.wendelstein-anzeiger.de)

 

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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