Im „Martl“-Haus der Familie Fanderl im Weiler Stelzenberg in der Gemeinde Frasdorf, wird man von einer schönen historischen Haustüre willkommen geheißen. Der Hausname Martl, oder auch Maschtern, ist vermutlich abgeleitet von einem früheren Besitzer namens Martin.
Das 1799 erbaute Haus strahlt durch seinen alten Baustil Ruhe und Geborgenheit aus, was durch die einladende Haustüre mit dem schön geformten Türstock unterstützt wird. Dieser Türstock stammt vermutlich noch aus der Erbauungszeit des Gebäudes. Nur die Tür selber wurde nach dem 2. Weltkrieg, um 1945, vom Schreiner Toni Weber erneuert. (Die Schreinerei Weber befand sich zu dieser Zeit neben der Frasdorfer Kirche. Diesen Schreinerbetrieb gibt es inzwischen nicht mehr). Josef Enzinger sen., dessen Familie die Vorbesitzer des Martl Anwesens waren, erinnert sich noch, wie die Männer der Schreinerei damals die neue Türe über die Kirchleite nach Stelzenberg herauf getragen haben.
1963 ging das Gebäude durch Kauf an die Familie Fanderl über. Doch Wind und Wetter gingen auch hier nicht spurlos vorüber, wie alte Fotos belegen. Und 2020 wurden nun Türstock und Türe von einem Restaurator intensiv restauriert und renoviert, sodass das Ganze wieder in neuem Glanz erstrahlen kann. Der Türstock ist in hellem grün gestrichen und die Tür in braunem Naturholz belassen. Ein absoluter Blickfang ist der dreigeteilte Segmentbogen mit seinen schönen Schnitzereien und Verzierungen. Auch das fischgrätartig gelegte Muster und die beruhigenden Farben des Holzes der Türe sind ein wohltuender Anblick.
Die gläserne Oberlichte ist mit drei Metallstangen gesichert. Auch das kleine Sichtfenster in der Türe ist auf der Innenseite mit zwei gekreuzten Metallstangen geschützt.
Einen extra Blick verdient auch der metallene Türklopfer in Form einer klopfenden Hand. Er stammt von der griechischen Insel Patmos.
Die gefällige Form der Türe wird noch betont durch den ausgesetzten Rauputz. Um den gesamten Türstock zieht sich ein schmaler Streifen mit einem glatten Putz. Erst dann beginnt der großflächige Rauputz der gesamten Hausfront.
Eine schöne, sowohl das Gebäude, als auch die Umgebung prägende Haustüre und ein freundlicher Anblick für die Ankommenden.
Text und Fotos: Hildegard und Franz Osterhammer (nach Angaben von Elisabeth Fanderl und Josef Enzinger sen. sowie Auszügen aus dem Frasdorfer Höfebuch)