Im Haus der Familie Möderl, beim Wagner in Reith, war bis Mitte des 19. Jahrhunderts der Sitz des Amtmanns (Gerichtsdiener) für das Amt Wildenwart. Das jetzige Gebäude stammt nach Aussagen Peter von Bomhards aus dem Ende des 18. Jahrhunderts. Bomhard schreibt u.a.: „Den Charakter als herrschaftliches Amtsgebäude erhält das Haus durch ein steiles Krüppelwalmdach“.
1957 wurde das Haus umgebaut und der damalige morsche Dachstuhl in seiner heutigen Form erneuert. Wann die schöne Eingangstür entstanden ist, ist nicht genau belegt. Aber im Türaufsatz sind die Initialen F. W. Und die Jahreszahl 1844 eingearbeitet. Laut Frasdorfer Höfebuch hat 1844 Franz Witsch, dessen Vater aus Obergünzburg in Schwaben kam, den Hof von seinen Eltern übernommen. Möglicherweise wurde damals diese schöne Haustüre neu angefertigt. Die Anfangsbuchstaben des Namens und das Jahr der Hofübernahme könnten ein Hinweis dazu sein. Es ist eine in sechs Felder unterteilte, geschnitzte Eichentür mit Oberlichte und kleinem Dach als Wetterschutz. Die in zwei Glasscheiben abgeteilte Oberlichte ist mit zwei schräg gekreuzten Metallstangen, die in der Mitte mit einer geschmiedeten Rose verbunden sind, geschützt. In dem kleinen, mit geschnitzten Blattgirlanden und Blumen geschmückten Aufsatz sind die oben erwähnten Initialen und Jahreszahl F. W. 1844 eingearbeitet. Die sechs Türfüllungen sind unterschiedlich groß. Die Schnitzereien in den beiden oberen größeren Feldern zeigen je eine Weintraube mit Weinlaub und nach oben strebenden Ranken und darunter je ein Blumengebinde. Die vier unteren, quadratischen Felder sind mit gleichen Blumenmotiven ausgefüllt. Auch der Türstock ist sowohl in den Innen- als auch Außenseiten mit dekorativer Schnitzerei geziert. Ein schöner Empfang für jeden, der durch diese Türe tritt
Bericht und Foto: Franz und Hildegard Osterhammer nach Angaben von Peter und Veronika Möderl sowie mit Auszügen aus dem „Höfebuch Frasdorf“ vom Heimat- und Kulturverein Frasdorf und „Die Kunstdenkmäler des Gerichtsbezirkes Prien“ von Peter von Bomhard