Naturbeobachtungen am Chiemsee –
Bei schönstem Märzwetter seit Wochen beginnen die ersten seltenen Enten des Chiemgaus zu balzen. Neben den hübschen und kleinen Krickenten sind auch die baumbrütenden Schellenten bereits verpaart. Beide tragen ihre Lautäußerungen im Namen. Während die Krickenten durch ihr typisches „Krick Krick“ im Schilf gehört werden können, „schellen“ die Schellenten beim schnellen Flug knapp über der Wasseroberfläche.
Auf den Kiesinseln lassen sich immer wieder seltene Durchzügler entdecken, etwa der in Bayern beinahe ausgestorbene Kampfläufer. Auf dem See verpaaren sich auch die verschiedenen Lappentaucher. Von Haubentaucher über Zwergtaucher bis zu den äußerst schönen Schwarzhalstaucher. Die Vielfalt verdankt der Chiemsee immer wieder den umfangreichen Schutzbemühungen und Ruhezonen.
Nun aber zum ersten Rätselvogel. Dieser wunderschöne Vogel ist dieses Wochenende am Chiemsee eingetroffen, während sein Cousin das Rotkehlchen den gesamten Winter über da ist. Sein Vetter das Braunkehlchen ist noch seltener und kommt erst in ein paar Wochen an.
Das Blaukehlchen ist mit der schönste Vogel und ließ sich direkt am Wegesrand wunderschön beobachten. Das singende Männchen konnte ich nur kurz bei schlechten Licht photographieren.
Der nächste Rätselvogel ist ein typischer Wiesenbrüter und wird immer wieder übersehen. Bitte bleiben Sie auf den Wegen um diesen vom Aussterben bedrohten Wiesenbrüter zu schützen. Die Bekassine ist nun mal schwer zu entdecken und auch wenn die Wiesen leer erscheinen, sucht diese Rarität mit ihrem Stocherschnabel nach Nahrung in den Feuchtwiesen.
Text und Fotos: Johannes Almer