Naturbeobachtungen am Chiemsee –
Mit dem Eintreffen der ersten gefiederten Wintergäste war auch ich wieder am Chiemsee. Die Invasion der Erholung suchenden Radler ebbte langsam ab und ich genoss die wieder einkehrende Ruhe am See.
Ein Seeadler, dessen Auftauchen von flüchtenden Graugänsen und Enten angekündigt wurde, jagte erfolgreich in der Hirschauer Bucht. Auch Eisvogel und Rohrweihe suchten am Ufer Beute. Ringelnattern jagten vor dem Turm Seefrösche und sonnten sich auf Totholz. Große Schuppenkarpfen versuchten offensichtlich, sich mit klatschenden Sprüngen von schmarotzenden Fischegeln oder Karpfenläusen zu befreien.
Auf überschwemmten Wiesen bei Chieming fraßen Stockenten zahlreichen Tanymastix und Limnadia, Urzeitkrebse, die nur noch an wenigen Fundorten in Deutschland vorkommen. Am Chiemseesüdufer konnte ich auf der Heimfahrt noch Pracht- und Eistaucher beobachten.
Eine aufziehende Unwetterfront, die zum Glück nur kurzzeitigen Starkregen brachte, beendete meinen Ausflug an den Chiemsee.
Text und Fotos: Andreas Hartl