Die 13 Kommunen des Energieeffizienz-Netzwerks Rosenheim-Traunstein erhielten beim Online-Netzwerktreffen am 10. Februar 2022 wertvolle Anregungen zu einer ökologischen Energieversorgung für das Wohnen der Zukunft.
Deutschlands Weg zur Klimaneutralität ist im Klimaschutzgesetz vorgezeichnet. Laut diesem „Generationenvertrag für das Klima“ soll Deutschland bis 2030 seinen Treibhausgas-Ausstoß um 65 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 verringern. Diese hohen Ambitionen wirken sich auch auf die einzelnen Sektoren aus. Für den Gebäudesektor steht hier konkret ein CO2 -Minderungsziel in Höhe von 43 %. Um dieses Ziel erreichen zu können, muss ein Umdenken stattfinden – nicht nur auf Bundesebene, sondern auch in den Kommunen sowie bei jedem einzelnen Bürger.
Beim 8. Treffen des Kommunalen Energieeffizienznetzwerks Rosenheim-Traunstein informierten sich die Teilnehmer über konkrete Umsetzungsmöglichkeiten für Photovoltaik-Anlagen in den Kommunen.
David Schmidtner, Klimaschutzmanager der Gemeinden Bernau und Aschau sowie Vorstandsvorsitzender der Bürgerenergie Chiemgau eG ging in seinem Vortrag auf diese Anforderungen ein und stellte die Bürgerenergie Chiemgau eG vor, eine am 08. März 2017 von Bürgern für Bürger gegründete Genossenschaft, die gemeinsame Ziele zur Gestaltung der Energiewende in der Region Chiemgau solide umsetzt. „Die Energiewende soll in Bürgerhand umgesetzt werden“, so Schmidtner in Bezug auf den Zweck des Genossenschafts-Modells. Hierbei wird Energie als regionales Gut gesehen, an dem sich die Bürger finanziell beteiligen können, mitgestalten und dadurch auch die Generationenverantwortung übernehmen können. Schmidtner ist sicher: „Die Genossenschaft macht die Beteiligung der Bürger sehr leicht“.
Im Anschluss daran gab Klaus Gruber, Key Account Manager der NATURSTROM AG, den Kommunen Antworten auf die entscheidende Frage: „Wie können Gebäude und Quartiere für gutes Klima sorgen?“. Hier setzt die NATURSTROM AG auf „saubere Energie“, wovon „in unseren Städten viele Möglichkeiten schlummern“, wie Gruber in seinem Vortrag aufzeigte, wie zum Beispiel aus Sonne, Luft, Abwasser, Erdwärme, Flusswasser, GewerbeAbwärme oder Biomasse-Abfällen. „Jede Kilowattstunde, die man nicht aus dem öffentlichen Netz beziehen muss, wird der Kommune guttun“. In Bezug auf seine Kernaussage, dass die Gebäude der Zukunft ihre Bewohner mit direkt vor Ort erzeugter Energie versorgen, stellte Gruber das sog. Mieterstrommodell vor: dieses bildet durch die Eigenerzeugung von Energie durch PV-Anlagen und BHKW innerhalb eines Wohnquartiers – ggf. kombiniert mit Stromspeichern oder auch mit einer Ladeinfrastruktur – die Grundlage für eine nachhaltige Quartiersversorgung.
Die vielen konkreten Fragen der Teilnehmer im Anschluss an die Vorträge zeigten, dass das Thema Photovoltaik nach wie vor eine hohe Dynamik hat und dass die Potenziale zur nachhaltigen Energieversorgung in den Kommunen noch lange nicht ausgeschöpft sind. Dabei sind die Kommunen im Netzwerk schon auf einem sehr guten Weg. Bereits vor dem Ende des zweiten Netzwerkjahres sind viele Projekte umgesetzt und das Netzwerkziel für die CO2 -Einsparung, das sich die Kommunen gesetzt haben, ist schon in greifbarer Nähe. Insgesamt 707 Tonnen Einsparung pro Jahr haben sich die Kommunen mindestens vorgenommen, 591 Tonnen Einsparung werden bereits durch die Projekte, die in Umsetzung oder schon fertiggestellt sind, erreicht. Dabei bleibt noch ein ganzes Jahr für die Umsetzung weiterer Maßnahmen. Es zeichnet sich ab, dass die gemeinsame Arbeit im Netzwerk ein voller Erfolg wird.
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Das Kommunale Energieeffizienznetzwerk Rosenheim-Traunstein
Im Kommunalen Energieeffizienz-Netzwerk Rosenheim-Traunstein haben sich die Kommunen Bad Endorf, Bad Feilnbach, Großkarolinenfeld, Neubeuern, Prien am Chiemsee, Raubling, Rohrdorf, die Stadt Rosenheim, Schechen, Siegsdorf, Stephanskirchen, Tuntenhausen und Waging am See zusammengetan, um mit Unterstützung durch das Institut für nachhaltige Energieversorgung in Rosenheim in drei Jahren Netzwerkarbeit ihre Erfahrungen auszutauschen und durch die Umsetzung von Maßnahmen signifikant Energie- und Treibhausgase einzusparen.
Das Institut für nachhaltige Energieversorgung
Das Netzwerk wird betreut durch das Institut für nachhaltige Energieversorgung (INEV) an der Technischen Hochschule Rosenheim unter der Leitung von Prof. Dr. Dominikus Bücker. INEV unterstützt Kommunen, Unternehmen und Nah- und Fernwärmeversorger bei der Entwicklung und Umsetzung von Konzepten und Maßnahmen zur nachhaltigen und effizienten Nutzung von Energie und bietet Beratung in den Schwerpunkten Energieeffizienz und Energieversorgung an.
Beitragsquelle: Institut für nachhaltige Energieversorgung GmbH
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