Sport

Die Bürgermeister-Radeltour von Bruckmühl

Getreu dem Spruch „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“ trotzten 75 Fahrradfahrer bei der Bürgermeister-Radltour durch die Marktgemeinde. Die „Tour de Bruckmühl“ ist seit Jahrzehnten eine rollende Bürgerversammlung. Bei schönem Wetter radeln 180 Bürger mit, dieses Mal fuhren 75 Personen aktiv mit Rathauschef Bürgermeister Richard Richter zu zahlreichen Punkten, Baustellen und interessanten Bereichen in der Kommune. Dabei informierte Richter über Baufortschritte, Entwicklungen, Hintergründe und vieles mehr. Angeführt von Christina Riedl aus der Bauverwaltung ging es auf die knapp fünfstündige Tour mit 19 Stationen und 18 Kilometern Länge.

„Schön, dass in Bruckmühl Radeln keine Gut-Wettersache ist“, freute sich der Bürgermeister und ebenso, dass auch aus Nachbarkommunen Teilnehmer dabei waren. Markus Zehetmaier (Liegenschaften und Wirtschaftsförderung bei der Gemeinde) hatte die tragende Rolle der mobilen Lautsprecheranlage auf dem Fahrrad inne. Los ging es am Heufelder Rathaus und von dort in den Rübezahlweg zum sozialen Wohnbau. Über den Mangfalldamm ging es weiter zur PV-Anlage von Clariant.

Firmenvertreter Michael Stahuber schilderte die Auslegung auf 730 kWp auf einer Anlagenfläche von circa 6400 Quadratmetern. Die Anlage liefert ausschließlich Strom für den Eigenverbrauch der Firma Clariant. Über eine Trafostation, die sich auch auf dem Feld der PV-Anlage befindet, wird die Spannung auf 20.000 Volt transformiert. „Die Fläche der PV-Anlage ist seit vielen Jahren im Bebauungsplan als Industriebaufläche deklariert. Der Bebauungsplan musste nicht geändert werden. Es wurde lediglich eine Befreiung bezüglich der Bepflanzung beantragt und genehmigt“, so Stahuber, der auch Gemeinderat ist.

Angekommen bei den Heimstätten an der Justus-von-Liebig-Straße übernahm wieder der Bürgermeister das Mikro. Die Oberbayerische Heimstätte Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft mbH errichtet hier einen Neubau mit 27 Mietwohnungen. Dazu hat die Regierung von Oberbayern staatliche Fördergelder in Höhe von rund 3,7 Millionen Euro bewilligt. Davon werden 431.200 Euro als Zuschüsse, der Rest als zinsgünstige Förderdarlehen ausbezahlt. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme belaufen sich auf rund 5,8 Millionen Euro“, schlüsselte Bürgermeister Richter hier auf

Über die Baustelle an der Justus-von-Liebig-Straße ging es weiter. Dort – im abgesperrten Bereich – erfolgt der erste Teilabschnitt für den Ausbau der Straße vom Weihenlindener Kreisel bis zur Schule. 1,5 Millionen Euro nimmt der Markt Bruckmühl dafür in die Hand. Am Liesl-Karlstadt-Bogen erläuterte Richter, dass dort, östlich der Weihenlindener Straße, insgesamt 13 Wohnbauparzellen mit zwei Vierspännern, einem Dreispänner und einem Doppelhaus im Einheimischenmodell entstehen werden. Bereits bezogen und fertiggestellt ist indes der soziale Wohnungsbau an der Adlfurter Straße. Nach den Höglinger Weihern und den dortigen Neuerungen mit Spielgerät und, Sitzgelegenheiten testeten die Radler den neuen Geh- und Radweg in Richtung Naherholungsgebiet Kiesgrubengelände.

Im gemeindlichen Bauhof gab es dann eine kleine Stärkung mit Handwurst und Semmeln für die Radler. Der Durst wurde an der kommunalen Wasserbar, die das Wasserwerk aufgebaut hatte, gelöscht. In diesem Zusammenhang zollte Richter allen Beteiligten und Organisatoren seinen Dank: „Die Feuerwehren sorgen ehrenamtlich dafür, dass wir alle Straßen gut passieren können und es zu keinen Gefahrensituationen kommt.“ Die Pause wurde auch zu Aufwärmen genutzt, denn obwohl die ganze Woche über mit 30 Grad Temperaturen glänzte, setzten Nieselregen und Wind den Radlern doch zu.

Dann hieß es wieder „auf die Drahtesel“ und weiter ging es zum Schwimmbad Bruckmühl. Seit 1972 ist das Schwimmbad Bruckmühl an der Sonnenwiechser Straße geöffnet. „Viele Generationen haben hier schon schöne Sommertage verbracht – und das Bad hat nichts von seinem Reiz verloren“, so Richter. Windiger wurde es am Dr.-Wilhelm-Glasser-Weg. Dort gab der Bürgermeister Hintergrundinfos zum BRK zum BWG und der Moschee. Zum Altenheim „Blumenwinkl“ ging es dann weiter. 13 Bewohner leben dort in einer familiären Gruppe. Der Schwerpunkt liegt auf Präsenz, Alltagsbegleitung und häuslicher Normalität. 16 Bewohner leben in einem beschützten Bereich im Erdgeschoss mit eigenem Gartenanteil. Der Schwerpunkt liegt auf häuslicher Normalität und Assistenz in der Lebensführung. Gemeinsame Aktivitäten wie Kochen, Putzen usw. helfen die Fähigkeiten zu erhalten. Elf rüstige Bewohner leben zudem in seniorengerechten Wohneinheiten und können ihr Leben selbständig führen, wissen sich dabei jedoch in einem sicheren Umfeld. Wie wichtig Schutzmaßnahmen sind, untermauerte dann Richard Richter am Beispiel Hochwasserschutz „Berghamer Bäche“. „Eine kleine Ursache kann enorme Auswirkung haben“, betonte er und erinnerte daran, als das Wasser auf dem Mangfall-Center-Parkplatz stand. Ein Dach über dem Kopf bot dann die kurze Besichtigung der Kulturmühle an der Bahnhofstraße. Über die „Rösnerwiese“ und Informationen zu deren geplanter Bebauung mit Kindergarten ging es dann – im Trockenen – in der Sudetenstraße auf die Baustelle des geförderten Wohnungsbaus. Ein Festpreisangebot über 6,5 Millionen Euro macht es möglich, dass an der Sudetenstraße in Bruckmühl 23 Sozialwohnungen entstehen. Bauträger sind die Vereinigten Gemeinnützigen Baugenossenschaften Bad Aibling-Bruckmühl. Am Ziel, dem Bürger-Biergarten im Raiffeisenpark erwarteten dann die SVB-Fußballer die Radler schon mit einer Stärkung und so klang die „Tour de Bruckmühl“ gesellig bei einem weiteren Austausch aus.

Bericht und Bilder: Markt Bruckmühl

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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