Brauchtum

Deutscher Kinder- und Trachtenjugendtag in Holzhausen

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Große und überregionale Veranstaltungen des Bayerischen Trachtenverbands ist man im Trachtenkulturzentrum Holzhausen mittlerweile gewohnt. Der Deutsche Kinder- und Jugendtrachtentag am vergangenen Wochenende führte jedoch junge Leute und ihr Leitungspersonal aus ganz Deutschland ins niederbayerische Hügelland.

Die Grippewelle machte aber auch vor den jungen Trachtlern nicht Halt, so dass am Freitag nur etwa 60 Teilnehmer angereist waren. Sie kamen aus beinahe allen Bundesländern, trugen daher die verschiedensten Trachten und sprachen die interessantesten Dialekte. Bereits morgens um 3:00 Uhr waren am Freitag die Teilnehmer aus Schleswig-Holstein bei Nacht und Nebel ins Auto gestiegen, um rechtzeitig im niederbayerischen Holzhausen anzukommen. Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen, Rheinland-Pfalz und Saarland, Hessen und Baden-Württemberg waren neben den Bayern die vertretenen Landesverbände. Natürlich mussten die jüngeren Teilnehmer einen Tag vom Unterricht ihrer Schulen befreit werden.

In Ausschüssen und in der Präsidiumssitzung am Samstagvormittag wurden die Weichen der Trachtenjugend im Deutschen Trachtenverband gestellt. Ansonsten prägten Tanz, Musik und Spiele das ereignisreiche Wochenende im neu erbauten Trachtenkulturzentrum, das den würdigen Rahmen für die Veranstaltung bildete. Den Samstagnachmittag verbrachten die jungen Leute und ihre Jugendleiter in Landshut, wo sie vor dem Rathaus und vor dem Ländtor die so genannte „Deutsche Tanzfolge“ vorführten – aus jedem Bundesland ein typischer Tanz. Stimmung kam – trotz der frischen Temperaturen – mit einer Stadtrallye auf, bei der die Gäste die niederbayerische Hauptstadt ein bisschen kennenlernen sollten. Die Abende waren vom Programm her eher bunt mit gemeinsamem Tanzen, Singen und der Beschäftigung in Arbeitsgruppen.

Den Sonntag erhalten

Ein Höhepunkt war der Präsidiumssitzung am Samstagvormittag unter Leitung der Deutschen Bundesvorsitzenden Jasmin Kröplien und ihre Vertreterin Silke Lantau. Neben den Regularien ging es um zwei Leitanträge, von denen sich einer mit dem Umgang mit Alkohol bei den Veranstaltungen der Trachtenjugend befasste. Die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes sei selbstverständlich, wurde festgelegt. Doch solle außerdem ein verantwortungsbewusster Umgang mit Alkohol ohne Tabuisierung gepflegt werden. In einem zweiten Antrag wurde beschlossen, sich für den arbeitsfreien Sonntag einzusetzen. Er sei „eine wertvolle Errungenschaft der Gesellschaft“ und müsse erhalten werden. Auch die Kommunalpolitik war bei der Präsidiumssitzung vertreten. So stellte Bürgermeister Josef Reff die zuständige Marktgemeinde Geisenhausen kurz vor und lobte die Arbeit der Trachtenjugend, mit der die Kultur farbenfroh weitergetragen werden könne. Auch stellvertretender Landrat Rudolf Lehner zeigte seine Freude, dass junge Leute Brauchtum und Tradition deutschlandweit für nachfolgende Generationen erhalten würden. Von besonderem Reiz in der Sitzung waren die verschiedenen Dialekte der Teilnehmer, so dass beispielsweise der Bericht aus Kiel für süddeutsche Ohren nicht so einfach zu verstehen war. Die Organisation der Veranstaltung lag in Händen der Bayerischen Trachtenjugend mit ihrem Vorstand Armin Schmid und dem Jugendgeschäftsführer Christian Heilmeier.

Bericht: Peter Köppen
Fotos: C. Vincon


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich geschützt!