Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR), hat heute zusammen mit der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Dr. Manuela Rottmann, und Prof. Dr. Hubert Weiger vom Deutschen Naturschutzring (DNR) die Deutschen Waldtage (DWT) eröffnet. Die DWT finden bundesweit noch bis zum 18. September mit mehr als 300 dezentralen Veranstaltungen von Waldbesitzenden, Forstleuten und Verbänden statt.
DFWR-Präsident Georg Schirmbeck betonte anlässlich der DWT die hohe Funktionsvielfalt der heimischen Wälder, die Lebensräume für unzählige Tier- und Pflanzenarten, Filteranlage für Luft und Wasser sowie Grundlage für die Bereitstellung des erneuerbaren regionalen Rohstoffs Holz sind. „Die multifunktionale Waldbewirtschaftung auf forstwissenschaftlicher Basis ist die Landnutzungsform mit der höchsten Artenvielfalt, die vielfach sogar einen Anstieg verzeichnet“, sagte Schirmbeck. Eine vielfältige Bodenvegetation mit einer hohen Strukturvielfalt benötige beispielsweise differenzierte Lichtverhältnisse, dazu müsse aktive Waldplanung und -arbeit geleistet werden. „Die Arbeit der Forstleute und Waldbesitzenden verbindet Biodiversität, Klimaschutz und Bioökonomie.“
„Deutschland hat mit rund 11,4 Millionen Hektar im weltweiten Vergleich einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Waldflächen sowie überproportional große Holzzuwächse und Holzvorräte“, so Schirmbeck. Für einen intakten Stoffkreislauf werden laut DFWR jährlich rund zehn Millionen Kubikmeter Holz als langfristiges Totholz für Organismen im Wald belassen. „Unsere Forstbetriebe und Waldbesitzenden verdienen für ihre tägliche Arbeit und ihren Dienst an der Gesellschaft insbesondere durch die Herausforderungen im Klimawandel unseren Respekt und Anerkennung“, sagte Schirmbeck. Diese leisteten etwa durch Wegesicherungsarbeiten aber auch mit Informationsangeboten für Besucherinnen und Besuchern wichtige Gemeinwohlaufgaben. Den Wald und seine Vielfalt wie jetzt während der Deutschen Waldtage zu erleben, habe für alle Menschen einen hohen Wert. „Insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels ist es entscheidend, dass wir uns mit der ganzen Expertise der Forstwirtschaft um den Wald kümmern.“ Dazu zähle eine Ausbildungsoffensive für mehr Personal auf der Fläche, Unterstützung für den Waldumbau für die Forstbetriebe sowie ein Schub für die forstwirtschaftliche Forschung. Um geeignete Maßnahmen für den Klimaschutz im Sinne der Biodiversität umsetzen zu können, schlägt der DFWR als Dachorganisation der Forstwirtschaft in Deutschland die Gründung einer gemeinsamen Plattform „Biodiversität“ zusammen mit dem DNR als Vertreter des organisierten Naturschutzes vor, um sich gemeinsam schlagkräftig für die Interessen im Sinne der Biodiversität einsetzen zu können.
Hintergrund:
Die Deutschen Waldtage (DWT) finden jährlich im September mit zahlreichen Veranstaltungen in ganz Deutschland statt. Der DFWR ist Partner der DWT, die durch das Bundeslandwirtschaftsministerium initiiert werden. Forstleute und Waldbesitzende sowie Waldinteressierte laden ein, um auf aktuelle Themen rund um den Wald aufmerksam zu machen. Während der DWT vermitteln die lokalen Veranstalter – Forstleute, Waldbesitzende, Vereine, Organisationen und Waldkundige – Wissenswertes über Sicherung und Schutz der Biodiversität und das Ökosystem Wald. Die Bandbreite der Veranstaltungen reicht von Nachtwanderungen und Schatzsuchen über Radtouren bis hin zu Führungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten rund um die biologische Vielfalt im Wald.
Bericht und Foto: DFWR – Eröffnung der Deutschen Waldtage 2022 (v.l.n.r.) Johannes Schmitt, Geschäftsführer Deutscher Forstwirtschaftsrat (DFWR), Prof. Dr. Hubert Weiger, Deutscher Naturschutzring (DNR), Dr. Manuela Rottmann, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), DFWR-Präsident Georg Schirmbeck.