Natur & Umwelt

Der Yellowstone zu Gast im Haus zur Wildnis

Veröffentlicht von Günther Freund

Fotoausstellung von Steffen Krieger – Multivisionsschau über ältesten Nationalpark der Welt wurde eröffnet.

 Die ältesten Nationalparks der Vereinigten Staaten und Deutschlands rücken gerade eng zusammen – zumindest im Haus zur Wildnis bei Ludwigsthal. Denn dort zeigt aktuell der Naturfotograf Steffen Krieger imposante Naturaufnahmen aus dem 1872 gegründeten Yellowstone Nationalpark in den amerikanischen Rocky Mountains. Vergangenen Freitag kamen über 80 Gäste zur Eröffnung der Ausstellung – und durften eine kurzweilige Multivisionsschau genießen.

Freuen sich über die gelungenen Ausstellungsauftakt: Nationalparkleiterin Ursula Schuster, Naturfotograf Steffen Krieger (Mitte) und Achim Klein, Leiter vom Haus zur Wildnis. (Foto: Nationalpark Bayerischer Wald)

„Amerikas wilde Idee“ lautet das Motto der Fotoausstellung. „Ein schöner Titel, der die Brücke zu uns schlägt“, so Nationalparkleiterin Ursula Schuster bei ihrer Begrüßung. „Denn die Idee einer Wildnis gibt’s auch im Bayerischen Wald.“ Nicht nur dafür engagiert sich Steffen Krieger seit vielen Jahren, zum Beispiel als Waldführer oder Vorsitzender des Vereins Pro Nationalpark im Zwieseler Winkel. „Sein Herz brennt aber auch für die Naturfotografie.“ Und so sei er auch bildlich gesprochen ein wahrer Botschafter des Nationalparks und der Philosophie „Natur Natur sein lassen“.

In den Bann gezogen hat den 1966 geborenen Fotografen aber nicht nur seine Heimat. „Mich hat auch das Yellowstone-Fieber gepackt“, sagt der Lindberger. Rund 8200 Kilometer entfernt befindet sich das wohl größte intakte Ökosystem der gemäßigten Breiten. 360-mal passt der Nationalpark Bayerischer Wald in das amerikanische Greater Yellowstone Ecosystem hinein, dessen Herz der gleichnamige Nationalpark ist. „Eine unglaubliche Fläche“, so Krieger, der nun schon dreimal zum Fotografieren über den Atlantik flog. Das „geothermische Wunderland“ habe ihn besonders im Winter mit seinem „Fotomotiven in perfekter Vollendung“ fasziniert, weshalb er den Schneelandschaften in seinem Eröffnungsvortrag besonders viel Raum einräumte.

Die Gäste der Multivisionsschau durften nicht nur großartige Landschaftsbilder und detailgetreue Tieraufnahmen bestaunen, sondern auch immer wieder Videoausschnitte – am Ende sogar Wolfsgeheul. Krieger gelang es dabei seine Bilder ohne viel Erklärungen wirken zu lassen. Sein Tipp an alle Fotografen: „Gerade im Yellowstone ist jeder Tag anders. Es gibt kein ‚Da komme ich morgen wieder‘. Deswegen muss man immer die Momente einfangen, die man gerade vor sich hat.“ In Kriegers Fall waren das unter anderem Weißkopfseeadler, Bisons, Kojoten und Elche.

Die Fotoausstellung mit Steffen Kriegers 33 Lieblingsbildern aus dem Yellowstone Nationalpark ist noch bis 3. November bei freiem Eintritt im Haus zur Wildnis zu sehen. Geöffnet hat die Nationalparkeinrichtung täglich von 9 bis 18 Uhr.


Redaktion

Günther Freund

1944 in Bad Reichenhall geboren, Abitur in Bad Reichenhall, nach dem Studium der Geodäsie in München 3 Jahre Referendarzeit in der Vermessungs- und Flurbereinigungsverwaltung mit Staatsexamen, 12 Jahre Amtsleiterstellverteter am Vermessungsamt Freyung, 3 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Zwiesel und 23 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Freyung (nach Verwaltungsreform mit Vermessungsamt Zwiesel als Aussenstelle). Seit 2009 im Ruhestand, seitdem in Prien am Chiemsee wohnhaft.

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