Natur & Umwelt

Der Spätherbst färbt die Wasseroberfläche – was fantastische Farbenspiele erzeugt

Veröffentlicht von Claus Linke

Naturbeobachtungen am Chiemsee –

  • Schon früh bin ich in der Rimstinger Bucht. Hier halten sich im Winterhalbjahr gerne Schwarzhalstaucher, Rothalstaucher und Ohrentaucher auf. Noch ist der Nebel nicht verschwunden, die Sonne versucht aber ihr bestes und schafft es nach einer halben Stunde, den Nebel zumindest in der Bucht aufzulösen.
  • Raureif hat sich über Nacht im Schilfgras gebildet.
  • Der Spätherbst färbt die Wasseroberfläche, was fantastischen Farbenspiele erzeugt.
  • Zuerst läst sich ein Rothalstaucher sehen. Lässig ist er unterwegs. Als er sich einem Stockenten Männchen im Prachtkleid nähert, wird die Situation von beiden beäugt. Als der Rothalstaucher die Stockente passiert, schnattert diese, vielleicht erleichtert? Zwischen Tauchgängen pflegt der Rothalstaucher sein Gefieder.
  • Am Ufer pflück eine Amsel rote Beeren. Sie muss sich dazu artistisch anstrengen, um an diese zu kommen. Mit kräftigem schnellem Flügelschlag hält sie die Balance und schafft es, einige dieser Beeren zu erhaschen.
  • Auch einige Schwarzhalstaucher sind unterwegs auf Nahrungssuche.
  • Vom gegenüberliegenden Ufer schauen Nonnengänse sich das Treiben auf dem Wasser an.
  • Auf dieser Seite des Chiemsees halten sich im Winterhalbjahr auch immer viele Löffelenten auf. Noch ruhen die meisten von ihnen, aber ein Löffelenten Männchen im Prachtkleid putzt sein Gefieder. Scheint nicht so einfach zu sein mit dem breiten Löffelschnabel.
  • Auch viele Blässhühner sind da, meistens friedlich. Aber ab und zu kriegt eine einen Anfall und verjagt Konkurrenten.
  • Ein Schnatterenten Pärchen schwimmt ruhig vorbei.
  • Ein Kormoran kommt vom See in die Bucht eingeflogen, durch den Nebel ist er erst spät zu erkennen.
  • Zwei Löffelenten, ein Weibchen mit einem Jungvogel, haben Stress. Vermutlich lässt sich der Jungvogel nicht mehr so viel sagen.
  • Noch liegt Nebel über dem See, während in der Bucht bereits die Sonne scheint und der blaue sich Himmel zeigt.
  • Eine Rabenkrähe landet auf einem der am Ufer stehenden Bäume.
  • Auch das Ohrentaucherpärchen zeigt sich wieder. Sie scheinen sich über die nächsten Schritte nonverbal abzustimmen. Denn anschließend wird abwechselnd Gefieder geputzt oder getaucht.
  • Weinige Tafelenten haben sich hier eingefunden. Auch hier die Männchen bereits im Prachtkleid.
  • Aus dem Nebel schwimmen drei Grazien in Richtung Bucht. Es sind drei Höckerschwäne, davon zwei Jungschwäne im ersten Jahr.
  • Auf der Fahrt nach Seebruck fliegt ein großer Schwarm Brachvögel auf die neben der Straße befindlichen Wiesen. Da heißt es im Auto bleiben und von Ferne diese seltenen Vögel beobachten. Sie haben eine hohe Fluchtdistanz und fliegen bei der kleinsten Störung auf und meisten auch davon.
  • Mein Weg führt mich weiter zum Vogelbeobachtungsturm Seebruck. Auch heute sind die Rufen der Brachvögel schon von weitem zu hören.
  • Während ein oder zwei vor dem Turm auf Nahrungssuche sind, verstehen sich die beiden auf einer kleinen Sandbank stehenden Brachvögel nicht. Einer muß weichen und sucht das Weite.
  • In der Hirschauer Bucht angekommen bin ich freudig überrascht, eine große Gruppe Krickenten zu sehen. Hier habe ich sie noch nicht gesehen, normalerweise sehe ich sie beim Strandbad Rimsting oder in der Schafwaschener Bucht.
  • Auch einige Löffelenten schwimme nahe beim Turm vorbei.
  • Vom Turm ist auch der Aussichtsturm Hagenau zu sehen. Von dort hat man eine großartige Bergkulisse vor Augen.
  • Zum Abschluß des Tages unternehme ich einen Spaziergang zum Beobachtungsturm Lachsgang. Ich komme gerade noch rechtzeitig, um einen jungen Seeadler zu sehen, der sich auf dem Rückzug ohne Beute befindet. Er hat viel Panik unter den Wasservögeln erzeugt. Aber langsam kehrt wieder Ruhe ein.
  • Weit draußen auf einer Landzunge halten sich viele Kormorane und Graugänse auf.

Text und Fotos: Hans Wolf


Redaktion

Claus Linke

1939 in Bautzen/Sachsen geboren, Maschinenschlosser-Lehre in Bautzen, 1956 Flucht aus familiären Gründen aus der DDR über Berlin nach München, Maschinenbau-Studium in München, 1969 Erwerb eines Grundstückes in Atzing und beginn mit dem Bau eines Hauses für meine Eltern und den drei Kindern, 1981 Ernennung zum Siemens-Oberingenieur, nach 36 Jahren Beschäftigung bei Siemens in den Ruhestand, 1995 Verlegung des Hauptwohnsitzes nach Prien.

Ehrenamtlicher Mitarbeiter bei der Chiemseeagenda seit deren Gründung im Jahr 2002 - angesiedelt beim Abwasser- und Umweltverband Chiemsee. Das Aufgabenspektrum (mehr oder weniger involviert) umfasst die Webmeisteraktivitäten für die diversen Agendaseiten; Mitarbeit bei nahezu allen Agendathemen (wie z.B. Chiemseeringlinie, Bürgerbus Chiemsee, Vogelführungen, Chiemsee Rundweg und Chiemsee Radweg); Konzeption und Erstellung der Broschürenreihe "Natur.Erlebnis.Chiemsee"; Betreuung des online-Fotoalbums der Chiemseeagenda. Verleihung der bayerischen Ehrenamstmedaille "Für besondere Verdienste um die bayerische Gastlichkeit" im Jahr 2017.

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