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Der neue und größere Bezirk Oberbayern

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Oberbayerns Bezirkstag ist so bunt wie nie zuvor: 13 verschiedene Parteien und Gruppierungen mit erneut 82 Sitzen ziehen in das Kommunalparlament ein.  Erstmals haben Die Partei, dieBasis und Volt je einen Sitz ergattert. Größte Fraktion ist die CSU mit 27 Sitzen. Die Wahlbeteiligung lag bei 73,28 Prozent. Der Wahlkreisausschuss unter Vorsitz von Regierungspräsident Dr. Konrad Schober stellte heute, 19. Oktober, das amtliche Endergebnis fest.

Frauenanteil

35 von 82 Mitgliedern der Fraktionen und Gruppierungen sind weiblich. In der CSU sind die Frauen mit 14 Bezirksrätinnen bei 27 Sitzen in der Überzahl. Auch die SPD-Fraktion ist mit fünf Frauen bei sieben Mitgliedern weiblich geprägt. Bei den Freien Wählern (FW) und der AfD haben hingegen die Männer eine deutliche Mehrheit: Das Verhältnis Männer zu Frauen ist bei den FW 13 zu fünf, bei der AfD neun zu eine. Mit 42,7 Prozent ist der Frauenanteil im Vergleich zur Wahl 2018 sogar leicht gesunken.

Altersschnitt und Diensteid

Der Altersdurchschnitt ist hingegen im Vergleich zu 2018 leicht gestiegen, und zwar auf 51,2 Jahre. Laut dem Gesetz über kommunale Wahlbeamte und Wahlbeamtinnen (KWBG) nimmt das älteste Bezirkstagsmitglied den Diensteid des neuen Präsidenten oder der neuen Präsidentin ab. Diese Rolle kommt diesmal Marianne Heigl (FW) zu, die mit 72 Jahren die Älteste ist. Die jüngsten Bezirksräte stellen CSU und SPD mit Jan Albat und Johanna Schachtl. Beide sind Jahrgang 1998.

Rekordgröße

Für die erneute Rekordgröße von 82 Sitzen ist das Wahlergebnis der CSU verantwortlich. In 27 von 31 oberbayerischen Stimmkreisen setzten sich Bewerberinnen und Bewerber der CSU durch – deutlich mehr als dem prozentualen Gesamtstimmenergebnis von 32,47 Prozent entsprechen würde. Die CSU ist damit stärkste Fraktion, aber zugleich Auslöser für 21 Überhang- und Ausgleichsmandate.

München ist grün

Im Ranking der Parteien wurden die Grünen mit 29,7 Prozent in München erneut vor der CSU (26,8 Prozent) stärkste Kraft. Sie errangen zudem von den neun Münchener Stimmkreisen vier (minus 1), die CSU die restlichen Direktmandate. Die höchste Zustimmung aller oberbayerischen Direktkandidatinnen und -kandidaten erhielt erneut Ulrike Goldstein (Grüne) im Stimmkreis München-Mitte mit 43,74 Prozent. Erststimmenkönig der anderen Parteien ist Stefan Schelle (CSU), der 38,61 Prozent der Erststimmen im Stimmkreis 124 – München-Land-Süd ergatterte.

Gewinne und Verluste

Von allen vierzehn Parteien und Gruppierungen, die zur Wahl angetreten sind, haben es außer der V-Partei alle in den Bezirkstag geschafft. Den höchsten Zuwachs haben die Freien Wähler (plus 3,59 Prozent) und die AfD (plus 2,78) verzeichnet – gefolgt von der CSU mit einem leichten Plus von 1,38 Prozent. Die Grünen mussten ein Minus von 2,95 Prozent, die SPD von 0,83 Prozent und die FDP von 2,39 Prozent einstecken. Daraus ergeben sich 27 Sitze für die CSU (plus 1), 13 Sitze für die Freien Wähler (plus 3) und neun Sitze für die AfD (plus 2). Die Grünen sind künftig mit 15 Sitzen (minus 3) vertreten. Die SPD hat sieben Sitze (minus 1), die FDP drei (minus 2) und die ÖDP zwei. Die Linke (minus 2), die Bayernpartei (minus 1), Die Partei, die Tierschutzpartei, dieBasis und Volt kommen auf jeweils einen Sitz.

Bericht: Bezirk Oberbayern – Foto: Hötzelsperger

  Ergebnis

in Prozent

+/- in Prozent Sitze

Wahl 2023

Sitze

Wahl 2018

CSU 32,47 + 1,38 27 26
Grüne 18,44 –  2,94 15 18
Freie Wähler 15,63 + 3,59 13 10
AfD 11,24 + 2,78 9 7
SPD 8,73 – 0,83 7 7
FDP 4,08 – 2,39 3 5
Die Linke 1,56 – 1,78 1 3
Bayernpartei 1,29 – 1,38 1 2
ÖDP 2,40 – 0,17 2 2
Die Partei 1,00 + 0,40 1
Tierschutzpartei 1,04 + 0,32 1 1
dieBasis 0,94 + 0,94 1
Volt 0,96 + 0,96 1
      82 82

 

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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