Von Wolfgang Dietzen – der Moschusbock gehört ohne Zweifel zu den heimischen Juwelen der Käfer-Welt. Zur Familie der Bockkäfer gehörend ist er der einzige Vertreter seiner Gattung in Europa. Seinen Namen hat er einem stark moschussartig riechenden Sekret, das er aus seinen hinter Brustdrüsen absondern kann, zu verdanken. Früher wurde dieses Sekret sogar zum Parfümieren von Pfeifentabak verwendet.
Mit seiner Körperlänge von 34 bis maximal 40 mm ist der Käfer kaum übersehbar, wenn er sich auf Blütendolden mit seinem blauvioletten, grünlichem faszinierend metallisch glänzendem Körper zeigt.
Jetzt – an den warmen Hochsommertagen kann man ihm – so man großes Glück hat – rund um den Chiemsee und an den Ufern seiner Zuflüsse allein oder zu zweit begegnen.
Faszinierend auch: die Fühler der männlichen Tiere sind länger als ihr Körper. Moschusböcke haben bedornte Halsschilde. Mit seiner körperlichen Ausstattung ist dieser Bockkäfer unverwechselbar.
Sein wichtigster Lebensraum sind Auwälder und Erlenbrüche, die ja im Chiemgau entlang und am Rande der Gewässer noch an einigen Standorten flächig vorkommen. Sie sind die unverzichtbaren Orte, wo sich seine Larven entwickeln können. Die Art ist heute stark gefährdet und steht daher unter strengem Naturschutz.
Bilder: Wolfgang Dietzen