Naturbeobachtungen am Chiemsee –
Auch im März herrscht am Morgen noch oft Frost und es dauert, bis der Nebel der Sonne weicht. Soblald dieser leichter wird und sich erste Lücken bilden drehen Stockenten ihre ersten Runden. Die Rohrammern trällern im Schilf lauthals ihre Lieder um die Wette. In exponierter Position präsentiert sich der Raubwürger und beobachtet sein Umfeld akribisch. Graugänse fliegen im morgendlichen Sonnenlicht ins Grabenstätter Moos ein und lassen sich auf den Wiesen nieder. Ein junger Schwan fliegt ebenfalls ein und setzt zu einer Punktlandung in der Runst an. Zwei Rehe die Wiesen queren scheuchen einige Brachvögel auf, die dann vor der Kampenwand fliegend in Richtung See abdrehen. Zwei Mäusebussarde nutzen die erste Thermik und lassen sich in die Höhe tragen, unterdessen fliegen vier Kornweihen ein und lassen sich am Boden nieder und werden sogleich von den Krähen gehasst. Allerdings dreht ein Kornweihenmänchen den Spieß um und zeigt wer der Herr im Moos ist. Gelassen setz ein Graureiher zur Landung in einer Fichte an, genießt kurz die Aussicht und verschwindet wieder. Auf einer Stromleitung positioniert sich ein Blaukehlchen und gibt dort ihr Lied zum Besten. Unbeeindruckt von dem Gesang sucht ein anderes im nassen Gras nach Insekten. Unweit davon startet ein Schwarzkehlchen an einem einzel stehendem Schilfhalm zum Gegenkonzert. Sichtlich gelangweilt wärmt sich eine aufgeplusterte Goldammer in der Sonne. Ein paar Kiebitze fliegen heran, landen und tummeln sich am Boden. Kurz vor dem Turm an der Hirschauer Bucht kreuzt ein Rotmilan tief kreisend den Weg und verschwindet hinter dem Bäumen. Am Turm angekommen zeugt noch Reif von den tiefen Temperaturen der Nacht. Im Unterholz hinter dem Turm hämmert ein Buntspecht auf der Suche nach Nahrung die Rinde auf. Im Turm kreuzt eine Rötelmaus auf, die ebenfalls auf Nahrungssuche ist und sich am heruntergefallenen Vogelfutter gütlich tut. Vor dem Turm fliegen zwei Graugänse im Paarflug vorbei, ebenso tut es ein Gänsesäger Paar. Nicht aber zwei Großmöwen, da geht es eher um „soziale Stellung“ unter diesen. Die Störche in Grabenstätt haben sich bereits auf ihrem altbewährten Nest eingefunden und es ist wohl wieder mit Nachwuchs zu rechnen. In Gstadt sucht ein Teichhuhn in der „Brandungszone“ nach Nahrung, während im Hintergrund die Wellen brechen. Wir können gespannt sein, was die kommenden Wochen noch so alles zeigen.
Text und Fotos: Thomas Alberer