Freizeit

Der längste Tag des Jahres bei Red Bull X-Alps 2019

Heute ist Sommersonnenwende und für einige Athleten im härtesten Abenteuer-Rennen der Welt, heißt das zu Fuß durch die kürzeste Nacht des Jahres zu marschieren.

Drei Athleten haben einen Night Pass gelöst und dürfen damit auch in der eigentlichen Ruhezeit von 22.30 Uhr bis 5 Uhr früh weitermarschieren: Thomas Christensen (DNK), Willi Cannell (USA2) und Tobias Grossrubatscher (ITA2).

“Zuerst habe ich mich gewundert, warum so viele für heute einen Night Pass einsetzen. Aber wahrscheinlich, weil es der längste Tag des Jahres ist.“ sagte Renndirektor Christoph Weber.

Ein weiterer Grund ist sicher auch, dass die Athleten alles versuchen werden um Titlis, den Turnpoint 7, noch am Wochenende zu erreichen. Denn nur am Samstag und Sonntag sind die strengen Luftraumbeschränkungen rund um den Flughafen Meiringen nicht aufrecht. Diese Restriktionen haben längere Flüge von den Athleten bisher verhindert.

Der Italiener Grossrubatscher (ITA2) hat außerdem noch einen anderen Grund. Er war zu einer unfreiwilligen Pause von 24 Stunden aufgrund einer Luftraumverletzung in Innsbruck gezwungen und muss jetzt Boden gut machen.

Rennorganisator, Ulrich Grill sagte: „Wir haben jetzt den sechsten 24-Stunden-Zyklus begonnen. Jetzt beginnt das Leiden für die Athleten!“.

Ein großer Teil der Athleten hat heute den Titlis, mit über 3.000 Metern den höchsten Turnpoint, im Blick. Es war nicht möglich diesen fliegend zu erreichen und alle mussten einen brutalen dreistündigen Aufstieg bewältigen.

Der derzeit Drittplatzierte Paul Guschlbauer (AUT1) war der Erste, der heute Morgen oben ankam. Er unterzeichnete auf dem Signboard, wechselte rasch seine Kleidung und hob innerhalb weniger Minuten entlang der steilen Hänge des Titlis Richtung Turnpoint Eiger ab.

Nächster an der Reihe war der Italiener Aaron Durogati (ITA1). „Ich habe ein großartiges Rennen.“ sagte er. „Es läuft genauso, wie ich wollte.“ Der Italiener wirkte stark und zuversichtlich.

Als nächstes am Gipfel des Turnpoint 7 werden der Franzose Benoit Outters (FRA1) und der Schweizer Patrick von Känel (SUI2) am Nachmittag erwartet. Hinter ihnen liegt eine große Verfolgergruppe. Die Zweikämpfe in diesem Mittelfeld sind mindestens genauso spannend wie an der Spitze.

Dort liegt weiterhin Chrigel Maurer (SUI1) mit einem komfortablen Vorsprung von 50 km vor Maxime Pinot (FRA4) in Führung. Wenn Maurer erst einmal Turnpoint 10, St Hilaire erreicht hat, kann es für den Schweizer zu einem Heimspiel werden. Denn das Wetter sieht verheißungsvoll aus.

“Wenn Chrigel St Hilarie passiert hat, erwarten ihn sehr gute Flugbedingungen. Dann wird er wieder Geschwindigkeit aufnehmen.“ fügte der Renndirektor hinzu.

Noch immer ist ihm Maxime Pinot (FRA2) dicht auf den Fersen. Es wird erwartetet, dass der Franzose seinen Heimvorteil in den Französischen Alpen gut nutzen kann. Das Rennen ist also noch nicht vorbei.

Heute Morgen wurde wieder der aktuell Letztplatzierte Athlet aus dem Bewerb genommen. Diesmal war es Dominika Kasieczko (POL). Der nächste Athlet folgt in 48 Stunden.

ÜBER RED BULL X-ALPS

Red Bull X-Alps 2019, das härteste Abenteuerrennen der Welt, startet am 16. Juni 2019 in seine neunte Ausgabe. Von Salzburg aus werden 32 Athleten aus 20 Nationen die 1.138km lange Strecke quer über die Alpen nur zu Fuß und mit dem Paragleiter überqueren und darum kämpfen, als Erster das Ziel in Monaco zu erreichen. Jeder ihrer Schritte wird dabei von fortschrittlicher Live Tracking Technologie erfasst und für Millionen von Fans zugänglich gemacht. Es starten 16 Veteranen, 15 Rookies und der fünfmalige Gewinner des Rennens, der den sechsten Titel in seiner Siegesserie anstrebt.

Auf ihrem Weg müssen die Athleten 13 Turnpoints in 6 verschiedenen Ländern passieren. Vor dem Rennen wird es einen eintägigen Prolog geben, bei dem die Abenteurer um eine gute Ausgangsposition für das Hauptrennen kämpfen werden. Die ersten drei Athleten gewinnen außerdem jeweils einen zusätzlichen Night Pass, mit dem sie durch eine zweite Nacht im Hauptrennen weiterlaufen dürfen.

Die diesjährige Route wird die Abenteurer in sowohl bekannte als neue Gebiete führen – garantiert sind täglich steinige Aufstiege, spektakuläre Flüge und wesentliche strategische Entscheidungen – eine Herausforderung für Körper und Geist. Mit einer anspruchsvolleren Route als jemals zuvor werden die Red Bull X-Alps 2019 für Spannung, Abenteuer und hochalpine Action sorgen. Der Gewinner muss sowohl mental als auch körperlich top fit sein und einerseits sehr gut vorausplanen, aber auch kurzfristig die richtigen Entscheidungen treffen können – und ein wenig Glück gehört auch dazu. Red Bull X-Alps 2019 ist das härteste Abenteuerrennen der Welt.

Text und Foto: Veranstalter Red Bull X-Alps


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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