Land- & Forstwirtschaft

Der Hasenöhrl-Hof in Fischbachau

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Ein 500 Jahre alter, denkmalgeschützter und baufälliger Einfirsthof in traumhafter Kulisse gelegen und eine junges Paar mit drei kleinen Kindern trafen vor über zwei Jahrzehnten aufeinander und es war der heutige Hausherr Hoppl, der von erster Sekunde an hellauf begeistert war. Seine Frau Bärbl sagt heute: „Ich war schwer schockiert, dass mein Mann sich so dafür interessierte. Mein erster Eindruck war: Warum wollen wir uns so etwas antun, in so einer Größe? Ich komme aus einem Handwerksbetrieb und die „Fast-Ruine“ weckte deshalb das Gegenteil von Euphorie in mir.“

Pack die Omas ein…

Nachdem der Konsens für den Hof ausfiel, wurde kurzerhand ein Wohnmobil gekauft, Kinder und Omas eingepackt und versucht, das junge Familienleben irgendwie mit dem umfangreichen Umbau zu vereinen. Wie man sich denken kann, war es dann auch ein Haufen Arbeit, das landwirtschaftliche Gebäude in ein solches zu verwandeln, in dem auch Veranstaltungen stattfinden können – kurzum in das, was es heute ist: Der Hasenöhrl Hof, in den alle Kreativität, Hirnschmalz und ganz viel Schweiß eingeflossen sind. Doch damit nicht genug: „Wir haben ja auch mit dem Hof zusammen seinerzeit einen sehr schönen Oberlandgrund miterworben, weil´s eine Landwirtschaft war und die Idee von Anfang an bestand, einen Hochseilgarten zu bauen“ erklärt Hoppl. „Was damals noch etwas komplett Neues war, hat inzwischen auch den ein oder anderen Nachahmer gefunden, „was uns auch ein bisschen stolz macht.“

„Stillstand ist einfach nicht unsere Kernkompetenz

Wir glauben, dass Träume dazu da sind, verwirklicht zu werden“, liest man in der hofeigenen Zeitung, in der die geschichtlichen Details ebenso wie die erfolgreich durchgeführten Projekte genauer vorgestellt werden. Tochter Mavie hat Fotos und Texte zusammengetragen und die grafische Umsetzung übernommen. Insgesamt drei Töchter gehören im Familienbetrieb zur unersetzlichen „Feuerwehr“ des Hauses. 28 weitere, festangestellte sowie zusätzliche freiberufliche Mitarbeiter komplettieren die „Hasenmeute“. Eventmanager, Outdoor-Guides, Serviceleute gehören dazu. Insgesamt steht eine „Full-Service-Agentur“ zur Verfügung, die den Firmenkunden ein Rundum-Sorglos-Paket nach individuellen Bedürfnissen schnüren kann.

Olympisches Gedankengut bringt „Teams in Bewegung“

Es gibt keine Verlierer beim jährlichen Firmenlauf, sondern das gesamte Team profitiert meistens schon im Vorfeld. Nicht jeder, der sich dazu anmeldet, ist eine Sportskanone, geschweige denn trainierter Langstreckenläufer.  Im Laufe des Trainings werden nicht nur Muskeln aufgebaut, sondern auch Begeisterung geweckt und Ängste abgebaut – es geht ums Dabeisein. Das Team, das am Abend dann auf dem Siegertreppchen steht, bekommt natürlich den größten Applaus der ca. 1.000 Mitläufer.

Alm als Ruhepool

„Wie sie hören, hören Sie nichts“: Die absolute Stille auf einer Alm. Vor zwei Jahren wurde ein Rückzugsort geschaffen, der vor allem für kleine Firmengruppen attraktiv ist. Die neu renovierte Hasenöhrl Alm liegt in einem Tal, das als Ausganspunkt für eine Berg-, Ski- oder Radltour in Bärbl´s Augen „göttlich liegt.“

Die Wintersaison fängt an, die Abende werden länger und für „Team Hasenöhrl“ auch eine Zeit, um etwas durchzuatmen – auch, wenn man das nicht so einfach glauben kann. Liegt da nicht schon wieder eine Idee in der Schublade, die verwirklicht werden will…? Man darf gespannt sein. Für aktuelle Informationen empfiehlt sich ein Besuch der hofeigenen Website unter www.hasenoehrl.de

Text: cl – Bilder: Mavie Hasenöhrl

Beitrag entstand in Kooperation mit dem Wendelstein Anzeiger – www.wendelstein-anzeiger.de


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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