Sport

Der Fussballgott ist bei den Japanern

Veröffentlicht von Günther Freund

Nach dem Aus bei der WM: statt Aufmunterung herbe Kritik an Hansi Flick und seinem Team!

Es gibt zahllose Beispiele in der Vergangenheit – nicht immer gewinnt die bessere Mannschaft, beim Fussball ist alles möglich. Meine Enttäuschung hielt sich daher in Grenzen, im Gegensatz zu vielen Medien, die uns schon als Weltmeister gesehen haben und die jetzt mit unverhältnismäßig scharfer Kritik auf das Team und seinen Trainer einschlagen. Natürlich gibt es auch berechtigte Kritik, vom Trainer über den Torwart bis zu den Verteidigern wurden Fehler gemacht, die Stürmer haben zu schlecht gezielt – aber Fehler sind menschlich. Ich habe viele Spiele gesehen und jedes Team hat Fehler gemacht, aber keines wurde dafür so hart bestraft wie Deutschland mit fünf Gegentoren in drei Spielen bei insgesamt nur zwölf Schüssen aufs deutsche Tor.  Besonders bitter die zwei Gegentore gegen Japan in dem nach 70 Minuten Überlegenheit (69 % Ballbesitz ) individuelle Fehler die Niederlage und damit auch das Aus bei der WM besiegelten.


Dabei gab es doch auch viel Positives: Musiala, für mich einer der besten Stürmer der Vorrunde, aber leider ohne Schussglück (3 x Aluminium). Füllkrug, ein echter Mittelstürmer, wie wir ihn seit Klose nicht mehr hatten. Das Aufbäumen gegen die drohende Niederlage gegen Costa Rica nach dem 1:2, obwohl sich auf der Anzeigetafel der Sieg von Japan gegen Spanien schon abzeichnete, in so einer Situation nicht selbstverständlich! Die Spanier haben sich dafür bedankt, denn sonst wären sie rausgewesen.Natürlich war auch meine Enttäuschung groß, nachdem Japan durch ein fragwürdiges Tor (der Ball war vor der Hereingabe über der Linie, Wembley läßt grüßen) sensationell Spanien besiegte. Aber ich habe das schnell abgehakt und den Blick nach Vorne gerichtet. Geärgert habe ich mich aber über das Gejammer des ARD-Reporters und die Nachbetrachtungen in der ARD mit den haltlosen Vorwürfen von Bastian Schweinsteiger es habe das „Brennen“ gefehlt ( Hansi Flick: absoluter Quatsch), den wenig plausiblen Theorien von Thomas Hitzlsberger und Sami Khedira. Auch viele Schlagzeilen in den Zeitungen, wie in der „Bild“ mit dem „Ende einer großen Fussballnation, empfinde ich als einfach nur unsäglich.

Es ist sicherlich nicht das Ende der Fussballnation Deutschland, vielleicht aber das Ende für  Bundestrainer Hansi Flick und Geschäftsführer Oliver Bierhoff, denn DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat in seiner ersten Reaktion auf das Ausscheiden eine Jobgarantie verweigert und eine eingehende Analyse verlangt. Das ist natürlich richtig so, aber überstürztes Handeln ist hier nicht zielführend. Man sollte sich das in Ruhe überlegen, denn die beiden haben einen guten Job gemacht. Die Hauptursache für die Pleite in Katar war  neben den oben angeführten Gründen  fehlende Effizienz beim Torschuss und ein teilweise chaotisches Abwehrverhalten. Die Abwehrprobleme  haben ihre Ursache in einer nicht eingespielten Abwehr. In 19 Länderspielen unter Hansi Flick  musste dieser mit 16 verschiedenen Abwehrformationen antreten und das war nicht nur von ihm zu verantworten, sondern das lag auch an Verletzungsproblemen und an mangelnder Qualität.
Bis zur Europameisterschaft in 18 Monaten muss eine eingespielte Abwehr stehen und wer anders als der erfahrene Hansi Flick sollte das schaffen?

Redaktion

Günther Freund

1944 in Bad Reichenhall geboren, Abitur in Bad Reichenhall, nach dem Studium der Geodäsie in München 3 Jahre Referendarzeit in der Vermessungs- und Flurbereinigungsverwaltung mit Staatsexamen, 12 Jahre Amtsleiterstellverteter am Vermessungsamt Freyung, 3 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Zwiesel und 23 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Freyung (nach Verwaltungsreform mit Vermessungsamt Zwiesel als Aussenstelle). Seit 2009 im Ruhestand, seitdem in Prien am Chiemsee wohnhaft.

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