Alle haben auf den Frühling gewartet, auch auf dem Samerberg. Die erste Blüte typischer Frühlingspflanzen ist stark von der Höhenlage abhängig. So zeigt sich, dass sich die Blüte der Schneeglöckchen im Frühling durchschnittlich in 3,5 Tagen um 100 Meter Seehöhe nach oben verlagert, die Blüte der Forsythie benötigt dafür 3,8 Tage und die Blüte des Buschwindröschens arbeitet sich alle 2,8 Tage um 100 Höhenmeter ins Bergland vor. Der phänologische, also der sichtbare Frühling, erreicht viele Orte im Norden Deutschlands erst viel später als im Süden. Und in den höheren Lagen kommt der Frühling später an als im Tal.
Das Buschwindröschen, das in Österreich bis in 2000 Meter Seehöhe vorkommt, blüht im Flachland im Mittel zwei Monate früher als im Hochgebirge. Beginnt der Frühling im Tiefland schon früh, während auf den Bergen noch eine dicke Schneedecke liegt, kann es bis zu drei Monate dauern, bis der Blühbeginn von den tiefsten zu den höchsten Lagen „hinaufgewandert“ ist. Der Witterungsverlauf ist jedoch auch von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich in den verschiedenen Höhenstufen.
Das der Frühling auf dem Samerberg endlich angekommen ist, zeigen die Fotos mit Blick über Roßholzen in Richtung Wendelstein.
Hier ein Vergleich von ungefähr der gleichen Perspektive innerhalb von ca. 4 Wochen (Die linke Aufnahme stammt vom 9. April, die rechte Aufnahme ist vom 14. Mai 2021):
Frühling in Roßholzen:
Fotos: Rainer Nitzsche