Kirche

Der „Birkensteiner Frauentag“

Veröffentlicht von Christina Rechl

Am 15. August kommen mehrere tausend Menschen in den Wallfahrtsort Birkenstein im Landkreis Miesbach. An diesem Tag wird das Patrozinium der Wallfahrtskapelle „Mariä Himmel­fahrt“ hochfestlich begangen. Für den „Birkastoana Fraudog“ werden schon in den Tagen zuvor Kapelle und Freialtar besonders aufwendig geschmückt, oftmals mit Marienblumen wie weißen Lilien, weißen und roten Rosen und roten Nelken. Die weiße Rose und die Lilie stehen für die Reinheit Mariens, die rote Rose für den Anteil der Gottesmut­ter an Christi Leiden und Sterben. Die rote Nelke steht für die Liebe und ist ebenfalls ein Mariensymbol.

Das Fest Mariä Himmelfahrt beginnt früh in Bir­kenstein. Um 6 Uhr wird die erste Messe in der Kapelle ge­feiert. Danach folgen beinahe im Stundentakt weitere Messen. Die größte und festlichste ist der Festgottesdienst vor dem Frei­altar. Fünf Zelebranten sind bei dieser Messe keine Seltenheit. An manchen Frauentagen wurde mehr als 1500 Menschen die Kommunion gespendet. Die Gläubigen kommen oft von weit her und nehmen fleißig Weihwasser mit. An Mariä Himmelfahrt 2009 wurden 22 Eimer Weihwasser und mehr als 500 Weihwas­serflaschen gebraucht, ist in der Wallfahrtschronik vermerkt. Zu Mariä Himmelfahrt gehört auch die Kräuterweihe. Kräuterbuschen aus den sommerschweren Gärten sind ebenso in den Körben, wie Wildkräuter.

Tausende bunte Lichter
Schon am Vorabend des hohen Festtages kommen mehr als 1000 Gläubige zur stimmungsvollen Lichterprozession. Nach dem Segen, wenn die Dämmerung schon eingesetzt hat, leuchten rund um Kapelle, Kloster und Priesterhaus mehr als 2000 bunte Lichter, ebenso an Häusern, Zäunen und Wegen. Zu diesem beinahe mystischen Bild erklingen unzählige Marienlieder, die der leichte Sommerwind weit über das Leitzachtal trägt.

Bilder und Text stammen aus dem neuen Buch „Birkenstein – Wo sich Himmel und Erde berühren“ von BR Autor Andreas Estner. Es ist im Leitzachtal Verlag erschienen: www.leitzachtal-verlag.de

Foto & Text: Andreas Estner / Studio Home / Cover des Buches

 

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Christina Rechl

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