Natur & Umwelt

Der 15. Februar ist Tag des Regenwurms

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Der 15. Februar wurde vor 14 Jahren zum „Tag des Regenwurms“ ausgerufen, um auf die Bedeutung für die Bodenfruchtbarkeit der in der Erde lebenden Würmer aufmerksam zu machen. Bereits Kinder sind von ihm fasziniert: Nackt, rund, schleimig und blind schlängelt er sich durch unseren Boden. Doch Regenwurm ist nicht gleich Regenwurm. In Deutschland leben 46 Arten.  Im Schnitt leben 100 Regenwürmer auf einem Quadratmeter Boden. Je fruchtbarer der Boden, desto mehr tummeln sich von ihnen.

Die Herkunft seines Namens ist nicht genau geklärt: Zum einen traut sich der Regenwurm nach einem Regenschauer an die Oberfläche und wir finden ihn auf der Bodenkrume kriechen. Zum anderen kann sein Name von seiner Tätigkeit herstammen. Der Bodenbewohner „regt sich“, ist also fleißig, gräbt seine Gänge und frisst dabei ständig. Dabei verrichtet er ein erstaunliches Werk: Er greift sich abgestorbenes Pflanzenmaterial und zieht dieses in sein unterirdisches Gangsystem. Dort verschlingt er enorme Massen an Pflanzenresten, wie abgestorbene Blätter oder welkende Grashalme. Durch die Grabungen lockert er den Boden auf und schichtet somit die Bodennährstoffe um – von unten nach oben. Und durch dieses Bodendurchwühlen sind Regenwürmer die wichtigste Tiergruppe im Boden, die aktiv das Bodengefüge verändert: Die Durchlässigkeit des Bodens wird durch sie verbessert. Die Gefahr von Staunässe verringert sich, da Oberflächenwasser durch die gelockerte Bodenstruktur in tiefere Schichten fließen kann. Regenwurmhöhlen wirken wie eine Drainage.

Gleichzeitig düngt der Regenwurm durch seinen Kot den Boden, denn dieser besitzt hochkonzentrierte Nährstoffe. Dadurch wird die Fruchtbarkeit des Bodens verbessert. Besonders wohl fühlt er sich in feuchten und lockeren Böden. Biobauer und neuer Bezirkspräsident Ralf Huber, Biobauer aus dem Landkreis Freising, stellt die besondere Rolle des Regenwurms in der Landwirtschaft deutlich heraus: “Der Regenwurm ist ein wichtiger Teil des Naturkreislaufs: Er dient als Nahrung vielen Fressfeinden und erhält durch sein Vorkommen somit die Biodiversität in unserem Ökosystem.

Jeder Ackerbauer ist auch im gewissen Sinn ein Tierhalter von Bodenorganismen: Unsere Regenwürmer und alle anderen Bodenlebewesen sind als Teil des landwirtschaftlichen Kreislaufsystems wichtig. Wir hegen und pflegen sie. Wir gehen achtsam mit ihrer Wohnung, also dem Boden um und bearbeiten ihn nachhaltig und schonend. Durch den gezielten Anbau von Zwischenfrüchten füttern wir Regenwürmer und steigern ihre Aktivität im Ackerboden. Ein fleißiger Regenwurm ist wichtig: Denn durch seine Mithilfe kann Humus, also die fruchtbare oberste Bodenschicht, weiter aufgebaut, die Fruchtbarkeit gesteigert  und gleichzeitig das klimaschädliche Co2 langfristig gebunden werden.“

Foto: Wagner –  Kinder mit Regenwürmer

 

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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