Das Bayerische Landesamt für Statistik hat für alle 2 056 bayerischen Städte und Gemeinden eine aktuelle Bevölkerungsvorausberechnung bis zum Jahr 2033 – bei Gemeinden mit 5 000 Einwohnern und mehr bis zum Jahr 2039 – durchgeführt. Für jede einzelne bayerische Gemeinde hat das Landesamt für Statistik einen neuen Demographie-Spiegel vorgelegt, der die prognostizierte Entwicklung bei den Kindern und Jugendlichen, der Bevölkerung zwischen 18 und 65 Jahren und bei den Senioren in Zahlen und Graphiken darstellt.
Wie bei der regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung 2019 bis 2039, wo Ergebnisse für kreisfreie Städte und Landkreise im Mittelpunkt stehen, zeigen sich im aktuellen Demographie-Spiegel zwischen den Gemeinden Bayerns erhebliche Unterschiede in der demographischen Entwicklung. Die mit dem demographischen Wandel einhergehende Alterung der Bevölkerung wird sich in fast allen Gemeinden fortsetzen.
Der heute bei einer Pressekonferenz in Fürth von Innenminister Joachim Herrmann zusammen mit dem Präsidenten des Bayerischen Landesamts für Statistik, Herrn Dr. Thomas Gößl, vorgestellte Demographie-Spiegel zeigt, dass die Einwohnerzahl Bayerns, ausgehend von 13,12 Millionen Personen Ende 2019, kontinuierlich weiter steigen wird. So werden im Jahr 2039 nach den jüngsten Berechnungen ca. 13,55 Millionen Menschen im Freistaat leben. Das entspricht einem Plus von 3,2 Prozent gegenüber dem heutigen Stand.
Der Demographie-Spiegel zeigt darüber hinaus auf, wie sich Bevölkerungszahl und -struktur in Zukunft auf Gemeindeebene im Freistaat entwickeln, wenn die bisherigen Trends zu Geburten, Sterbefällen und Wanderungen anhalten.
Ausnahmeereignisse wie die Pandemie und der darauf zurückzuführende deutlich reduzierte Auslandswanderungssaldo im Jahr 2020 haben vor allem kurzfristig einen deutlichen Einfluss auf die Bevölkerungsentwicklung, der auch in der Vorausberechnung berücksichtigt wurde. Auf lange Sicht wird aber der seit Jahren bestehende Trend einer wachsenden und älter werdenden Bevölkerung in Bayern bestehen bleiben.
„Das Landesamt für Statistik bietet für jede Gemeinde mit diesem Demographie-Spiegel eine differenzierte und – gerade auch angesichts der Pandemie – wichtige Arbeitsgrundlage für die Planungen in allen Bereichen an“, betont der Präsident des Landesamts, Dr. Thomas Gößl.
Methodisch bedingt werden bei der Bevölkerungsvorausberechnung der Gemeinden je nach Einwohnerzahl zwei Vorausberechnungshorizonte unterschieden: Gemeinden mit 5 000 oder mehr Einwohnern im Jahr 2019 werden bis zum Jahr 2039, Gemeinden unter 5 000 Einwohner im Jahr 2019 bis zum Jahr 2033 vorausberechnet.
Nach den Ergebnissen des neuen Demographie-Spiegels wird mehr als die Hälfte der 2 056 bayerischen Gemeinden von 2019 bis 2033 wachsen oder die Bevölkerung nahezu stabil halten können. In einzelnen Gemeinden kann sogar ein Plus von über 20 Prozent erwartet werden.
Dazu zählen die Gemeinde Pfaffenhofen a.d.Glonn im oberbayerischen Landkreis Dachau mit 23,3 Prozent, Irchenrieth im oberpfälzischen Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab mit 24,8 Prozent und die Gemeinde Hagenbüchach im mittelfränkischen Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim mit 22,2 Prozent. Dagegen sind nach dem jetzigen Stand bei weniger als einem Viertel der Gemeinden bis zum Jahr 2033 Bevölkerungsverluste zu erwarten.
Über das Jahr 2033 hinaus werden von den 571 Gemeinden mit mindestens 5 000 Einwohnern mehr als die Hälfte bis zum Jahr 2039 ein merkliches Wachstum ihrer Bevölkerung verzeichnen. Am stärksten werden hierbei der oberbayerische Markt Glonn im Landkreis Ebersberg mit 18,9 Prozent, der niederbayerische Markt Geisenhausen im Landkreis Landshut mit 18,4 Prozent und das mittelfränkische Adelsdorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt mit 24,7 Prozent wachsen. Annähernd stabile Bevölkerungszahlen können 173 Gemeinden erwarten. Die übrigen 83 Gemeinden werden bis zum Jahr 2039 mit einem Bevölkerungsrückgang rechnen müssen.
Neben der Entwicklung der Einwohnerzahlen stellt auch die Alterung der Bevölkerung ein wesentliches Merkmal des demographischen Wandels dar. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung wird in Bayern insgesamt von 43,9 Jahren im Jahr 2019 auf 45,9 Jahre im Jahr 2039 ansteigen. Nahezu in allen bayerischen Gemeinden wird ein Anstieg des Durchschnittsalters der Bevölkerung zu verzeichnen sein.
Mit dann 56,4 Jahren wird der oberfränkische Markt Marktgraitz im Landkreis Lichtenfels im Jahr 2033 das bayernweit höchste Durchschnittsalter haben. Das künftig niedrigste Durchschnittsalter wird mit 39,7 Jahren das oberbayerische Hurlach im Landkreis Landsberg am Lech im selben Jahr aufweisen.
Von den größeren Gemeinden mit mindestens 5 000 Einwohnern wird voraussichtlich das oberbayerische Poing im Landkreis Ebersberg mit einem Durchschnittsalter von 41,7 Jahren im Jahr 2039 die im Vergleich jüngste Bevölkerung in Bayern haben, die niederbayerische Gemeinde Bad Füssing im Landkreis Passau mit einem Durchschnittsalter von 56,7 Jahren die älteste Bevölkerung.
Demographie-Spiegel 2019 bis 2033 beziehungsweise 2039:
Ergebnisse für Oberbayern
Für Oberbayern insgesamt wird ein deutliches Bevölkerungswachstum erwartet, das in den Landkreisen Ebersberg und Dachau überdurchschnittlich hoch ausfällt. Der bevölkerungsmäßig mit Abstand größte Regierungsbezirk wies am 31.12.2019 über 4,7 Millionen Einwohner auf. Es wird erwartet, dass sich diese Zahl bis zum Jahr 2039 um rund 312 000 auf 5,02 Millionen Einwohner erhöhen wird. Das ist eine nochmalige Steigerung um 6,6 Prozent.
Ergebnisse bis 2033
Gut zwei Drittel der insgesamt 500 oberbayerischen Gemeinden werden nach den Ergebnissen der aktuellen Vorausberechnung bis zum Jahr 2033 wachsen. Das stärkste Bevölkerungswachstum wird dabei mit 23,3 Prozent in Pfaffenhofen a.d.Glonn im Landkreis Dachau zu verzeichnen sein. Mehr als ein Viertel der Gemeinden Oberbayerns kann von einer stabilen Bevölkerungszahl ausgehen. In 22 Gemeinden ist hingegen mit einem spürbaren Bevölkerungsverlust zu rechnen.
Das künftig niedrigste Durchschnittsalter wird im Jahr 2033 die Gemeinde Hurlach im Landkreis Landsberg am Lech mit 39,7 Jahren haben, das höchste die Gemeinde Rottach-Egern im Landkreis Miesbach mit 53,1 Jahren.
Ergebnisse bis 2039
Von den 184 Gemeinden mit mindesten 5 000 Einwohnern werden knapp 70 Prozent bis zum Jahr 2039 ein Wachstum ihrer Bevölkerung verzeichnen, am deutlichsten wird dabei der Markt Glonn im Landkreis Ebersberg mit 18,9 Prozent wachsen. Annähernd stabile Bevölkerungszahlen können 50 Gemeinden erwarten. Sechs Gemeinden werden einen Bevölkerungsrückgang aufweisen.
Die im Vergleich jüngste Bevölkerung wird bei den größeren oberbayerischen Gemeinden die Gemeinde Poing im Landkreis Ebersberg mit einem Durchschnittsalter von 41,7 Jahren haben, die Gemeinde Rottach-Egern im Landkreis Miesbach mit einem Durchschnittsalter von 53,4 Jahren auch im Jahr 2039 die älteste Bevölkerung.
Demographie-Spiegel 2019 bis 2033 beziehungsweise 2039:
Ergebnisse für Niederbayern
In Niederbayern wird vor allem für die Stadt und den Landkreis Landshut ein deutlicher Bevölkerungszuwachs sowie für den Regierungsbezirk selbst eine um 4,0 Prozent
oder etwa 49 000 Einwohner steigende Bevölkerungszahl erwartet. Die niederbayerische Bevölkerung wächst also von 1,24 Millionen im Jahr 2019 auf 1,29 Millionen Menschen im Jahr 2039.
Ergebnisse bis 2033
Bis zum Jahr 2033 wird nach den Ergebnissen der aktuellen Vorausberechnung die Hälfte der 258 niederbayerischen Gemeinden eine steigende Bevölkerungszahl verzeichnen. Am stärksten fällt der Zuwachs mit 17,4 Prozent in der Gemeinde
Buch a.Erlbach im Landkreis Landshut aus. In 90 Gemeinden wird sich die Bevölkerungszahl nur unwesentlich verändern. Deutliche Bevölkerungsrückgänge sind in insgesamt 38 Gemeinden zu erwarten.
Die künftig jüngste niederbayerische Gemeinde wird im Jahr 2033 Feldkirchen im Landkreis Straubing-Bogen mit einem Durchschnittsalter der Bevölkerung von dann 40,3 Jahren sein, das höchste Durchschnittsalter wird mit 55,8 Jahren die Gemeinde Bad Füssing im Landkreis Passau haben.
Ergebnisse bis 2039
Bei den 64 Gemeinden mit mindesten 5 000 Einwohnern werden knapp 80 Prozent bis zum Jahr 2039 ein Wachstum ihrer Bevölkerung verzeichnen. Am deutlichsten wird dabei der Markt Geisenhausen im Landkreis Landshut mit 18,4 Prozent wachsen. Annähernd stabile Bevölkerungszahlen können zehn Gemeinden erwarten. Mit insgesamt vier werden wenige der größeren Gemeinden einen Bevölkerungsrückgang aufweisen.
Das jüngste Durchschnittsalter wird unter den größeren niederbayerischen Gemeinden die Stadt Abensberg im Landkreis Kelheim mit 43,7 Jahren haben. Die älteste Gemeinde wird auch im Jahr 2039 Bad Füssing im Landkreis Passau mit einem Durchschnittsalter von 56,7 Jahren sein.
Demographie-Spiegel 2019 bis 2033 beziehungsweise 2039:
Ergebnisse für die Oberpfalz
In der Oberpfalz werden ein starkes Bevölkerungswachstum für die Stadt Regensburg sowie die Landkreise Regensburg und Neumarkt vorausberechnet. Die Bevölkerungszahl wird sich insgesamt von 1,11 Millionen Einwohnern im Jahr 2019 um etwa 16 000 Personen erhöhen, so dass die Oberpfalz im Jahr 2039 voraussichtlich 1,13 Millionen Einwohner haben wird. Mit diesem leichten Plus von 1,4 Prozent ist von einer stabilen Bevölkerungsentwicklung auszugehen.
Ergebnisse bis 2033
Nach den Ergebnissen des Demographie-Spiegels wird es auch in der Oberpfalz viele Gemeinden mit einem deutlicheren Bevölkerungsplus geben. Gut 30 Prozent der 226 oberpfälzischen Gemeinden werden bis zum Jahr 2033 wachsen. Etwa gleich viele Gemeinden werden ihre Bevölkerungszahl nahezu konstant halten. Der stärkste Zuwachs wird mit 24,8 Prozent für die Gemeinde Irchenrieth im Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab erwartet. Knapp 40 Prozent der Gemeinden werden hingegen von einem Bevölkerungsrückgang betroffen sein.
Das niedrigste Durchschnittsalter und damit die jüngste Bevölkerung wird im Jahr 2033 mit 41,6 Jahren die Gemeinde Brunn im Landkreis Regensburg haben. Pullenreuth im Landkreis Tirschenreuth wird mit einem Durchschnittsalter von 50,9 Jahren die Gemeinde mit der ältesten Bevölkerung sein.
Ergebnisse bis 2039
Von den 60 Gemeinden mit mindesten 5 000 Einwohnern wird die Hälfte bis zum Jahr 2039 ein Wachstum ihrer Bevölkerung verzeichnen. Am deutlichsten wird dabei die Stadt Maxhütte-Haidhof im Landkreis Schwandorf mit 15,1 Prozent wachsen. Annähernd stabile Bevölkerungszahlen können 16 Gemeinden erwarten. Insgesamt 14 Gemeinden werden einen Bevölkerungsrückgang aufweisen.
Neben der Stadt Regensburg mit 43,3 Jahren wird die Stadt Neutraubling im Landkreis Regensburg mit einem Durchschnittsalter von 44,5 Jahren im Jahr 2039 zu den jüngsten zählen. Die Stadt Bad Kötzting im Landkreis Cham wird mit einem Durchschnittsalter von 51,3 Jahren die älteste der größeren Gemeinden sein.
Demographie-Spiegel 2019 bis 2033 beziehungsweise 2039:
Ergebnisse für Oberfranken
In Oberfranken wird für Stadt und Landkreis Bamberg sowie den Landkreis Forchheim eine stabile Bevölkerungsentwicklung erwartet. Insgesamt wird es auf Ebene des Regierungsbezirks voraussichtlich einen moderaten Bevölkerungsrückgang geben. Bis zum Jahr 2039 wird die Bevölkerungszahl Oberfrankens um etwa 45 000 Personen auf 1,02 Millionen Einwohner zurückgehen. Ausgehend von 1,07 Millionen Personen Ende 2019 entspricht das einem Rückgang von 4,2 Prozent.
Ergebnisse bis 2033
Ein Drittel der oberfränkischen Gemeinden wird nach den Ergebnissen der aktuellen Vorausberechnung bis zum Jahr 2033 eine konstante Bevölkerungsentwicklung aufweisen. In 20 Gemeinden wird die Bevölkerung zunehmen. Am deutlichsten fällt das Plus mit 7,6 Prozent für die Gemeinde Hetzles im Landkreis Forchheim aus. Mehr als die Hälfte der 214 oberfränkischen Gemeinden wird hingegen einen Bevölkerungsrückgang verzeichnen.
Die jüngste Bevölkerung Oberfrankens wird im Jahr 2033 in der Gemeinde Haag im Landkreis Bayreuth mit einem Durchschnittsalter von 43,9 Jahren zu finden sein. Die älteste Gemeinde mit einem Durchschnittsalter von 56,4 Jahren im Markt Marktgraitz im Landkreis Lichtenfels.
Ergebnisse bis 2039
Bis zum Jahr 2039 können von den 54 Gemeinden mit mindesten 5 000 Einwohnern acht Gemeinden ein Wachstum ihrer Bevölkerung verzeichnen. Am stärksten wird dabei der Markt Hirschaid im Landkreis Bamberg mit 8,3 Prozent wachsen. Knapp 30 Prozent der Gemeinden können eine annähernd stabile Bevölkerungsentwicklung erwarten. In 30 Gemeinden werden die Bevölkerungszahlen voraussichtlich zurückgehen.
Unter den größeren Gemeinden wird Frensdorf im Landkreis Bamberg mit einem Durchschnittsalter von 45,9 Jahren im Jahr 2039 – neben den Städten Bayreuth mit 44,9 Jahren und Bamberg mit 45,0 Jahren – die jüngste Bevölkerung haben. Die Stadt Kronach im gleichnamigen Landkreis mit einem Durchschnittsalter von 50,3 Jahren hingegen die älteste Bevölkerung.
Demographie-Spiegel 2019 bis 2033 beziehungsweise 2039:
Ergebnisse für Mittelfranken
Für Mittelfranken wird insgesamt eine stabile Bevölkerungsentwicklung vorausberechnet. In den Städten Fürth und Schwabach wird ein deutliches Bevölkerungswachstum erwartet. Die Einwohnerzahl Mittelfrankens wird von 1,78 Millionen im Jahr 2019 auf 1,80 Millionen Menschen im Jahr 2039 ansteigen. Das entspricht einem leichten Plus von 1,7 Prozent, also etwa 29 000 Personen.
Ergebnisse bis 2033
Nach den Ergebnissen des Demographie-Spiegels wird mehr als ein Drittel der 210 mittelfränkischen Gemeinden bis 2033 wachsen. Das stärkste Bevölkerungsplus findet sich mit 22,2 Prozent in Hagenbüchach im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim. Etwa 45 Prozent der Gemeinden zeigen eine Entwicklung, die auf eine stabil bleibende Bevölkerungszahl hindeutet. Knapp jede fünfte Gemeinde wird dagegen von einem Rückgang der Bevölkerungszahlen betroffen sein.
Die Gemeinde Hagenbüchach wird im Jahr 2033 mit einem Durchschnittsalter von 40,4 Jahren auch die jüngste Bevölkerung in Mittelfranken haben. Das höchste Durchschnittsalter wird – ebenfalls im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim – der Markt Oberscheinfeld mit dann 52,0 Jahren verzeichnen.
Ergebnisse bis 2039
Von den 65 Gemeinden mit mindesten 5 000 Einwohnern wird die Gemeinde Adelsdorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt mit 24,7 Prozent am deutlichsten wachsen. Insgesamt werden 33 Gemeinden bis zum Jahr 2039 ein Wachstum ihrer Bevölkerung zu verzeichnen haben. Etwa gleich viele Gemeinden können annähernd stabile Bevölkerungszahlen erwarten. Nur eine der größeren Gemeinde wird sich auf eine rückläufige Bevölkerungsentwicklung einstellen müssen.
Auch im Jahr 2039 wird die Gemeinde mit dem stärksten Bevölkerungswachstum zugleich zu den jüngsten gehören, so wird das Durchschnittsalter in Adelsdorf bei 43,3 Jahren liegen – nur in der Stadt Erlangen fällt es mit 43,0 Jahren niedriger aus. Die Gemeinde mit dem höchsten Durchschnittsalter wird mit 49,7 Jahren Pommelsbrunn im Landkreis Nürnberger Land sein.
Demographie-Spiegel 2019 bis 2033 beziehungsweise 2039:
Ergebnisse für Unterfranken
In Unterfranken wird ein leichtes Plus der Bevölkerungszahl für die Landkreise Kitzingen und Würzburg erwartet. Insgesamt wird der Regierungsbezirk eine noch stabile Bevölkerungsentwicklung verzeichnen. Ausgehend von 1,32 Millionen Einwohnern Ende 2019 wird die Bevölkerungszahl in Unterfranken bis zum Jahr 2039 um etwa 29 000 Personen zurückgehen und mit diesem leichten Rückgang von 2,2 Prozent annähernd konstant bleiben. Damit werden im Jahr 2039 etwa 1,29 Millionen Menschen im Regierungsbezirk leben.
Ergebnisse bis 2033
Mehr als 40 Prozent der Gemeinden in Unterfranken können nach den Ergebnissen der aktuellen Vorausberechnung bis zum Jahr 2033 mit einer stabilen Bevölkerungsentwicklung rechnen. In 47 der insgesamt 308 Gemeinden wird es ein Bevölkerungsplus geben. Den höchsten Zuwachs verzeichnet dabei die Gemeinde Geroldshausen im Landkreis Würzburg mit 13,0 Prozent. Ein Bevölkerungsrückgang ist für voraussichtlich 129 Gemeinden zu erwarten.
Die Gemeinde mit dem niedrigsten Durchschnittsalter wird – neben der Stadt Würzburg mit 43,3 Jahren – die Gemeinde Gerbrunn im Landkreis Würzburg mit ebenfalls 43,3 Jahren sein. Das höchste Durchschnittsalter wird im Jahr 2033 mit 52,6 Jahren die Stadt Bad Brückenau im Landkreis Bad Kissingen haben.
Ergebnisse bis 2039
Bis zum Jahr 2039 können sechs der 65 unterfränkischen Gemeinden mit mindestens 5 000 Einwohnern einen Anstieg ihrer Bevölkerungszahl verzeichnen. Am deutlichsten wird dabei der Markt Sulzbach a.Main im Landkreis Miltenberg mit 6,8 Prozent wachsen. Eine konstante Bevölkerungsentwicklung können 32 Gemeinden erwarten. Insgesamt 27 Gemeinden werden hingegen einen Bevölkerungsrückgang aufweisen.
Die Stadt Bad Brückenau und die Gemeinde Gerbrunn werden auch im Jahr 2039 mit 53,7 Jahren und 43,7 Jahren die älteste beziehungsweise die jüngste Bevölkerung unter den größeren Gemeinden Unterfrankens haben. Daneben wird auch die Bevölkerung der Stadt Würzburg mit einem Durchschnittsalter von ebenfalls 43,7 Jahren zu den jüngsten im Regierungsbezirk gehören.
Demographie-Spiegel 2019 bis 2033 beziehungsweise 2039:
Ergebnisse für Schwaben
In Schwaben wird ein deutliches Bevölkerungswachstum in den Städten Augsburg und Kaufbeuren sowie den nahegelegenen Landkreisen zu verzeichnen sein. Auch für den Regierungsbezirk insgesamt werden steigende Bevölkerungszahlen vorausberechnet. So wird die Bevölkerungszahl Schwabens bis zum Jahr 2039 um etwa 91 000 Personen auf 1,99 Millionen Einwohner ansteigen. Ausgehend von 1,90 Millionen Personen Ende 2019 entspricht dies einem Plus von 4,8 Prozent.
Ergebnisse bis 2033
Fast zwei Drittel der 340 schwäbischen Gemeinden können laut den Ergebnissen des Demographie-Spiegels bis zum Jahr 2033 einen Bevölkerungszuwachs erwarten. Das größte Bevölkerungsplus verzeichnet dabei mit 19,8 Prozent die Gemeinde Allmannshofen im Landkreis Augsburg. Gut ein Viertel der Gemeinden weisen eine konstante Bevölkerungsentwicklung auf. Insgesamt 28 Gemeinden werden voraussichtlich einen Bevölkerungsrückgang zeigen.
Die im Durchschnitt jüngste Gemeinde findet sich im Jahr 2033 mit 41,1 Jahren in der Gemeinde Niederschönenfeld im Landkreis Donau-Ries. Mit durchschnittlich 51,3 Jahren wird die Bevölkerung der Gemeinde Fellheim im Landkreis Unterallgäu die älteste in Schwaben sein.
Ergebnisse bis 2039
Von den 79 Gemeinden mit mindesten 5 000 Einwohnern werden drei Viertel bis zum Jahr 2039 ein Wachstum ihrer Bevölkerung verzeichnen. Am deutlichsten wird hierbei mit 14,7 Prozent der Markt Mering im Landkreis Aichach-Friedberg wachsen. Für 18 Gemeinden wird mit annähernd stabilen Bevölkerungszahlen gerechnet. Lediglich eine der größeren Gemeinden wird merklich an Bevölkerung verlieren.
Mit einem Durchschnittsalter von jeweils 44,1 Jahren werden die Städte Leipheim im Landkreis Günzburg und Neu-Ulm im gleichnamigen Landkreis im Jahr 2039 unter den größeren schwäbischen Gemeinden die im Vergleich jüngste Bevölkerung haben. Die älteste Bevölkerung dagegen die Stadt Bad Wörishofen im Landkreis Unterallgäu mit einem Durchschnittsalter von 51,5 Jahren.
Allgemeine Hinweise:
Der Demographie-Spiegel zeigt, wie sich die Bevölkerung in den bayerischen Gemeinden unter Beibehaltung der bisherigen Trends in ihrer Zahl und ihrer Altersstruktur entwickeln würde. Die Ergebnisse sind dabei nicht als endgültig im Sinne einer unabänderlichen Tatsache zu verstehen: Neben unvorhersehbaren Ereignissen, wie z. B. Kriegen, Naturkatastrophen oder aktuell der Corona-Pandemie, kann und wird auch politisches Handeln oder Nichthandeln einen Einfluss auf die zukünftige Bevölkerungsentwicklung haben.
Methodisch sind Bevölkerungsvorausberechnungen für Gemeinden mit wenigen Einwohnerinnen und Einwohnern schwieriger umzusetzen als Berechnungen für größere Gebietseinheiten, denn bei kleineren Kommunen haben Schwankungen in den Parametern Fertilität, Mortalität und Migration einen relativ starken Einfluss auf die Entwicklung der Bevölkerungszahl. Dem wurde Rechnung getragen, indem für Gemeinden unter 5 000 Einwohnerinnen und Einwohnern ein kürzerer Vorausberechnungshorizont, nämlich 2019 bis 2033, gewählt wurde. Für größere Gemeinden stehen in Anlehnung an die regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung Daten bis zum Jahr 2039 zur Verfügung. Das Bayerische Landesamt für Statistik betont, dass die konkrete Anwendung und Beurteilung der Daten dem Nutzer überlassen bleibt. In den Gemeinden sind die spezifischen Faktoren (z. B. zukünftig erhöhte Zuzüge durch Betriebsansiedlungen, Ankunft von Schutzsuchenden, vermehrte Fortzüge wegen fehlender Infrastruktur oder Arbeitsplatzmangel, lokale Auswirkungen der Corona-Pandemie) besser bekannt. Die Vorausberechnung für die Gemeinden Bayerns wird etwa alle drei Jahre auf Basis der regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung auf Kreisebene durch das Bayerische Landesamt für Statistik aktualisiert.
Beitrag: Bayerisches Landesamt für Statistik
Foto: Rainer Nitzsche – Luftaufnahme von Prien-Prutdorf