Kirche

Dekanat Berchtesgaden zur Zukunft der Immobilien

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Das Dekanat Berchtesgaden entscheidet in den kommenden beiden Jahren, welche kirchlichen Gebäude es für die Seelsorge zukünftig noch benötigt. Es ist das erste Dekanat, das infolge des Gesamtstrategieprozesses „Wirkung entfalten und Kirche gestalten“ in der Erzdiözese München und Freising auf Basis vorab festgelegter, pastoraler Schwerpunkte in einem Pilotprojekt ein strategisches Immobilienportfolio entwickelt. „Verantwortung für das Dekanat zu übernehmen, heißt, sich der Realität zu stellen und die Dinge aktiv anzupacken, solange noch ausreichend Spielraum besteht“, sagte der Projektleiter und Dekan Monsignore Thomas Frauenlob am Donnerstagabend, 19. Oktober, bei einer Auftaktveranstaltung im Pfarrzentrum St. Zeno in Bad Reichenhall.

„Wir sind uns sicher, dass wir mit dem Pilotprojekt den richtigen Weg für die Zukunftsfähigkeit der Seelsorge im Dekanat und eine kraftvolle Verkündigung der Kirche gehen werden“, bekräftigte Frauenlob vor 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Eingeladen waren Mitglieder der Dekanatskonferenz, der Kirchenverwaltungen, Vorsitzende der Pfarrgemeinderäte sowie Verwaltungsleitungen und Vertreter des Erzbischöflichen Ordinariats München.

Im Rahmen ihres Gesamtstrategieprozesses hatte sich die Erzdiözese München und Freising mit der Frage auseinandergesetzt, wie das kirchliche Leben unter sich verändernden äußeren Rahmenbedingungen zukunftsfähig gestaltet werden kann. Der Generalvikar der Erzdiözese München und Freising, Christoph Klingan, der eigens zu der Auftaktveranstaltung nach Bad Reichenhall gekommen war, verwies darauf, wie diese Überlegungen in dem Projekt im Dekanat Berchtesgaden nun konkret werden würden: „Ich freue mich und bin den Verantwortlichen vor Ort, Ehren- und Hauptamtlichen, sehr dankbar, dass sie sich nun in diesem Projekt auf den Weg machen. Von Seiten der Erzdiözese ist uns wichtig, dass die Entscheidungen vor Ort erarbeitet und nicht einfach zentral vorgegeben werden. Da die Kirchenverwaltungen hinsichtlich der Immobilien auch die Entscheidungsträger in den Pfarreien sind, sind sie hier wesentlich gefragt.“

Der Generalvikar sagte auch die Unterstützung durch die Fachstellen des Ordinariats zu: „Wir lassen sie vor Ort nicht allein mit diesen durchaus komplexen Themen, sondern unterstützen sie in diesem Prozess mit dem, was sie zur Entscheidungsfindung brauchen.“ So sei das Projekt von Anfang geplant und auf den Weg gebracht worden. Der Generalvikar wünschte den Projektbeteiligten „fruchtbare Beratungen, gutes Gelingen und am Ende das Erreichen eines tragfähigen, gemeinsam getragenen Ergebnisses, mit dem sie sich dann im Hinblick auf die kirchlichen Gebäude im Dekanat gut und nachhaltig für die Zukunft aufgestellt haben“.

Als ersten Schritt im Projekt werden die leitenden Pfarrer des Dekanats bis Ende November ein Pastoralkonzept für ihren jeweiligen Bereich vorlegen. Das Ziel ist eine Gesamtschau über die pastorale Struktur im Dekanat Berchtesgaden. Ergänzend wird im Projekt eine Übersicht über den aktuellen Zustand des Immobilienbestandes und eine Vorausschau auf die notwendigen Investitionen in den nächsten Jahren erarbeitet. Dafür werden alle relevanten Gebäudedaten eingesammelt und in eine dafür konzipierte Dokumentenstruktur eingepflegt. Auf diese Weise können pastorale Planungen zur Seelsorge mit dem Gebäudebestand abgeglichen werden, um zu entscheiden, welche Gebäude tatsächlich weiterhin benötigt und für welche andere Nutzungsmöglichkeiten bis hin zur Schießung gefunden werden müssen.

Darüber hinaus planen Monsignore Frauenlob und das Projektteam eine kontinuierliche transparente Kommunikation zu den einzelnen Schritten: „Insbesondere die Mitwirkung der Kirchenstiftungen als Eigentümerinnen der Immobilien sowie das Engagement der Ehrenamtlichen ist für das Gelingen des Pilotprojekts entscheidend. Die Kirchenverwaltungen haben der Teilnahme in den letzten Monaten zugestimmt. Wir freuen uns sehr über diesen Vertrauensvorschuss und werden in einem engen Austausch bleiben“, betonte Frauenlob.

Das Pilotprojekt im Dekanat Berchtesgaden ist auf zwei Jahre angelegt und soll 2025 abgeschlossen werden. Die strategische Leitung liegt bei Monsignore Thomas Frauenlob, Dekan des Dekanates Berchtesgaden und Leiter des Pfarrverbandes Stiftsland Berchtesgaden. Er wird unterstützt durch ein Projektteam mit pastoraler und verwaltungsfachlicher Kompetenz. Für die Projektumsetzung ist Manfred Weber, Verwaltungsleiter des Pfarrverbandes Ramsau-Unterstein, verantwortlich. Das Dekanat wird durch das Erzbischöfliche Ordinariat München beratend und operativ begleitet.

Die Erzdiözese München und Freising hat im Rahmen ihres Gesamtstrategieprozesses Leitlinien, Ziele und Kriterien erarbeitet, auf deren Grundlage künftig wichtige Entscheidungen über personelle, finanzielle oder räumliche Ressourcen getroffen werden können, um den kirchlichen Auftrag gemäß dem Leitmotto „Wirkung entfalten + Kirche gestalten“ zu verwirklichen. Ziel war und ist, durch eine frühzeitige Auseinandersetzung mit steigenden Kosten und zurückgehenden Kirchensteuererträgen nachhaltig zu planen und die enger werdenden Spielräume der Erzdiözese bei der Erfüllung ihrer Aufgaben in der Pastoral, der Caritas oder der Bildung bestmöglich zu nutzen. Alle Informationen zum Gesamtstrategieprozess sind unter https://www.erzbistum-muenchen.de/strategieprozess verfügbar. (rs)

Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat – Fotos: Robert Kiderle

– Übergabe des Projektauftrags durch Generalvikar Christoph Klingan an Monsignore Dr. Thomas Frauenlob, Dekan des Dekanates Berchtesgaden und Leiter des Pfarrverbandes Stiftsland     Berchtesgaden
– Generalvikar Christoph Klingan (3. von links), Monsignore Dr. Thomas Frauenlob, Dekan des Dekanates Berchtesgaden und Leiter des Pfarrverbandes Stiftsland Berchtesgaden sowie weitere Mitglieder des neu konstituierten Projektteams halten symbolisch Blockbausteine zum Start des Pilotprojekts in der Hand

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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