„Eine Öffnung zu den Osterferien ist für unsere am meisten gebeutelte Branche unabdingbar wichtig“, so Angela Inselkammer, Präsidentin des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Bayern: „Die Infektionszahlen sinken und spätestens ab einer landesweiten 7-Tage-Inzidenz von 50 wird sich die Frage der Verhältnismäßigkeit stellen.“
Laut DEHOGA-Umfrage, an der 1.366 bayerische Betriebe teilgenommen haben, fordern 85,3 Prozent der Unternehmen eine Öffnung vor Ostern. 41,0 Prozent der Betriebe sprechen sich für eine Öffnung zeitgleich mit dem Handel, möglicherweise am 7. März, aus. 44,3 Prozent plädieren für eine Öffnung rechtzeitig vor Ostern, zum Beispiel am 25. März. Bis zur nächsten Bund-Länder-Konferenz am 3. März brauche es dazu eine Eröffnungsperspektive mit einem klaren zeitlichen Fahrplan von Seiten der Politik, sagt DEHOGA Bayern Landesgeschäftsführer Dr. Thomas Geppert: „Die Menschen buchen ihren Osterurlaub ja nicht von heute auf morgen. Zudem dürfen wir die Fehler vom vergangenen Jahr nicht wiederholen. Bevor ich deutsche Gäste mangels Angebot dazu nötige im Ausland zu buchen, wo nicht so strenge Hygienekonzepte umgesetzt werden, muss ich die heimischen Betriebe öffnen.“ Die Branche habe hierzu ihren Teil der Arbeit erledigt, auf Bundes- und Landesebene liegen entsprechende Öffnungsstrategiepläne den politischen Entscheidungsträgern vor.
Aussagen wie die von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, dass es keinen Osterurlaub geben werde. „sind völlig inakzeptabel“, so Inselkammer, „außer Verunsicherung und Existenzangst bewirken diese Einzelmeinungen nichts. Zudem sei die Aussage auch rechtlich mehr als fragwürdig, da das Infektionsschutzgesetz nur eine Vorausschau von vier Wochen erlaube.
„Jetzt wäre es wichtig, zielführende Lösungen und eine höhere Akzeptanz durch die enge Zusammenarbeit mit allen Verbänden betroffener Branchen zu erreichen“ fordert Inselkammer. Geppert ergänzt: „Wie keine andere Branche haben gastgewerbliche Betriebe aufwändige Hygienekonzepte erfolgreich umgesetzt, zudem werden dort die Gäste registriert. Wir sehen uns als Teil der Lösung und nicht des Problems. Wenn ich den organisierten Bereich stärke, findet umso weniger im unkontrollierten Bereich statt, in dem sich Kontakte schwerer nachvollziehen lassen, nicht immer alle Abstände eingehalten werden, der Mund-Nasen-Schutz vielleicht etwas lockerer sitzt und in den seltensten Fällen Hygienekonzepte vorliegen. Wir brauchen intelligentere Lösungen, statt pauschaler Dauer-Lockdowns, das Gastgewerbe ist vielfältig.“
Neben der Öffnung der Branche spätestens zu den Osterferien fordert Inselkammer massiv, dass endlich bei allen Betrieben die entsprechenden Entschädigungszahlungen eingehen müssten. „Laut unserer Umfrage haben 68,1 Prozent die Novemberhilfe vollständig erhalten, so dass bei diesen Betrieben das Schlimmste verhindert werden konnte. Umso wichtiger ist es, dass auch die restlichen Betriebe schnellstmöglich alle Gelder erhalten, das darf nicht so lange dauern“, so Inselkammer, „zudem müssen alle Betriebe, auch Mischbeitriebe und verbundene Unternehmen, die unverschuldet vor dem Ruin stehen, entschädigt werden.“
Bericht: Hotel- und Gaststättenverband Bayern
Foto: Hötzelsperger – aktuelle Aufnahme vom Gasthof „Zur Post“ in Törwang-Samerberg