Nach zweimonatiger Pause öffnet am Pfingstsamstag DASMAXIMUM wieder. Zwar gilt auch hier ein strenges Hygienekonzept, aber in den weitläufigen Hallen lassen sich Abstandsregelungen besonders leicht umsetzen, und das Aufsichtspersonal steht den Besuchern mit Rat und Tat zur Seite. Während viele Museen in der Zwischenzeit auf digitale Angebote umgestiegen sind, setzt DASMAXIMUM weiter auf das direkte Museumserlebnis: „Die Menschen spüren jetzt, was für eine Kostbarkeit die Museen mit ihren Originalen sind. Gerade in Städten sind Menschen, ist das gesellschaftliche Leben über Kultur verbunden. Museen sind systemrelevant!“ spricht die vielzitierte Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden, nach den Erfahrungen der coronabedingten Schließung, der DASMAXIMUM-Direktorin Birgit Löffler, aus der Seele.
Hinter den Kulissen wurde bereits fleißig vorbereitet. Ein spektakuläres Ereignis ist in jedem Frühjahr die Befreiung der beiden Außenskulpturen auf dem Museumsgelände von ihrer Winter-Einhausung. Zumindest von der Nansen-Straße sind sie auch jenseits der Öffnungszeiten zu sehen. Beide stammen aus dem Spätwerk von John Chamberlain (1927 – 2011), der vor allem mit seinen Plastiken aus Autoblech, wie sie in der Chamberlain-Halle des Museums ausgestellt sind, zu einer festen Größe in der internationalen Kunstszene wurde.
Die beiden großen Aluminium-Skulpturen „Burntpiano“ und „Hairlesschiffon“ gehören zu seinen späten Arbeiten. Sie entstanden in Belgien, wohin der US-Amerikaner eigens für einige Jahre übersiedelte, um dort seine kleinen, aus Alufolie modellierten Entwürfe ins Monumentale zu übersetzen. Die langen, gedrehten Folienstränge erinnern an Schalltrichter oder Gliedmaßen. Die musikalischen Formen, die sich bei jedem Schritt um sie herum zu verwandeln und zu tanzen scheinen, stecken die Umgebung mit ihrer positiven Dynamik an – es sind „die reinsten Gute-Laune-Skulpturen“, so eine Besucherin. Woher Chamberlains poetische Titel kommen, wie es in seinem Atelier ausgesehen hat oder auch Material zum Ausprobieren einer eigenen kleinen Folien-Skulptur, finden Besucher ab Wiederöffnung in den neuen kostenlosen Aktivbögen für Familien.
Museum für Gegenwartskunst mit Werken von Georg Baselitz, John Chamberlain, Walter De Maria, Dan Flavin, Imi Knoebel, Uwe Lausen, Blinky Palermo, Andy Warhol und Maria Zerres Fridtjof-Nansen-Str. 16 | 83301 Traunreut Tel. 08669/1203 713 | mail@dasmaximum.com www.dasmaximum.com Öffnungszeiten: SA und SO 12-18 Uhr.
Ein Kran, ein Tieflader und ein geübtes Zimmerer-Team sorgen in jedem Frühjahr dafür, dass John Chamberlains Skulpturen auf dem Museumsgelände wieder zu sehen sind, hier rechts die gut 3 Meter hohe „Hairlesschiffon“ von 2008. Fotos: DASMAXIMUM