Kirche

Das „Weiße Marterl“ von Wildenwart

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Das sogenannte „Weiße Marterl“ von Wildenwart an der Brandenberger Straße erstrahlt wieder in frischen Farben. Nachdem das sakrale Kleinod an dieser Stelle stark den Witterungseinflüssen ausgesetzt ist, war es notwendig sowohl dem Bauwerk als auch der Mutter-Gottes-Gruppe einen neuen Anstrich zu geben. Hierzu erklärte sich in ehrenamtlicher Weise der Maler Paul Panzer aus Prien bereit. Der 82jährige Ehren-Oberleutnant der Priener Gebirgsschützen konnte sein Werk in diesen Tagen fertigstellen.  

 Das „Weiße Marterl“ von Wildenwart wurde laut dem Büchlein „Flurdenkmäler in der Gemeinde Frasdorf“ (von Hildegard und Franz Osterhammer, erhältlich beim Heimat- und Kulturverein sowie bei der Tourist-Information Frasdorf) bereits im Jahr 1806 auf einem Aquarell von Jakob Dorner d.J. (einem ersten Chiemseemaler) festgehalten. Laut mündlicher Überlieferung wurde das Marterl zum Gedenken an einen Mord an einem Gesellen vom Schmied in Wildenwart errichtet. Ursprünglich stand es auf einer Insel-Weggabelung für Wildenwart, Brandenberg und Prutdorf. Als 2005 die Wildenwarter Umgehung gebaut wurde, kam es etwas weiter westlich wieder auf dem Grund der Schmied-Bauersfamilie von Wildenwart an einen neuen und seinen nunmehrigen Platz. Im Frühjahr 2006 ließ Ihre Königliche Hoheit Herzogin Elizabeth in Bayern am neuen Standort eine Linde pflanzen. Als vor zwei Jahren ein Sturm dieser Linde den Garaus machte, erklärte sich die Herzogin mit ihrer königlichen Familie bereit, eine neue Linde zu spenden und pflanzen zu lassen. So präsentiert sich das Ensemble von Marterl und Linde mit Blick auf die Pfarrkirche „Christkönig“ von Wildenwart nunmehr wieder in neuem Glanz. Ein kleines Bankerl lädt dort zu einer inneren Einkehr und ruhigen Rast ein.

Fotos: Hötzelsperger – Das „Weiße Marterl“ von Wildenwart – nach dem neuen Anstrich von Paul Panzer aus Prien.

 

 

 

 

Redaktion

Toni Hötzelsperger

Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich geschützt!