Auch das weiße Marterl in Wildenwart, laut mündlicher Überlieferung vor über 200 Jahren zur Sühne für eine schreckliche Tat erbaut – es ist bereits auf einem Gemälde eines Chiemseemalers von 1806 festgehalten – und 2005 an seinen jetzigen Standort versetzt, wurde vergangenen Herbst von Paul Panzer renoviert.
Panzer hat sowohl das Mauerwerk saniert und wieder frisch gestrichen, als auch bei den Figuren in der Nische des Marterls, die zum Teil in einem desolaten Zustand waren, die abgebrochenen Teile ergänzt und alles neu gefasst.
Alle drei Skulpturen, Muttergottes mit Jesuskind und zwei Engel wurden von Pfarreimitgliedern für das Bildstöckl gespendet. Ebenso das Sicherheitsglas, mit dem die Nische geschützt und verschlossen ist.
Laut Erzählungen ließ die Herrschaft von Wildenwart einst das Marterl errichten, und nachdem es vor einigen Jahren wegen einer neuen Straßenführung versetzt werden mußte, ließ I.K. H. Herzogin Elizabeth eine Linde hinter dem Bildstöckl am neuen Standort pflanzen.
Liebevoll betreut wird dieses Flurdenkmal seit eh und je von Familie Bohrer, Schmied von Wildenwart, auf deren Grund es sowohl früher, als auch jetzt seinen Platz hat.
Auch hier wird Geschichte und Glaube bewahrt und die Kulturlandschaft gepflegt. Ein Zeugnis für unsere alpenländische Heimat.
Die neu vor diesem Kleinod aufgestellte Sitzbank lädt zu Ruhe und Besinnung ein und zum Genießen des herrlichen Blickes zu den Bergen und hinaus ins weite Land.
Text und Foto: Hildegard und Franz Osterhammer (nach Erzählungen von Familie Bohrer und Paul Panzer)