Kirche

Das Dickl Kreuz in Walkerting bei Frasdorf

Religiöse Flurdenkmäler prägen seit alters her unsere Landschaft und wurden oft aus einem Gelöbnis heraus errichtet. Aber nachdem die Feldkreuze meist in freier Natur stehen, sind sie der Witterung besonders ausgesetzt. Es ist darum eine ehrenwerte Aufgabe, diese christlichen Zeugnisse unserer Vorfahren zu erhalten, zu pflegen und bei Bedarf zu erneuern. So wurde im vergangenen Sommer auch das Dickl Kreuz in Walkerting bei Frasdorf wieder erneuert und der Corpus renoviert.

1927 nach vier schweren Schicksalsschlägen erstmals errichtet (nachzulesen im Büchlein: „Flurdenkmäler in der Gemeinde Frasdorf“) wurde es 2021 letztmals erneuert. Der ursprüngliche Corpus, der am ersten Kreuz angebracht war, wurde von einem Südtiroler Schnitzer beim Dickl in der Stube angefertigt. Dieser Mann aus Südtirol zog damals in unserer Gegend durch die Dörfer und bot seine Dienste an. So schnitzte er laut Erzählungen in dieser Nachkriegszeit je eine Christusfigur für Daxa, Thal und Walkerting. Aber von den beiden ersteren ist nichts mehr bekannt. Doch die vom Dickl wurde dann am 1927 neu aufgestellten Feldkreuz angebracht, jedoch vor vielen Jahren aus Sicherheitsgründen hier wieder abgenommen und an der Giebelwand des Bauernhauses befestigt. Am Kreuz wurde ein anderer Corpus angebracht.

2021 wurden nun beide Figuren vom Maler und autodidakten Restaurator Paul Panzer, Mitglied der Gebirgsschützenkompanie Prien, fachgerecht renoviert. Die Gebirgsschützen haben es sich zur Aufgabe gemacht, mit dazu beizutragen, alte Flurdenkmäler zu erhalten.

Das Kreuz ließ der jetzige Eigentümer Josef Staber aus Walkerting aus einer eigenen, extra für diesen Zweck gelagerten Eiche, von Josef Gabriel aus Ried anfertigen und die Initialen G. S. und die Jahreszahl 1927 vom ersten Kreuz übertragen.

Die Innenseite des aus Blech gefertigten Wettermantels bemalte Sabine Staber originalgetreu mit blauem Hintergrund und leuchtend gelben Sonnenstrahlen. Auch eine Gedenktafel mit der Darstellung der Unglücksfälle der beiden Buben wurde wieder angebracht. Gestaltet von Andreas Schäffer, dem Nachbar von Georg Staber aus Aschau.

Georg Staber hat sich zeitlebens, gemeinsam mit der Familie Staber aus Walkerting, um das Gedenkkreuz bei seinem Elternhaus, beim Dickl in Walkerting, gekümmert.

Text und Foto: Hildegard und Franz Osterhammer (nach Erzählungen der Familien Josef und Georg Staber und Paul Panzer)

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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