Gesundheit & Corona

Corona-Tendenzen im Erzbistum München-Freising

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Nachdem aufgrund der Corona-Pandemie viele Bereiche des kirchlichen Lebens stark eingeschränkt waren, zeigt die Kirchliche Statistik 2021 einige positive Tendenzen. Die Zahl der Trauungen im Bereich des Erzbistums München und Freising hat sich im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt, auch die Zahl der Taufen, Erstkommunionen und Firmungen ist deutlich gestiegen. Die Niveaus der Vor-Pandemie-Zeit wurden in den Ergebnissen der Kirchlichen Statistik für das Jahr 2021 aber nicht immer erreicht. Zugleich ging die Zahl der Katholikinnen und Katholiken 2021 deutlich zurück. Neben hohen Austrittszahlen hing dies auch mit einer geringeren Zuwanderung in den Großraum München zusammen, die in vergangenen Jahren den Rückgang der Katholikenzahl abschwächen konnte. Zum 31. Dezember 2021 lebten auf dem Gebiet des Erzbistums rund 1,562 Millionen Menschen katholischen Glaubens im Erzbistum München (2020: 1,610 Millionen), was einem Anteil an der Gesamtbevölkerung von 40,6 Prozent (2020: 42 Prozent) entspricht. Das geht aus den „Eckdaten des kirchlichen Lebens in den Bistümern Deutschlands 2021“ hervor, die am Montag, 27. Juni, durch die Deutsche Bischofskonferenz veröffentlicht wurden.

Der Generalvikar der Erzdiözese München und Freising, Christoph Klingan, begrüßte, dass nach den notwendigen deutlichen Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie „in vielen Bereichen des kirchlichen Lebens und bei der Spende der Sakramente wieder ein deutlicher Aufschwung gegenüber 2020 zu verzeichnen ist“. Jedoch sei die hohe Zahl der Kirchenaustritte „sehr schmerzhaft“ und „nicht zu beschönigen“. Klingan wies darauf hin, dass Ende 2021 ein Gesamtstrategieprozess für die Erzdiözese abgeschlossen worden sei, der „in einer Zukunft mit geringer werdenden Ressourcen sicherstellen soll, dass die Kirche weiterhin mit ihren vielfältigen Angeboten für die Menschen da ist. Sie reichen von den Gottesdiensten und der seelsorglichen Begleitung über das, was im Bereich der Bildung oder Caritas geleistet wird bis hin zu Kunst und Kultur als wesentlichen Handlungsfeldern. All dieses kirchliche Wirken soll weiterhin für die Menschen positiv und in ihrem Alltag erfahrbar bleiben“. Unter dem Motto „Wirkung entfalten + Kirche gestalten“ wurden Kriterien erarbeitet, auf deren Grundlage künftig wichtige Entscheidungen über personelle, finanzielle oder räumliche Ressourcen getroffen werden können. Neben Pilotprojekten zur „Wirksamkeit in der Pastoral“ und einer „Immobilienstrategie auf Basis pastoraler Nutzungskonzepte“ hat der Prozess „sich intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, wie Kirche neue Relevanz gewinnen kann“.  Hierzu müsse sie sich darauf einlassen, so Klingan, „dass unsere Gesellschaft vielfältig, differenziert und im stetigen Wandel begriffen ist“. Zentraler Auftrag der Kirche bleibe es, „unter diesen sich verändernden Bedingungen das Evangelium in Wort und Tat zu verkünden und die Menschen mit der Botschaft Jesu Christis in Berührung zu bringen“.

Im Jahr 2021 traten 35.323 Menschen aus der katholischen Kirche aus. Das waren 12.728 Austritte mehr als 2020. Es handelt sich dabei um die höchste Austrittszahl seit Einführung der Kirchlichen Statistik in den 1970er Jahren. 96 Menschen traten in die katholische Kirche ein (2020: 93), 418 wurden wiederaufgenommen (2020: 442). An einem durchschnittlichen Sonntag nahmen im Jahr 2021 im Erzbistum 75.004 (2020: 100.980) Katholiken an einem von 1.323 (2020: 1308) Gottesdiensten teil, das sind 4,8 Prozent der Katholiken (2020: 6,3 Prozent).

Es wurden 1.555 Paare getraut (2020: 786 Paare), 12.523 Mal wurde die Taufe gespendet (2020: 8748). Die Zahl der Erstkommunionen stieg auf 13.950, das entspricht 98 Prozent der katholischen Kinder, die in der dritten Jahrgangsstufe zur Erstkommunion gingen (2020: 85,7 Prozent). Die Firmquote stieg ebenfalls auf 71,2 Prozent (2020: 64,9 Prozent). Die Zahl der Beerdigungen lag mit 16.617 leicht unter dem Vorjahresniveau (2020: 16.742). (hs)

Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat

Foto: Hötzelsperger

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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