Fröhliche Stimmung unterm stahlblauen Himmel. Temperaturen wie im Mai. Wird etwa der Maibaum aufgestellt. Nein wir haben schon September.“ Wir nennen ihn einfach Septemberbaum“ meint ein Mitglied des Poinger Burschenvereins. Warum so spät?. Der Bürgermeister Thomas Stark aus Poing bei München erklärt die Situation.
„Wir wollten wie üblich unseren Maibaum bereits im Jahr 2020 aufstellen. Aber die Bedingungen während der Pandemie haben das verhindert. Wir mussten wirklich viele Probleme in den letzten eineinhalb Jahren meistern. Aber jetzt im September 2021, wo sich die Bedingungen erheblich verbessert haben, konnten sich die Poinger Burschen kurzfristig entscheiden: “Jetzt pack mas noch an“. Nach Überlegung mit der Gemeindeverwaltung war man sich allgemein einig. Unter Einhaltung der augenblicklichen Bestimmungen und Abstandsregeln können wir es machen. Gesagt getan. Alle zogen an einem Strick, und der September-Baum war beschlossen. Am 25.9 soll er aufgestellt werden.“
Es gibt in Bayern sonst keine Gemeinde, die auf diese Idee gekommen ist. Also konnte man den Baum , der bereits 2019 im Ebersberger Forst geschlagen wurde, verwenden. Man hatte keine Zeit mehr, ihn nach den Regeln weiß-blau zu streichen. Es lief alles planmäßig, bis kurz vor der Aufstellung. Da kamen die Maibaumdiebe aus der Nachbargemeinde Finsing. Jedoch kurz darauf konnte man sich noch auf die Auslösung einigen. Bier und Brotzeit ließen Unstimmigkeiten beenden.
Schließlich konnten Pfarrer und Bürgermeister Punkt 12 Uhr die Aufstellung per Kran absegnen. Normalerweise geschieht dies in Poing per Hand, aber dafür war diesmal keine Zeit mehr. Pfarrer Philipp Werner meinte dazu: „Hund sans scho, die Poinger“. Das anschließende Fest bestritten über 1000 Bürger unter den Klängen der Poinger Blasmusik und der Oktoberfest-Band aus Dachau, OIS EASY: Und so hat man herrlich unter Beachtung der Corona Maßnahmen den September-Baum gefeiert. Ein Novum in Bayern
Text und Bild, Klaus Bichlmeier (ZeitReise Bayern)