Brauchtum

Chiemgauer Trachtler-Versammlung

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Ein großes Trachtenjahr mit einem bärigen Gautrachtenfest beim Göd  D´Griabinga Hohenaschau als Höhepunkt ging beim Chiemgau-Alpenverband für Tracht und Sitte mit der Herbstversammlung im Gemeindehaus von Greimharting beim dortigen Trachtenverein „Ratzingerhöhe“ zu Ende. Gauvorstand Thomas Hiendl und sein kompletter Gauausschuss erinnerten nicht nur an schöne Ereignisse, sie stimmten auch gleich für kommende Aufgaben im neuen Jahr mit dem Gautrachtenfest 2025 Ende Juli in Feldwies ein.

Mit Saiten- und Ziachmusik aus den Reihen der Greimhartinger Trachtler begann die Zusammenkunft der Delegierten aus den 23 Trachtenvereinen des Gauverbandes ehe Zweiter Bürgermeister Thomas Schuster von der Gemeinde Rimsting in seinem Grußwort sagte: „Die Begriffe Heimat und Zusammenhalt werden hier in Greimharting bestens gelebt, das haben die vorjährige Waldweihnacht und das heurige Feuerwehrjubiläum gezeigt“. Als neue Vereinsvorstände stellten sich Martin Häuslschmid aus Übersee und Christoph Bauer aus Reit im Winkl vor. Micha Nayder aus Oberwössen, Schriftführerin des Gauverbandes fasste ihren Bericht nach dem Motto zusammen: „Unser Kulturgut dürfen wir nicht aufs Spiel setzen, Nichts darf verwässert werden, Alles über das ganze Jahr soll Freude machen“. Höhenmooser Trachtler und Volksmusikwart Leonhard Meixner, zugleich Volksmusikpfleger von Oberbayern und seit kurzem auch Sachgebietsleiter für Volkslied und Volksmusik beim Bayerischen Trachtenverband (als Nachfolger für Andreas Hilger aus Rottau) lud zu einem Oberbayerischen Sing-Seminar am Samstag, 9. November im Happinger Hof in Rosenheim ein. Er bat gerade die Trachtenvereine, dem Singen und Jodeln wieder mehr Stellenwert zu geben und nach Möglichkeit in jedem Verein nach einem eigenen Volksmusikwart Ausschau zu halten. Otto Zaiser aus Schleching als Tanzwart des Verbandes dankte für das grimmige Tanzfest in Hohenaschau mit überaus vielen jungen Leuten und er bat gleich Alt und Jung zum kommenden Gauball am Freitag, 25. Oktober mit den Trachtenvereinen von Ober- und Unterwössen ins Alten Wössner Bad zu kommen (Beginn um 20 Uhr mit zwei Musikkapellen). Trachtenwartin Petra Laubhuber aus Rottau ging noch einmal auf die Punkte ein, die bei der Trachtenbewertung beim heurigen Festzug mit über 4.000 Trachtlerinnen, Trachtlern, Blasmusikanten und Festwägen zu beachten waren. Wie Gauvorplattler Michael Memminger vom GTEV Marquartstein-Piestenhausen und Gaudirndlvertreterin Martina Huber aus Wildenwart informierten, gibt es eine neue Besetzung der Gaugruppe. Sie erinnerten an die heurigen Auftritte bei der Grünen Woche in Berlin und freuten sich, dass das Gruppenplatteln beim Gaupreisplatteln wieder großen Zuspruch gefunden hat. Für Monika Hiendl, jüngst in Altötting in die Vorstandschaft der Bayerischen Trachtenjugend gewählt, waren neben 16 Proben mit der Gaujugendgruppe vor allem deren Auftritte im Chiemgau, aber auch in München (beim Frühlingsfest) und Berlin (beim Deutschen Demokratiefest) gewisse Höhepunkte. Im kommenden Jahr ist der Chiemgau-Alpenverband beauftragt, die Landesjugendtagung auszurichten, Termin ist am 8./9. März in Prien.

2026 feiert der Chiemgau-Alpenverband seinen 100. Geburtstag

Wenn 2026 der Gauverband 100 Jahre alt und das Gautrachtenfest in Marquartstein gefeiert wird, dann wird es auch eine umfangreiche Chronik geben. Federführend hierbei ist Gaustandartenträger Christian Härtl vom Trachtenverein Chiemgauer München. „Inzwischen sind bereits 1.000 Arbeitsstunden entstanden, die Arbeit macht richtig Spaß und die Vereine machen mit. Gesucht wird im Rahmen eines Wettbewerbs noch ein Foto für die Rückseite“ – so Christian Härtl. Erfreulich war auch der Bericht von Preisrichterobmann Lorenz Mühlberger aus Reit im Winkl, er gab bekannt, dass sich elf neue Preisrichter und erstmals vier Dirndl für das Amt der Bewertungen bei Preisplatteln und Dirndldrahn gefunden haben. Für Gaukassier Klaus Weisser aus Staudach stellte seine Stellvertreterin Annemarie Lackerschmid ein umfangreiches Zahlenwerk vor, das trotz hoher Ausgaben von den Revisoren Klaus Zaisberger aus Grassau und Maria Höhne aus Amerang für bestens in Ordnung befunden wurde. Gauvorstand Thomas Hiendl informierte ausführlich über bayernweite Themen wie Messerverbot, Bairische Sprache, Mitgliederentwicklung sowie Heimat- und Trachtenboten, zudem bekam er Zustimmung für eine Aktualisierung der Satzung. Für die Jahre 2028 bis 2033 wird es nach ersten Kenntnissen der Vorstandschaft mehrere Vereine als Bewerber für ein Gautrachtenfest geben, deshalb soll im Frühjahr 2028 zur Sondierung mit allen betroffenen Vereinen eine Zusammenkunft zur Aussprache angesetzt werden. Die Frühjahrsversammlung 2025 wurde für den 24. April an den Trachtenverein „Daxenwinkler“ Atzing vergeben, für die Herbstversammlung 2025 wird noch ein Gastgeber gesucht. Abschließend bedankte sich Zweite Gauvorständin Lisbeth Tengler bei Thomas Hiendl für die angenehme Verbandsführung und bei der ganzen Gauvorstandschaft für das ganzjährige und gute Miteinander. Ein weiterer Dank galt den Ehrenamtlichen des Greimhartinger Trachtenvereins für deren Bewirtung im Gemeindehaus. Über die, viele  Freudenjuchzer auslösende Vergabe des Gautrachtenfestes 2027 nach Greimharting in der Gemeinde Rimsting und über Ehrungen berichten wir noch gesondert.

Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke von der Trachtlerversammlung des Chiemgau-Alpenverbandes in Greimharting (siehe Bilddateien-Beschreibung). 

Redaktion

Toni Hötzelsperger

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