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Chiemgauer Rumänienhilfe seit 30 Jahren tätig – jetzt wird Ukraine geholfen

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Hans Alt von der Chiemgauer Rumänienhilfe informiert mit diesen Nachrichten und Bildern von der aktuellen Situation für die Hilfsbedürftigen in Rumänien, die ihrerseits wieder dem Nachbar- und Kriegsgebiet Ukraine helfen. Gewünscht wird, dass diese Initiativen mit direkten und persönlichen Kontakten auch weiterhin unterstützt werden. Hans Alt schreibt:

„Die Rumänienhilfe Ramsau, bzw. Chiemgauer Rumänienhilfe, leistet bekanntlich seit mehr als 30 Jahren für die Armen und Bedürftigen Menschen, in Zusammenarbeit mit ihren Partnern in Rumänien, Hilfe wo es nötig ist. Tatsache ist, dass diese Hilfe immer noch sehr wichtig ist, denn immer noch leben nicht wenige Menschen in großer Armut. Ohne unsere langjährigen Freunde vor Ort würde das nicht funktionieren.  Da ist in Alba Iulia die aus dem Landkreis Mühldorf stammende Ordensschwester Maria Hausner, bei der im Altenheim meist 80 und auch mehr Personen untergebracht sind. Frauen und Männer um die sich im Alter niemand kümmert. Deren Rente ist oft so kümmerlich, dass sie nicht mal zum Sterben reichen würde! Bei Sr. Maria werden sie aufgenommen, auch wenn sie oft nicht weiß, wohin sie noch ein Bett stellen soll. Ohne Spenden aus der Heimat könnte sie diesen Samariterdienst, zusammen mit ihrer Mitschwester und freiwilligen Helferinnen nicht leisten.

Auch unser Freund und Helfer vor Ort in Sebes/Petresti, Victor Suteu legt sich für die Bedürftigen und insbesondere kinderreichen Familien kräftig ins Zeug. Mit unserer und auch der Unterstützung weiterer Freunde hier in Deutschland bemüht er sich, gemeinsam mit freiwilligen Helfern aus seinem Umfeld, Not zu lindern, wo immer es möglich ist. Für so manche Obdachlose Familie haben sie schon ein kleines Häuschen gebaut, so dass diese Leute wieder ein Dach über dem Kopf haben. Dazu ist nicht nur viel Empathie, sondern auch Geld nötig ist. Dank der Spenden unserer Freunde hier konnten wir immer wieder mit einer „Geldspritze“ nachhelfen, um so ein Bauprojekt zu realisieren.

Nicht anders ist es bei unserem Freund Liviu Axinte in Piatra Neamt, weit im Osten des Landes. Dort gibt es nur sehr wenig Möglichkeit, eine feste Arbeit zu finden. Viele, insbesondere jüngere Leute, verlassen ihre Heimat um im Westen ihr „Glück“ zu suchen. Die unschöne Seite davon ist, dass auch hier sehr viele alte Menschen in großer Not und Armut leben. Livio ist ein tüchtiger Organisator und hat gemeinsam mit Gleichgesinnten ein Hilfswerk aufgebaut, in dem viele ältere Leute, aber auch „Straßenkinder“ aufgefangen werden. Es gibt eine Kantine, von der diese Menschen versorgt werden, es gibt freiwillige Helferinnen, die mit den Kindern Hausaufgaben lernen und die Freizeit gestalten. Auch bei Liviu ist, wie man sich denken kann, Geld immer Mangelware. Mit unseren Spenden, für die ich mich bei Allen bedanken möchte, geht es immer wieder weiter.

Auch das Kinderheim „Casa Ray“ gehört zu den Projekten, die ohne Hilfe aus dem Westen kaum existieren könnten. Über 20 Kinder jeden Alters finden dort eine herzlich gute Aufnahme. Wer selber Kinder hat kann vielleicht auch nachfühlen wie es ist, derart viele Kinder jeden Tag zu versorgen. Kleidung, Essen, Schule, leider auch mal kranke Kinder, das alles ist eine enorme Herausforderung. Es freut mich, dass es in unseren Reihen gute Menschen gibt, die es uns möglich machen, diesem Heim immer wieder mit Geld unter die Arme greifen zu können und so kann das Heim auch den Kindern eine Heimat sein.

Doch jetzt kam diese unsägliche Tragödie mit dem Krieg in der Ukraine. Die Ukraine grenzt im Norden an Rumänien und es gab schon immer und gibt auch heute noch Verbindungen über die Grenze. Unsere Freunde, Victor und Liviu sind unmittelbar nachdem der Krieg mit all seinem Grauen begann, sofort mit freiwilligen Helfern in das Land gefahren, um Hilfsgüter, insbesondere Lebensmittel zu bringen. Es hat mich sehr erstaunt, wie schnell die Menschen in Rumänien, trotz eigener Not, bereit waren zu helfen.

Auch von uns war es möglich mit Geld zu helfen, um damit in Rumänien im Großmarkt Grundnahrungsmittel zu besorgen. Ein ganz großer Dank an alle Spenderinnen und Spender, die es möglich machten hier in größerem Umfang zu helfen. Leider ist dieser Krieg wohl noch nicht so schnell zu Ende und Hilfe ist immer noch dringend nötig. Normal würden so manche Leute jetzt ihre Lebensmittel auch aus dem Garten holen. Leider ist das aber in der aktuellen Situation, niemand kann sagen wo die nächste Rakete einschlägt, kaum möglich ohne Lebensgefahr. Unsere meist jüngeren, ja auch mutigen Freunde in Rumänien organisieren immer wieder Transporte in die stark in Mitleidenschaft gezogenen Städte und Ortschaften. Wie schon gesagt, kaufen kann man in Rumänien alles was an Grundnahrungsmitteln, Hygieneartikeln und Medikamenten gebraucht wird. Aber leider nicht gratis! Damit wir unsere tüchtigen Freunde in Rumänien weiterhin unterstützen können, würde es mich sehr freuen, wenn wir auch weiterhin auf Geldspenden hoffen könnten. Die gekauften Waren kommen garantiert direkt bei den Menschen in der Ukraine an“.

Spendenkonto bei der Raiffeisenbank Haag : Hilfsfond der Franziskanerinnen, Rumänienhilfe,  IBAN: DE 74 7016 9388 0000 4271 95.  BIC: GENODEF1HMA

Kontakt: Hans Alt, info@rumaenienhilfe-ramsau.de  – Telefon 08072-3193

Fotos: Hans Alt und  Eindrücke aus Rumänien


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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