Kirche

Chiemgauer Rumänienhilfe: Dankesbriefe und neuer Transport

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

 Aktuelles von der Chiemgauer Rumänienhilfe und von dessen Vorsitzendem Hans Alt, dieser teilt mit:  „Wir werden in dieser Woche am Freitag, 17. Dezember ab Nachmittag um 14 Uhr den letzten Transport in diesem Jahr beladen. Es ist dies der neunte, den wir auf den Weg schicken. Ich bin immer wieder verwundert, dass die Spenden- und Sammelbereitschaft immer noch so groß ist und solange ich auch fleißige Frauen an der Seite habe, die für die schöne Sortierung und Verpackung ihre Zeit opfern, wird es auch noch Arbeit geben. Solange es die Gesundheit erlaubt werde ich, wenn auch leider etwas gebremst und mit mehr Mühe,  mit Euch zusammen weitermachen. Ich muss ja auch etwas Bewegung haben damit ich nicht roste!!! Ich bitte nochmal kurz um eine Rückmeldung wer am Freitag Zeit hat. Es geht ja auch um die Bestellung für die „Leberkas“ Party danach“.

Euer Hans Alt, Telefon 08072-3193 oder email: info@rumaenienhilfe-ramsau.de

Nachfolgend zwei jüngst erhaltene Dankbriefe aus Alba Iulia von Schwester Maria an Hans Alt:

 Lieber Herr Alt!

Wir haben jetzt drei Tage Prüfung zum Deutschdiplom, und deswegen möchte ich Dir heute wenigstens noch kurz meine Gedanken schreiben, die ich mir nach Deinem E-Mail machte. Wenn man alles nur kaufmännisch betrachtet, dann kann man natürlich sagen, die Transporte rentieren sich nicht. Aber das Ganze hat auch eine ideelle Seite und einen Investitionsaspekt. Denken wir nur an die Betten für die Altenheime, die Du uns geschickt hast oder an die Computer für die Schule oder an die Fahrräder oder Spielsachen für den Kindergarten, die Regale für unsere Vorratskammer und für die Schule. Wir könnten uns diese Dinge niemals leisten, würden auch hier nicht so gute Qualität bekommen. Wenn man für diese Dinge einen Wert ansetzen würde, dann hätte sich der Transport sicher rentiert. Zudem holen wir uns aus den Paketen alle Wäsche, alle Pullover, Socken, Jacken, die wir brauchen, persönlich und für die alten Leute. Es wäre eine große Summe, die wir dafür ausgeben müssten und ein großer Zeitaufwand. Ganz zu schweigen von den Matratzen, den Gehhilfen und Pampers, die Du für uns zusammenbettelst. Es wäre uns unmöglich, arme Leute aufzunehmen ohne diese Hilfe. Rechnerisch ergäbe das eine große Summe. Dazu kommt, dass Herr Jäger seinen Käse mitschicken kann, der sicher nicht billig ist und der monatelang für das Abendessen oder Käsespatzen usw. reicht. Außerdem konnten wir mit den Süßigkeiten, die Du schicktest, an Weihnachten und Ostern unsere Kinder beschenken. Wir haben den Preis auf den Packungen gesehen. Undenkbar, dass wir so etwas kaufen könnten. Wenn ich wieder Zeit habe, suche ich noch mehr zusammen. Vorerst schreibe ich Dir, was mir spontan einfällt. Nicht zu vergessen ist der ideelle Aspekt, die Freude, dass Du an uns denkst, für uns sorgst, so viel Mühe auf Dich nimmst und desgleichen auch Deine Mitarbeiter, die Freude, dass diese guten Sachen nicht einfach achtlos beiseitegestellt werden, sondern einen großen Sinn haben, um unsere Einrichtung aufrecht zu erhalten, die Freude, die wir beim Auspacken haben. Immer finden wir eine Überraschung nach der anderen. Wenn das nicht schön ist! Wir sind ja keine Roboter, sondern Menschen mit einem Herzen, das fühlt. Ich stecke auch das Geld, das wir vom Verkauf einnehmen, einfach in einen Geldbeutel, in dem auch eine Wunderbare Medaille ist, und bin überzeugt, dass es immer reichen wird, um durchzukommen. Der liebe Gott segnet das, was aus einem so wohlwollenden Herzen kommt. Bedenke das alles und höre nicht auf, uns Deine guten Sachen zu schicken. Wir leben von dieser Freude, auch im geistigen Sinn. Ganz liebe Grüße und herzlich Vergelts Gott! Sr. Maria

Lieber Herr Alt!

Danke für Deine schöne Nachricht! Ich werde schauen, dass wir mehr Ware bei uns abladen und gut verkaufen. Ende Dezember kommt eine Frau aus Deutschland zurück, die bis jetzt in der Vorschule unterrichtet hat, aber nicht mehr die Nerven dazu hat. Sie ist eine sehr gute Näherin und versteht sich auch aufs Verkaufen. Mit ihr werde ich reden. Dann könnte bei uns mehr herausspringen. Denn ich verstehe, dass Du nicht umsonst so viel für den Transport zahlen kannst. Was die Nachfolge betrifft, habe ich neulich auch vor Herrn Pfarrer Wagner das Problem angesprochen. Er antwortete spontan. Dann ist es eben noch nicht Zeit. Ich habe das direkt als Wort Gottes genommen und mich beruhigt. Könnte es bei Dir nicht auch so sein? Ich weiß, dass wir beide darunter leiden, dass wir nicht mehr so können wie früher. Ich habe heute noch Pakete verräumt. Zwei Schülerinnen halfen mir. Sie trugen die Pakete mit Leichtigkeit, während ich sie kaum schleppen kann. Aber dann denke ich z.B. an einen Mann im Altenheim. Er war Tierarzt, ist 60 Jahre alt. Von heute auf morgen bekam er eine Herzkrankheit und dann noch dazu einen blauen Fuß, den man abnehmen muss. Sollen wir da jammern? Wir können eigentlich nur danken, dass sich die Leiden in Grenzen halten. Und Du wirst sicher nicht verlassen, wenn Du Hilfe brauchst, nachdem Du so vielen Menschen geholfen hast. Und auch sterben wirst Du nicht elend. Morgen ist Gaudete, Sonntag der Freude. Ich wünsche Dir lauter helle, frohe Gedanken und einen kleinen Wink vom lieben Gott, dass er Dich nicht im Stich lässt. Dann möchte ich Dir herzlich danken, dass Du wieder einen Transport schickst. Meine Leute haben schon von Sr. Georgine erfahren, was du vorhast. Aber ich werde noch schreiben. Ich bin so froh, dass wir Dich haben und danke Dir für alle Mühe! Sr. Maria.


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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