Die Röckefrauen-Vertreterinnen der 23 Trachtenvereine innerhalb des Chiemgau-Alpenverbandes trafen sich zu ihrem jährlichen Gedankenaustausch heuer in Hittenkirchen, um ihr Wissen über die Chiemgauer Trachten zu vertiefen. Noch vor der eigentlichen Informationsveranstaltung nahmen die interessierten Frauen in kleinen Gruppen an einer Führung durch die alte Getreidemühle Kumpfmühle im gleichnamigen Weiler bei Hittenkirchen teil, die von der dort lebenden Familie Schuster angeboten wurde. Die Mühle wurde 1903 erbaut und hat sich seitdem nur unwesentlich verändert.
Im Anschluss an den Besuch der Mühle gab es ein gemeinsames Gruppenfoto und die eigentliche Veranstaltung startete nach einer Kaffee- und Kuchenpause im Vereinsheim der Hittenkirchener Trachtler. Zu Beginn führte Lisbeth Tengler die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Trachtenkleidungsstücke Schalk, Kassettl und Röcke aus, die von vielen wegen ihrer Ähnlichkeit verwechselt werden. Anschließend wurde der geschichtliche Hintergrund der Chiemgauer Röcke geklärt, dessen Einführung im Chiemgauer Raum in den 20er Jahren durch Vorbilder von Trachten aus Nordtirol geschah. Ein weiteres großes Thema waren die Unterschiede der Röcke untereinander, insbesondere die Unterschiede der Achtentaler und Prientaler Röcke. Während die Prientaler Röcke vom Kassettl beeinflusst wurden und dementsprechend einen komplexen Aufbau haben, sind die Achtentaler Röcke viel schlichter.
Der Abend bot zudem die Möglichkeit anregende Gespräche über Anfertigung, Pflege und Verzierungen an den Chiemgauer Röcken zu führen. Auch die Bestimmung der Rocklängen waren Teil des Treffens.
Der nächste Termin für das Röckefrauentreffen ist der zweite Samstag im November 2019, dann beim Trachtenverein „Ratzingerhöhe“ Greimahrting.
Bildunterschrift: Chiemgauer Röckefrauen-Vertreterinnen beim Trachtenverein Hittenkirchen und bei der Getreidemühle Kumpfmühle