Brauchtum

Chiemgauer Passionsspiele in Marquartstein, München und Übersee

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Vor zwei Jahren wagte sich die Vorstandschaft des Chiemgau-Alpenverbandes für Tracht und Sitte erstmals an eine Aufführung in der Fastenzeit, die die Leidensgeschichte von Jesus Christus zum Inhalt hatte. In der Kirche von Übersee (im Volksmund auch „Dom vom Achental“ genannt) wurde die Aufführung des Spiels „Für ein paar Silberlinge“ von Autor Sepp Kriechhammer ein voller Erfolg. Spieler und Musikanten aus den Reihen der Gauvorstandschaft und aus den insgesamt 23 Trachtenvereinen, die dem Chiemgau-Alpenverband angehören, erinnerten dabei in der Katholischen Pfarrkirche „St. Nikolaus“ in Übersee an die Zeit vor rund 2.000 Jahren, als Judas für seinen Verrat an Jesus 30 Silberlinge bekam. Die Aufführung ist ein musikalisch begleitetes Szenentheater, in dem die letzten Begleiter des verratenen Gottessohnes (u.a. Simon Petrus, Judas oder der Statthalter Pontius Pilatus) die Zuschauer an ihren Gedanken und Gewissensbissen teilhaben lassen. Die 30 Silberlinge, die Judas bekam, hätten damals für den Kauf eines Esels gereicht. Die Hohepriester kauften davon aber wohl später einen Acker, dessen Erlös, der sogenannte „Judas-Lohn“ damals am Gründonnerstag ausbezahlt wurde.

Aufgrund des Erfolgs vor zwei Jahren hat sich der Chiemgau-Alpenverband entschlossen, das Passionsspiel heuer dreimal und an drei verschiedenen Orten aufzuführen. Den Auftakt bildet am Freitag, 23. März die Katholische Pfarrkirche „Zum kostbaren Blut“ ab 19 Uhr in Marquartstein im Achental. Eine zweite Aufführung ist am Sonntag, 25. März um 17 Uhr in der Katholischen Pfarrkirche „St. Maximilian“ im Glockenbachviertel von München. Und am Dienstag, 27. März kommt es dann zur dritten und letzten Aufführung in der Kirche von Übersee, Beginn ist dann um 19 Uhr.

Am Passionsspiel „Für ein paar Silberlinge“ wirken als musikalische Gestalter mit die Laubensteiner Bläser, der Laurenzi Dreigesang, Moritz Demer an der Harfe, Thomas Hiendl mit der Ziach und Udo Brandes an der Orgel. Die biblischen Personen werden von sieben Laienschauspielern aus dem Chiemgau-Alpenverband dargestellt. „Eine spannende Idee, ein motiviertes Team, hochkarätige Gesangs- und Musikgruppen und viel Herzblut bilden den Garanten für ein außergewöhnliches Passionsspiel“ – so vor zwei Jahren das Urteil für die besonderen Aktivitäten der Chiemgauer Trachtler mit Andreas Hilger aus Rottau als organisatorischen Leiter und Lambert Huber aus Wildenwart als Regisseur.

Eintrittskarten (nur per Barzahlung!) gibt es ab sofort im Vorverkauf bei:

  • Trachten Hofer in Grassau Kirchplatz 11, Tel. 08641-2405
  • Trachten Bartl Trautersdorf 16 in Prien, Tel. 08051-61569
  • Schuh Auer, Törwang, Samerberg, Tel. 08032-8787
  • Pfarrbüro St. Maximilian, Tel. 089-2024070
  • Bay. Kunstgewerbeverein e.V. München, Tel. 089-290 147 0

Preis einer Karte:

  • im Vorverkauf 13 Euro
  • an der Abendkasse 15 Euro

Die Karten sind auch online über den Ticketservice „Scharf“ www.ticketscharf.de für 13 Euro plus 1,60 Euro VVKGebühr erhältlich.

Fotos: Chiemgau-Alpenverband – Szenen des Passionsspiels 2016 in Übersee

Weitere Informationen: www.chiemgau-alpenverband.de

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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