Ukraine- & Nothilfe

Chiemgau: Aufruf vor 3. Ukraine-Kriegswinter

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Für die Menschen in der Ukraine steht nun der 3. Kriegswinter vor der Tür. Es kommen immer wieder neue Flüchtlinge in der Region Ternopil an, die Stromversorgung ist oftmals unterbrochen, Betriebe müssen schließen, Arbeitsplätze gehen dadurch verloren, das Einkommen bricht weg – und es ist keine Besserung in Sicht! „Um diesen Menschen etwas Hoffnung zu geben, setzen wir alles uns Mögliche daran, ihre Lebensverhältnisse zumindest etwas zu verbessern“ – so die Vorsitzende Katharina Schmid aus Rohrdorf-Höhenmoos vom Verein „Helferkreis für die Diözese Ternopil-Ukraine.

22 Transporte dringend benötigter Hilfsgüter konnten seit Kriegsbeginn in die Region Ternopil geschickt werden. Die große finanzielle Unterstützung durch Sternstunden ermöglicht es nach wie vor, speziell die Versorgung der Familien mit Kindern sicherzustellen. Durch die hohen Transportkosten (je Fahrt ca. 3.000 bis 4.000 Euro) ist es aber oftmals besser, das Geld zur Anschaffung von Lebensmitteln an die Verantwortlichen zu geben, damit sie im eigenen Land einkaufen können, was möglich ist. Dies geht aber nur, da der Helferkreis in Bischof Firman und seinen Mitstreitern Personen vor Ort hat, auf die man sich verlassen kann. Entsprechende Rechnungen und Belege werden vorgelegt und mit Bildern dokumentiert. Dazu heißt es weiter: „In diesem Frühjahr wurden z.B. an die zwei Tonnen Pflanzkartoffeln geliefert. Bischof Firman schickte uns Bilder von der Ernte, die ca. 20 Tonnen Kartoffeln betrug. Doch was ist das, wenn er erzählt, dass pro Tag zur Versorgung der in den zur Kirche gehörenden Küchen in seiner Region ca. 200 kg Kartoffeln für das eigene Personal und die zu versorgenden Flüchtlinge zubereitet werden. Für das kommende Jahr sind bereits wieder zwei Tonnen Kartoffeln bei einem Lagerhaus bestellt, die dann bei der nächsten Hilfsfahrt an Ostern 2025 mitgeliefert werden“.

Hilfe zur Selbsthilfe – Stromkosten verdreifacht

„Hilfe zur Selbsthilfe“ ist nach wie vor die Devise. Dank privater Spenden und Aktionen für den Verein kann dieser Bischof Firman bei seinen vielen Vorhaben zumindest teilweise finanziell unterstützen. Der Bischof möchte nun das große Gebäude, in dem die Mehrzahl der Flüchtlinge lebt, mit eine PV-Anlage zur Gewinnung von Eigenstrom ausstatten. Mehrere Waschmaschinen, Kühl- und Gefrierschränke sowie die Küchenausstattung – all dies sind u.a. Geräte, die mit Strom betrieben werden müssen. Denn die Stromkosten haben sich in kurzer Zeit verdreifacht. Musste der Bischof bisher umgerechnet 3.000 Euro monatlich für Strom bezahlen, so sind es jetzt 9.000 Euro. Mit großer Sorge sehen alle dem Winter entgegen. Fällt der Strom aus, dann gibt es keine Wasserversorgung und keine Heizung. Zum Betreiben der in den letzten Jahren gelieferten Stromaggregate stellt der Chiemgauer Helferkreis Bischof Firman daher auch in diesem Jahr zum Ankauf von Dieselkraftstoff den Betrag von 10.000 Euro zur Verfügung.

Helferkreis-Stand beim Priener Christkindlmarkt

Der Helferkreis informiert aufgrund seiner aktuellen Aktivitäten: Um in der Bevölkerung präsent zu sein, aber auch, dass von vereinseigener Seite aus Geld in die Kasse kommt, ist unser Verein wieder mit einem eigenen Stand beim Christkindlmarkt in Prien dabei. Seit August wird jeden Mittwoch im Pfarrheim in Wildenwart gearbeitet und es entstehen sowohl dort als auch in verschiedenen Werkstätten sehr schöne und ansprechende Geschenkideen“.  Der Stand trägt die Nummer 3 und ist direkt links neben der Bühne aufgebaut. Präsent sind die Ternopil-Unterstützer am 3. Adventswochenende: Freitag, den 13. DezemberSamstag, den 14. DezemberSonntag, den 15. Dezember, jeweils von 13 – 20 Uhr und am 4. Adventswochenende Freitag, den 20. Dezember – Samstag, den 21. Dezember – Sonntag,den 22. Dezember, ebenfalls jeweils von 13 – 20 Uhr.  Der bisherige Metropolit und Erzbischof Vasyl Semenjuk ist mit Erreichen des 75. Lebensjahres nun in den Ruhestand verabschiedet worden. Sein Nachfolger, Weihbischof Theodor, wurde als Metropolit der Erzdiözese Ternopil-Zboriw ausgerufen. Er stammt aus dem selben Ort wie sein Vorgänger und wird im Dezember sein Amt antreten. Er möchte lt. Bischof Firman im kommenden Jahr auch nach Deutschland kommen.  Der Termin seines Besuches  wird frühzeitig bekanntgegeben. Die Vereins-Internetseite wird in nächster Zeit komplett überarbeitet und aktualisiert. In Zukunft werden unter  www.helferkreis-ternopil.de  neueste Informationen, Termine und aktuelle Geschehnisse bekannt geben können.

Bankverbindung:   Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling – IBAN: DE44 7115 0000 0000 0535 38

Kontakt: www.helferkreis-ternopil.de – Kathi Schmid – Tel. 08032-5578

Archiv-Fotos: Hötzelsperger – 1. Eindrücke  vom Verladen der LKW in Prien bzw. Rohrdorf– 2. Vorsitzende Kathi Schmid mit Christkindlmarkt-Schmuck – 3. Stand beim Priener Christkindlmarkt mit Elisabeth Weidenspointner vom Helferkreis – 4. Erzbischof Semenyuk geht in den Ruhestand – 5. Neuer Bischof Firman – 6. Warten und Verteilen in Ternopil.

 

 

 


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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