Kultur

Chiemgau Almfestival in der Streichenkirche

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Chiemgau Almfestival mit „Engelchen und Teufelchen“  –  Ein besonderes Konzert in der Streichenkirche bei Schleching mit Benedikt Meurers an der Orgel und Verena Meurers-Zeiser an der Harfe.

Einen überraschenden Abend, der aus dem Alltag entführt, das wünschte Marlene Noichl den Besuchern der Streichenkirche zur Begrüßung. Und überraschend wurde der Abend mit den beiden jungen Künstlern  Benedikt Meurers an der Orgel und Verena Meurers-Zeiser an der Harfe. Über die Musik haben sich die beiden vor vierzehn Jahren kennengelernt, auf der Berufsfachschule für Musik in Altötting. Verheiratet sind sie seit fünf Jahren, beide sind der Musik treu geblieben. Verena arbeitet als Harfenlehrerin und freischaffende Musikerin,  Benedikt ist Kirchenmusiker im Pfarrverband Oberes Achental. Beide haben in Wien studiert und Benedikt hat noch in München seinen Master in der Fachrichtung Kirchenmusik absolviert. Die Ausbildungen ließen also auf ein spannendes Konzert hoffen und sie wurden nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil, das Ehepaar begeisterte die zahlreichen Besucher in der kleinen Streichenkirche.

Wie der Titel versprach „Toccare“ von dem österreichischen Komponisten Kurt Estermann berührte gleich das erste Stück beim virtuosen Orgelspiel. Beim nächsten Stück von G. F. Händel konnte sich das Paar nicht einigen, ob es für die Harfe oder für die Orgel komponiert wurde. Dem Publikum konnte es gleich sein; denn schon bei den ersten gemeinsamen Tönen von Harfe und Orgel konnten die Zuhörer bemerken, dass „Opus 4 in B-Dur“ ganz wunderbar zu beiden Instrumenten passte. Mit einem geistlichen Lied von Mendelssohn-Bartholdy zeigte Benedikt Meurers mit Begleitung der Harfe auch sein Gesangstalent. Das bewies er auch beim nächsten Stück „Danse macabre“ von Camille Saint-Saens, eine Uraufführung; denn die Textfassung war neu und von Benedikt Meurers unter Einbeziehung der Örtlichkeiten und eines Teufelchens geschrieben.

Ein Wechselbad der Gefühle bescherte das Solostück der Harfe von J.B. Cardon „Sonate in f-Moll“ in zwei Sätzen. Der erste Satz schickte dramatische Töne –wohl eher vom Teufelchen inspiriert- durch die Kirche, während der zweite Satz ganz sanft –eher vom Engelchen geführt- durch die Kirche schwebte Ein Meisterstück an der Orgel zeigte Benedikt Meurers bei „Ciaconna“ von dem deutsch-französischen Komponisten Georg Muffat. Eine Tanzform in bestimmten Harmoniefolgen. Hierbei assistierte der junge Lukas Auer-Lackner, der im wahrsten Sinne des Wortes „alle Register“ zog.  Ein weiteres Solostück an der Harfe von Sergey Prokofiev „Prelude in C-Dur op.12/7“ assoziierte eher die Engelchen. Es sah aus, als ob der groß dargestellte Heilige Christophorus an der Kirchenwand wohlwollend auf das Harfenspiel schaute.

Das Konzert fand im Rahmen des Chiemgau Almfestivals statt, mit dem Titel „Engelchen und Teufelchen“. Die Künstler dankten dem Team für die gute Organisation. Bei  irischer Volksmusik mit dem Titel „Devil’s Dream“ ließen die beiden Musiker  mit ihren Tönen nochmal Engelchen und Teufelchen durch die Kirche tanzen. Die Zugabe, ein Stück von Johannes Brahms „Sommerabend“ passte ganz wunderbar zu dieser  lauen Sommernacht. Das Publikum war so begeistert, dass der Beifall nicht enden wollte und so durften die Zuhörer nochmal das Stück „Danse macabre“ mit dem schwungvollen „Ticiticitac“ genießen.   wun

Text und Fotos: Sybilla Wunderlich – links Benedikt Meurers beim Gesang, Verena Meurers-Zeiser an der Harfe in der Streichenkirche

 

 

 

 

 

 

 

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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