„Dass ich so viel Freude an einem digitalen Gerät haben könnte, hätte ich nie gedacht“, erzählt eine über 80-jährige Patientin begeistert. „Die Tierstimmen zu erraten war nicht nur unterhaltsam, sondern hat mich auch an meine Spaziergänge in der Natur erinnert. Es ist beeindruckend, wie solche Übungen helfen, gedanklich aktiv zu bleiben und positive Erlebnisse aus der Vergangenheit wieder aufleben zu lassen.“ Sie ist eine von vielen Patienten der Abteilung Akutgeriatrie an der RoMed Klinik Bad Aibling, die derzeit den „CareTable“ ausprobiert. Seit Anfang des Monats testet die Klinik den innovativen digitalen Aktivitätstisch, der für vier Wochen im Einsatz ist. Ziel ist es, den Alltag älterer Patienten durch interaktive Spiele, Übungen und Medienangebote abwechslungsreicher zu gestalten – mit ersten vielversprechenden Rückmeldungen.
Eine Technologie, die verbindet und inspiriert
Das Gerät erinnert an ein riesiges Tablet und kann flexibel als Tisch oder Wandtafel genutzt werden. Seine robuste, desinfizierbare Oberfläche und einfache Bedienbarkeit machen es
perfekt für den klinischen Alltag. Besonders vorteilhaft ist seine Mobilität: Pflegekräfte können den Apparat direkt zu bettlägerigen Patienten bringen. „Der CareTable schafft neue
Möglichkeiten, unsere Patientinnen und Patienten gezielt zu fördern – sei es kognitiv, motorisch oder durch soziale Interaktion“, erklärt Birgit Govori, Betreuungsassistentin der
akutgeriatrischen Abteilung. „Damit können wir sowohl Einzel- als auch Gruppenaktivitäten unkompliziert umsetzen.“
Abwechslungsreiche Anwendungen für Körper, Geist und Seele
Die Einsatzmöglichkeiten des digitalen Aktivitätstisches sind so vielseitig wie die Bedürfnisse der geriatrischen Patienten. Interaktive Spiele wie Memory, Bingo oder Tierstimmenraten
fördern Gedächtnis und Konzentration, während Bewegungsübungen – beispielsweise Yoga oder koordinative Aufgaben wie das digitale Schneiden von Früchten – zur aktiven
Abwechslung beitragen. Medienangebote, darunter Tageszeitungen, Nachrichten oder LiveÜbertragungen wie Gottesdienste, ermöglichen den Patienten, am Weltgeschehen teilzuhaben. Auch Nostalgie-Inhalte erfreuen sich großer Beliebtheit: Digitale Zeitreisen oder alte Rezeptbücher wecken Erinnerungen und regen Gespräche an. „Es ist schön zu sehen, wie die Patienten bei bekannten Liedern oder Bildern aus ihrer Jugend aufblühen“, erzählt Govori.
Gemeinsam Zeit verbringen
Besonders positiv wird die Möglichkeit bewertet, Angehörige einzubinden. Besucher können mit ihren Verwandten Spiele spielen, Übungen durchführen oder Erinnerungen teilen – eine
willkommene Abwechslung, die den Klinikalltag bereichert. „Es ist toll, wie einfach man damit Generationen zusammenbringen und wertvolle gemeinsame Erlebnisse schaffen kann“,
berichtet auch Betreuungsassistentin Anke Gräbitz.
Zukunftsweisender Ansatz in der geriatrischen Betreuung
Mit dem Testlauf des CareTables möchte die RoMed Klinik Bad Aibling neue Impulse in der Betreuung geriatrischer Patienten setzen. „Wir sind gespannt, welche Erfahrungen wir aus
diesem Zeitraum gewinnen können“, sagt Yvonne Behrendt, kommissarische Pflegedienstleiterin. „Unser Ziel ist es, den Alltag unserer Patienten noch lebenswerter zu gestalten und ihre Förderung individuell weiterzuentwickeln.“ Die neue Technologie zeigt bereits jetzt, wie digitale Lösungen nicht nur den Klinikalltag erleichtern, sondern auch für mehr Lebensfreude sorgen können – ein zukunftsweisender Beitrag zur geriatrischen Pflege von morgen.
Foto: Patientin und Betreuungsassistentin testen den Aktivitätstisch
Fotos & Text: RoMed Kliniken