Am 8. Oktober, besuchte Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, das Zementwerk im oberbayerischen Rohrdorf. Die Ministerin informierte sich über den Stand der Dekarbonisierung der Zementindustrie und besichtigte die Anlagen zur CO₂-Rückgewinnung und Produktion von Ameisensäure. Mit der Rohrdorfer Geschäftsführung tauschte sich Geywitz zur aktuellen Situation der Baustoffbranche aus.
„Die Dekarbonisierung der Zementindustrie ist eine Aufgabe, die man als eine neue industrielle Revolution bezeichnen darf, insbesondere angesichts der aktuell angespannten Lage der Baustoffindustrie“, beschrieb Rohrdorfer Geschäftsführer Mike Edelmann die aktuelle Situation. Die Rohrdorfer Unternehmensgruppe hat das Ziel, CO₂-frei zu produzieren, für 2038 ins Auge gefasst und bereits einige Meilensteine auf diesem Weg gesetzt: Seit 2022 wird in Rohrdorf Kohlenstoffdioxid aus dem Zementrauchgas zurückgewonnen und zu Ameisensäure, eine wertvolle Basischemikalie, umgewandelt. Viele weitere Maßnahmen, wie die Eigenerzeugung von Strom aus erneuerbarer Energie oder der verstärkte Einsatz CO₂-armer Zemente, Roh- und Brennstoffe, sind nur einige Weichen, die Rohrdorfer schon erfolgreich gestellt hat. Die schlechte Baukonjunktur wirke sich leider als Bremsklotz für neue Investitionen aus, gaben Mike Edelmann und Kai Junghänel, der kaufmännische Leiter der Rohrdorfer Unternehmensgruppe, im Gespräch mit Bundesbauministerin Geywitz zu bedenken. Ein klares Programm für einen ambitionierten Ausbau von Wohnraum und Infrastruktur sei nötig, da sonst immer mehr Produzenten von Zement und Beton ums Überleben kämpfen müssten, anstatt die Dekarbonisierung voranzutreiben, so die Rohrdorfer Geschäftsführer.
Bundesministerin Klara Geywitz informierte sich intensiv über die Produktionsprozesse und aktuellen Bedingungen für das Unternehmen: „Die Zementindustrie steht aktuell vor großen Herausforderungen. Die Dekarbonisierung der Baustoffindustrie und das weiter Hineinwachsen in klimafreundlichere Produktionsprozesse bei aktuell schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen ist nicht einfach. Dennoch zeigt Rohrdorfer, dass es geht. Und als Bundesbauministerin achte ich auf Material- und Technologieoffenheit. Es wird nicht alles nur mit Holz gebaut werden können. Es braucht Stahl. Und es braucht Zement für Beton und Mörtel. Die Lösungsansätze, die ich heute hier im Unternehmen gesehen habe, sind genau die, die es braucht und sie können andere bei ihrem Transformationsprozess mit Sicherheit inspirieren.“
Bericht und Bilder: Rohrdorfer Unternehmensgruppe