Der Bund der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien zählt seit dessen Bundesgeneralversammlung, die vor kurzem in Flintsbach stattfand, 48 Kompanien. Mit dem einstimmigen Votum der bisherigen 47 Kompanien, der Gauhauptleute und deren Stellvertreter sowie der Landeshauptmannschaft wurde die bisherige Schützenkompanie Valley in den „Bund“ aufgenommen und gehört diesem nun als GSK Valley dem Mangfall-Leitzachgau als einem der 5 Gaue beziehungsweise Bataillone der Gebirgsschützenvereinigung an.
Dies ist als seltenes Ereignis zu sehen (zuvor war 2004 die GSK Raubling als damals letzte Kompanie aufgenommen worden), müssen doch für die Wiedergründung einer Gebirgsschützenkompanie unter dem Dach des „Bundes“ bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. So muss bereits vor 1810 eine Kompanie im Bayrischen Oberland bestanden haben, dies muss per Urkunden belegt sein und der Nachweis für die bestehende Kompanie „mindestens 10 Mann umfassen“, wie es die Statuten des Bundes ausweisen. Diese Nachweise wurden erbracht und von Ehrenoffizier Hans Baur umfassend geprüft. Nachdem die Versammlung der Gauhauptleute aufgrund dieser Prüfung dem Antrag zugestimmt hatte, gab die Generalversammlung ebenfalls entsprechend der Statuten ihre Zustimmung, Landeshauptmann Martin Haberfellner unterschrieb die Gründungsurkunde an Ort und Stelle, übergab diese an Hauptmann Loris Marco Gelesch und „besiegelte“ somit die offizielle Aufnahme. Über den 150 Mann starken „Zuwachs“ freute ich auch Martin Beilhack, Gauhauptmann des Mangfall-Leitzachgaus. Vorausgegangen waren die Regularien der jährlichen Zusammenkunft.
Nach den Grußworten von Flintsbachs Bürgermeister Stefan Lederwascher, Kompaniehauptmann Walter Wons und dem stellvertretenden Gauhauptmann des Bataillons-Inn-Chiemgau Uwe Hecht sowie der Totenehrung, hier wurde besonders des im vergangenen Jahr verstorbenen Ehren-Landeshauptmanns Kar Steininger gedacht, der die Bayerischen Gebirgsschützen 24 Jahre lang an vorderster Front geführt hatte, gab Landeshauptmann Haberfellner einen Rückblick auf das vergangenen Schützenjahr. Höhepunkte waren der Patronatstag in Lenggries sowie das Treffen der Schützen der Alpenregion in Garmisch. Hier dankte der Landeshauptmann den jeweiligen Kompanien für Vorbereitung und Ausrichtung der Feste. Die Alpenregion der Schützen besteht seit 50 Jahren, aus diesem Anlass lud Ministerpräsident Dr. Markus Söder die Vertreter der Bayerischen Kompanien sowie Abordnungen der Tiroler Schützenbünde zu einem Staatsempfang in die Residenz. „Dr. Markus Söder ist der erste Ministerpräsident, der für die Gebirgsschützen einen solchen Empfang gegeben hat“, stellte Haberfellner zu diesem besonderen Ereignis fest.
Anschließend nahm er zum Abschluss des offiziellen Teils Ehrungen vor. Mit der Goldenen Verdienstmedaille am Blauen Band wurden Tambour und Oberjäger Karl Hitzelberger, Protokollführer und Leutnant Hannes Günther (beide GSK Tegernsee) und Oberleutnant Siegfried Schredinger (GSK Gmund) ausgezeichnet. Den Ehrenkrug des Landeshauptmanns erhielten Josef „Beppo“ Schlickenrieder (Isargau), Günther Hochhäuser (Bataillon Inn-Chiemgau), Josef Entfellner (Endorf) Florian Baier (Tegernsee) und Franz Simon (Gaißach/Isargau), die aus ihren Ämtern als Kompaniehauptleute, Bataillonskommandanten oder stellvertretende Gauhauptleute/Bataillonskommandanten ausgeschieden waren. Deren Nachfolger Kaspar Reiser, Uwe Hecht, Rainer Günthör, Wolfgang Baier und Martin Oswald wurden den Anwesenden vor Beginn des Arbeitsteils vorgestellt. Die Sachberichte von Protokollführer Tobias Riesch, Schriftführer Wolfgang Poschenrieder, Schützenmeister Harald Schrangl und Schatzmeister Günter Reichelt zeigten die zahlreichen Aktivitäten und belegten, dass der Bund der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien seinen Auftrag, Hüter der Bayerischen Volkskultur zu sein, das wehrhafte Brauchtum zu bewahren und weiterzugeben, sich zum angestammten christlichen Glauben zu bekennen und sich um Schießen zu über auch im 73. Jahr nach dessen Gründung vielfältig erfüllt hat und weiter erfüllen wird.
Der Patronatstag als höchster Feiertag der Gebirgsschützen findet am Sonntag, 4. Mai in Benediktbeuern statt. Dazu gab Kompaniehauptmann Stefan Schmid, gleichzeitig Gauhauptmann im Loisachgau einen Überblick zum Planungsstand. Am Trachten- und Schützenzug zum Oktoberfest nehmen am 21. September die Kompanien Samerberg, Traunstein und Waakirchen (letzter für die Kompanie Endorf) teil, das Bundesschießen wird vom 26. Bis 28. September in Kreuth, Bad Tölz und Partenkirchen ausgetragen. Das Bataillonsfest Inn-Chiemgau findet am 28. Und 29. Juni in Bad Aibling statt und das Adventssingen am 8. Dezember richtet die Kompanie Königsdorf aus. Weiter Termine in 2025 sind im Bereich der Alpenregion ein Festakt in Innsbruck am 10. Mai, das Tiroler Landesschießen (vom 12. April bis zum 15. Juni) sowie das Alpenregionsschießen in Südtirol. Die Versammlung endete mit den Bewerbungen und Vergaben der Veranstaltungen im Bund der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien, die teils bis ins Jahr 2031 festgelegt wurden. Uhe
Bericht und Fotos: Uwe Hecht, Bund der Bayerischen Gebirgsschützen
100647 – Mit der Goldenen Verdienstmedaille am Blauen Band wurden Hannes Günther (links) und Karl Hitzelberger (rechts) von der GSK Tegernsee sowie Siegfried Schredinger von der GSK Gmund ausgezeichnet.
100932 – Den Ehrenkrug des Landeshauptmanns erhielten Josef Schlickenrieder, Günther Hochhäuser, Josef Entfellner, Florian Baier, und Franz Simon (2.-6. von links) mit auf dem Bild Stellvertretender Landeshauptmann Hans Rucker (links) und Landeshauptmann Martin Haberfellner (rechts)
104058 – Loris Marco Gellesch (zweiter von links), erhielt die Gründungsurkunde von Landeshauptmann Martin Haberfellner (dritter von links). Über die Aufnahme der GSK Valley freuen sich auch Martin Beilhack, Gauhauptmann Mangfall-Leitzachgau (links) und Landeshauptmann-Stellvertreter Hans Rucker (rechts).