Wirtschaft

Bürgerversammlung in Prien

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Bürgerversammlungen sind in der Regel eine gute Gelegenheit für die Bürger, sich aus erster Hand informieren zu lassen und andererseits für das Gemeindeoberhaupt der Moment, um um- und zusammenfassend über das Geschehen in der Kommune zu berichten. So war es auch bei der heurigen Zusammenkunft im König-Ludwig-Saal von Prien als Erster Bürgermeister Andreas Friedrich die Geschehnisse des abgelaufenen Jahres in Bildern und Worten erläuterte.

Eingangs freute sich der „Erste Bürger“ der Marktgemeinde Prien, dass mit Ehrenbürgerin Renate Hof, Ehrenbürger Michael Anner senior, den Bürgermeister-Stellvertretern Michael Anner junior und Martin Aufenanger, dem Bürgermeister Vor-Vorgänger Christian Fichtl, den Vertretern aus den Reihen der Kirchen, Schulen, Polizei und Vereinen  sowie den Frauen und Männern aus der Bürgerschaft viele Leute der Einladung nachgekommen sind. Ein anfängliches Gedenken an die Verstorbenen galt stellvertretend dem Gemeinderat Anton Schlosser (10 Jahre) und Franz Pfliegl, der 50 Jahre der Rathaus-Verwaltung angehörte. Bei der Vorstellung der Referenten sagte Friedrich: „Ob Soziales, Kultur, Umwelt oder Städtepartnerschaften, die Referenten sind das Bindeglied zwischen dem Rathaus, den Vereinen und den Bürgern“. Derzeit hat die Kommune Prien 165 Mitarbeiter, diese teilen sich auf auf die Prien Marketing GmbH (42), auf die Chiemsee Marina GmbH (33), auf den Mittelschulverband (5) und auf den Markt Prien (85). Unter anderem galt es elf Gemeinderats- und zehn Bauausschuss-Sitzungen (mit 148 Tagesordnungspunkten, 95 Bauanträgen und 24 Anträgen auf Vorbescheid) zu bewältigen, dazu der Bürgermeister: „All das konnten wir nur bewerkstelligen, weil wir hoch motivierte Mitarbeiter haben und weil das Zusammenwirken von Verwaltung und Gemeinderat von harmonischem Bemühen geprägt ist“.

Zahlreiche Tief-, Hoch- und Straßenbaumaßnahmen

Prien a. Chiemsee hat derzeit 11.586 Einwohner mit erstem Wohnsitz und 586 Einwohner mit Zweitwohnsitz. In der Jahresbilanz standen 1.029 Zuzügen genau 999 Wegzügen gegenüber. Ausführlich ging der Bürgermeister auf die zahlreichen Tief- und Straßenbaumaßnahmen ein, unter anderem auf die Osternacher-, Hochplatten-, Hochries- und See-Straße sowie auf den Leitungsbau zum Heizkraftwerk ein. Weitere Themen waren der vom Freistaat geförderte Breitbandausbau sowie das jüngst eröffnete, 6,1 Millionen Euro teure und sechs Gruppen Platz bietende Haus für Kinder Franziska-Hager. Bei den Hochbaumaßnahmen kamen unter anderem zur Sprache das Prienavera (nach 23 Jahren derzeit eine Generalsanierung, Wiedereröffnung voraussichtlich am 1. März 2024), die Alte Post (mit mehr Raum für die Musikschule) und der König-Ludwig-Saal. Zum Thema „Verkehr und Mobilität“ erklärte der Bürgermeister unter anderem die Planungen für den Geh- und Radweg nach Rimsting, die Lärmschutzmaßnahmen in Abstimmung mit der Deutschen Bundesbahn, die Ortsumfahrung Prutdorf (geplanter Baubeginn im Frühjahr 2025) und das ROSI-Ruf-Modell. Auch der Neubau des Kindergartens in Wildenwart zusammen mit der Gemeinde Frasdorf und der Hochwasserschutz an der Prien kamen ebenso zur Sprache wie die Wasserversorgung und die Leistungsfähigkeit des gemeindlichen Bauhofes.

Der Haushalt 2023 des Marktes Prien inklusive Nachtrag hat ein Gesamtvolumen von 46 Millionen und 682.120 Euro, was sich aufteilt in 35 Millionen und 021.620 Euro auf den Verwaltungshaushalt und 11 Millionen und 660.500 Euro auf den Vermögenshaushalt. Größere Investitionen sind für den Neubau Kindertagesstätten, Straßenbau, Biomasseheizkraftwerk, Wasserversorgung und Prienavera vorgesehen. Ein besonderer Dank galt dem Helferkreis Asyl Prien, dieser sorgt sich um die derzeit 350 in Prien registrierten Flüchtlinge. Nähere Informationen gab es auch zu den Kindertagesstätten, Schulen, dem Jugendrat, zum Ferien- und Seniorenprogramm, zu den kulturellen Einrichtungen und Angeboten sowie zu den Städtepartnerschaften mit Graulhet in Frankreich und Valdagno in Italien. Stellvertretend für die vielen Leute, die sich in Vereinen und im Ehrenamt betätigen gab es ein Lob für die Jugendfeuerwehren und Feuerwehren von Atzing und Prien, deren Übungen, Aktivitäten und Einsätze zur Sicherheit und zum Wohle der gesamten Bürgerschaft beitragen. „In unserer Gemeinde haben wir rund 130 Vereine und Verbände, die sich im Ehrenamt um Kinder, Jugendliche und Erwachsene einsetzen, dafür meinen besonderen Dank“ – so Bürgermeister Andreas Friedrich abschließend. Nach einer kurzen Pause beantwortete er noch Fragen aus der Zuhörerschaft, vorwiegend zum Thema Verkehr und Radfahren.

Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke von der Priener Bürgerversammlung im König-Ludwig-Saal – u.a. Pfarradministrator Gottfried Grengel mit Bürgermeister Andreas Friedrich (Foto: Rosi Hell).

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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