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Bürgerinitiative Rott am Inn zur Gemeinderatssitzung

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Die Bürgerinitiative „ROTT ROTTIERT“ bezieht Stellung zur  Gemeinderatssitzung vom 05. Februar 2024, in der ein möglicher  Kompromiss seitens des Landratsamts Rosenheims diskutiert  wurde. Die Bürgerinitiative hatten in vielen Gesprächen auch mit  dem Landratsamt alternative Lösungsszenarien vorgestellt, die als  Ziel hatte eine Überforderung von Gemeinden generell zu  verhindern, leider bisher ohne Erfolg.

Die grundsätzliche Position der Bürgerinitiative ist gegen eine  Erstaufnahmeeinrichtung in der Gemeinde Rott am Inn. Die  Bürgerinitiative ist aber bereit, den Vorschlag der Gemeinde zu  unterstützen bis zu 100 Flüchtlinge in Rott am Inn aufzunehmen  auch in Form einer Erstaufnahmeeinrichtung, wenn eine  menschenwürdigere Unterbringung und bessere Infrastruktur  gewährleistet ist.  Bis zum 05. Februar 2024 wurden der Öffentlichkeit keine  konkreten Details des Kompromisses mitgeteilt.  Die bestehende Problematik bezüglich der Wasserversorgung und  Abwasserentsorgung in der Gemeinde Rott am Inn ist für die  Bürgerinitiative unbestreitbar. Es sollte selbstverständlich sein, dass die Gemeinde Rott am Inn zukünftige Bauanträge von Rotter  Bürgern genehmigen kann, ohne durch die Flüchtlingsunterkunft  in ihrer Wasser- und Abwasserkapazität vollständig ausgelastet zu  werden. Die finanzielle Situation von Rott am Inn spielt dabei eine  direkte Rolle, da die Gemeinde durch den Schulneubau die mit  Abstand höchste Verschuldung im Landkreis aufweist. Die bereits  erworbenen Grundstücke im Meilinger Feld sind ohne  Erschließung für die Gemeinde unverkäuflich. Das Landratsamt  hat lediglich angeboten, die fehelende Kapazität in der Wasser-  und Abwasserversorgung mittels LKW zu transportieren. Die  Bedenken der Gemeinderäte, solch einem Kompromissvorschlag
mit bis zu 250 Personen nicht zuzustimmen, sind für die  Bürgerinitiative nachvollziehbar.

Für die Bürgerinitiative stellt sich vor allem die Frage, welches  wirtschaftliche Interesse höher zu bewerten ist: die Verschuldung  und Handlungsunfähigkeit der Gemeinde bis zur drohenden  Insolvenz zu treiben oder das alleinige Interesse eines privaten  Investors,  aus  der  Vermietung  einer  Gewerbehalle  höchstmöglichen Gewinn zu erzielen. Warum sollte eine  Gemeinde die Last für den gesamten Landkreis Rosenheim alleine  tragen?  Die intransparente Kommunikation seitens des Landratsamts  Rosenheim hat zusätzlich dazu beigetragen, dass in dieser seit  Monaten aufgeladenen Stimmung innerhalb der Gemeinde und  des Landratsamts keine Deeskalation erfolgte und kein  gegenseitiges Vertrauen aufgebaut werden konnte.  Unklar ist wie werden die Gerichte entscheiden!  Es  wäre fatal, nach vier Monaten mit unveränderten  Ausgangsbedingungen wie im Oktober ein Gericht über die
Zukunft von Rott am Inn entscheiden zu lassen.  Unklar ist auch welches Ergebnis die Schadstoffgutachten zu Tage  bringen!  ja  Die Bürgerinitiative bittet das die Parteien sich für eine  außergerichtliche Einigung nochmal zusammenfinden, vielleicht  ist  ein Kompromiss wie ihn die Gemeinde vorschlägt  ausreichend, um eine aktuelle Belegung einer Turnhalle mit  Flüchtlingen aufzuheben.  Daher der dringende Appell an die Vernunft an alle  Entscheidungsträger.

Bericht: Bürgerinitiative „ROTT ROTTIERT“ – Archiv-Foto: Andrea Major

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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